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KURZINTERVIEW
TEXTIL | LEASING
Außerdem ist Business Wear im Textilservice in der Regel haltbarer und unterliegt einem gerin- geren Kollektionswechsel. Generell wird bei der Produktentwicklung eher auf den Einsatzbereich geschaut. Im Arbeitsalltag muss zum Beispiel die Business Wear im Transportbereich, etwa bei Zug- begleitern, robuster sein als die von Bank- oder Büromitarbeitern.
Baukastensysteme für individuelle Lösungen
Einige Anbieter haben Baukastensysteme im Programm, welche die individuelle Zusammenstellung für Unterneh- men erleichtern. Der Kunde kann dabei aus vorab auf- einander abgestimmten Elementen wählen und sich „seine“ Kombination als Corporate Wear zusammenstellen.
Sven Holst
COO und Prokurist HB Protective Wear
Von PSA zur Corporate PSA
zum Hersteller einer neuen PSA wird, die dann auch wie- der neu zertifiziert werden muss.
WRP: Das heißt, eine Schutz- bekleidung muss zum Beispiel für die nachträgliche Anbrin- gung von Emblemen schon entsprechend zertifiziert sein.
WRP: Auch die PSA bzw. WRP: Welche Punkte sind Schutzkleidung wird immer das?
mehr Teil der Corporate Iden-
tity eines Unternehmens. Aber
wie wird aus einer PSA eine Corporate PSA? Was muss be- achtet werden ?
Sven Holst: Seit 2018 regelt die PSA-Verordnung eindeu- tig, dass jede nachträgliche Veränderung an einer PSA, die nicht in Übereinstim- mung mit dem jeweiligen Baumusterprüfzeugnis er- folgt, zu einem Erlöschen der Zertifizierung führt. Werden also zertifizierungsrelevante
Sven Holst: PSA oder Schutz-
bekleidung gehört mittlerwei-
le so selbstverständlich zum
Auftritt eines Unternehmens
wie der Internetauftritt oder
die Fahrzeuge. Sie ist eine Änderungen an Schutzbeklei-
der PSA ansprechen. Er in- formiert darüber, was hin- sichtlich Material, Größe und Anbringungsposition bei der
Visitenkarte der Firma, ver- mittelt Kompetenz und ist für Besucher und Kunden sofort wahrnehmbar. Eine PSA zu einer Corporate PSA zu ver- edeln geht zum Beispiel mit- tels Logos oder Namensem- blemen. Damit ausgestattet, wird das Outfit am Arbeits- platz ein wichtiges Wiederer- kennungsmerkmal und unter- stützt zudem die Identifikati- on der Mitarbeiterinnen mit dem Unternehmen.
Aber natürlich darf bei der Anbringung von Emblemen und Abzeichen die Sicherheit der PSA-Bekleidung nicht auf der Strecke bleiben und die Normkonformität leiden. Deshalb müssen hierbei eini- ge wichtige Punkte beachtet werden.
dung – wie beispielsweise die nachträgliche Anbringung von Emblemen – durch Dritte nicht normkonform und nach den Vorgaben des Herstellers durchgeführt, bedeutet dies, dass die betreffenden Produk- te nicht mehr von dem jewei- ligen Baumusterprüfzeugnis gedeckt sind und die Zertifi- zierung damit erlischt.
EinenachträglicheAnbringung von Emblemen auf Schutzbe- kleidung ist also grundsätzlich nurdannmöglich,wenndiese im Rahmen einer Baumus- terprüfung zertifiziert worden ist. Das bedeutet auch, dass jeder, der im Nachhinein eine solche Veränderung vornimmt und beispielsweise ein Stick- oder Patchabzeichen auf der Schutzbekleidung aufbringt,
Sven Holst: Richtig. Wir haben
unsere Kollektionen daher
grundsätzlich so zertifiziert,
dass diese mit verschiedenen Veredelung der jeweiligen Kol-
Emblemvarianten ausgestat- tet werden können. Wichtig ist hierbei zu wissen, dass nicht jede Emblemvariante mit je- dem Gewebe zertifiziert wer- den kann. So verwendet HB ausschließlich Materialien, die erfolgreich eine Zertifizie- rung durchlaufen haben. So sind die zertifizierten Schutz- eigenschaften der Bekleidung auch nach der Veredelung weiterhin gewährleistet. Je nach Kollektion stehen hier Stickabzeichen, Direkteinsti- ckung, Patch- oder Webab- zeichen in unterschiedlichen Größen zur Verfügung.
Wer also seine PSA oder die seiner Kunden mit Emblemen ausstatten möchte, der sollte auf jeden Fall den Hersteller
lektion zu beachten ist. Denn nur die im Rahmen einer Zer- tifizierung abgeprüften Ma- terialien und Emblemgrößen dürfen zum Einsatz kommen, um die Sicherheit der Schutz- bekleidungnichtzugefährden.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Verarbeitung der zu ver- edelnden PSA. So müssen zum Beispiel bei Wetterschutz- kleidung zertifiziert nach EN 343 alle Nähte verschweißt sein. Von daher empfehlen PSA-Hersteller wie HB Protec- tive Wear auch vor diesem Hin- tergrund, sich bei der Auswahl des richtigen Emblemtyps be- raten und die Veredelung von Schutzbekleidungsprodukten durch den Hersteller vorneh- men zu lassen.
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WRP 7-8 / 2023
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