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LAUNDRY INNOVATION NETWORK
Interview mit Lothar Kühne
WRP: Herr Kühne, Sie sind Beiratsvorsit- zender im LIN und Präsident der LIGA Oe- conomica. Wie kam es zur Gründung des LIN ?
Lothar Kühne: Das Laundry Innovation Network entstand aus der Waretex Ent- wicklungsgruppe und wurde 2010 in Ber- lin gegründet. Zielsetzung war dabei, durch branchenübergreifende Kooperation zwi- schen Wirtschaft und Wissenschaft Inno- vationen für die Wäschereibranche hervor- zubringen. Mittlerweile vereint das LIN über 30 Unternehmen und Forschungseinrich- tungen. Ziel ist ein weiteres Anwachsen der Partnerschaften für Innovation zum Wohle der Wäschereibranche.
WRP: Welches Ereignis ist Ihnen beim LIN besonders im Gedächtnis geblieben ?
Lothar Kühne: Meine schönsten Erinne- rungen hatte ich beim Auftritt des LIN auf der Texcare 2012 mit unserem Gemein- schaftsstand von über 120 qm gegenüber von Kannegiesser. Zahlreiche Partner ha- ben dort mit uns Ihre innovativen Tech- nologien präsentiert, so u.a. die Wätas Wärmetauscher Sachsen GmbH mit ihrem innovativen Mangelabluftwärmetauscher.
Dies führte zu einer hohen Besucherfluktu- ation am Stand. Das LIN hat dort die Gäste begeistert. Weiterhin war die Präsenz durch ein eigenständiges Innovationsforum auf den Magdeburger Logistiktagen für mich von Bedeutung.
WRP: Welche Aufgaben des LIN finden Sie besonders wichtig ?
Lothar Kühne: Den Akteuren der Wäsche- reibranche weiterhin ein starker Partner zu sein. Die innovative Kraft der Branche durch Kooperation zu wecken, zu fördern und zu stärken. Auch kleine Wäschereibe- triebe dabei zu unterstützen, ihre innova- tiven Ideen umzusetzen. Innovation durch Kooperation steht im Fokus des LIN.
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www.wrp-textilpflege.de
Tobias Klehm (links) übergab Lothar Kühne den Ehrenpreis der LIN.
WRP: Wohin führt der Weg des LIN ? Wel- che Projekte sind aktuell in der Mache oder geplant ?
Lothar Kühne: Das LIN betreut derzeit zwei Forschungsnetzwerke. Es sind der- zeit innovative Projekte auf den Gebieten Abwasserrecycling und Einbringungsver- fahren von RFID in Wäsche kurz vor der Umsetzungsphase.
Hinzu kommen geplante Aktivitäten in den Bereichen Robotik, Schaffung neuer Ver- triebs- und Leasingmodelle für Wäsche- reien und die infrastrukturelle Anbindung von ländlichen Räumen an die Versor- gungsnetze von Wäschereien. Hinzu kommt eine Starke Fokussierung auf innovative Vorhaben zur Steigerung der Energien- und Ressourceneffizienz für Wäschereien.
WRP: Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen für die Branche ?
Lothar Kühne: Die Energien- und Ressour- ceneffizienz bekommt im Zuge der aktu- ellen weltpolitischen Entwicklungen wieder maßgebliche Bedeutung für die Branche.
Weiterhin sehe ich den Einsatz von Robotik in Wäschereien als zukünftig stark relevant, da hier ein Substitut für schwindende Per- sonalressourcen geschaffen werden kann.
Die Schaffung neuer Leasing- und Ver- triebsmodelle für Wäsche aus Privathaus- halten birgt aus meiner Sicht Potenziale dafür, Privatwäsche wieder stärker dem industriellen Waschprozess zuzuführen. Dies führt zu einem Mehrwert für die ge- samte Branche.
WRP: Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus ?
Lothar Kühne: Als Geschäftsführer der Waretex GmbH, besteht mein nächstes Ziel darin, bis Ende Januar 2023 den 30. Jahrestag der Waretex, ein wirtschaftlich erfolgreicheres Unternehmen, in die näch- ste Etappe zu führen. Dabei bleibt die Aus- richtung auf Privatkunden, Arztpraxen und Kitas im Haus-zu-Haus Dienst erhalten.
Privat habe ich begonnen, den Schwer- punkt aufs Reisen zu legen, und hoffe, dass dies wieder leichter wird als während der Corona-Pandemie. Die körperliche