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Erreger in medizinischen Einrichtungen sind erhebliche Risiken für Patienten. Das WFK arbeitet daher an einer schnellen und sicheren Methode, um für die Hygiene re- levante Erreger festzustellen. So sollen die Gesundheitsrisiken für Patienten verringert werden.
Medizinische Einrichtungen müssen sicher- stellen, „dass nach dem Stand der medi- zinischen Wissenschaft erforderliche Maß- nahmen getroffen werden, um nosokomiale Infektionen zu verhüten und die Weiterver- breitung von Krankheitserregern, insbeson- dere solcher mit Resistenz, zu vermeiden“ (IfSG §23). Die regelmäßige Desinfektion von Flächen wie Handkontaktflächen, pati- entennahenBereichenundBödenisteine essentielle Maßnahme der Basishygiene, um diese Ziele zu erreichen.
Zudem muss der Erfolg solcher Maßnah- men gemäß den „Anforderungen an die Hygiene bei der Reinigung und Desinfek- tion von Flächen“ der KRINKO-Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI) überprüft werden, indem Kontrollen des Hygiene- status nach der Desinfektion durchgeführt werden.
Reinigungsdienstleister profitieren zwar davon, dass medizinische Einrichtungen Aufgaben wie Unterhaltsreinigung und Flächendesinfektion an externe Auftrag- nehmer vergeben, sind damit jedoch auch in der Pflicht, die vertragsgemäße Aufbereitungsqualität zu gewährleisten, zu überprüfen und zu belegen. Je nach ver- traglicher Vereinbarung kann dies auch die regelmäßige mikrobiologische Kontrolle der Flächendesinfektion umfassen.
Derzeit erfolgt die Kontrolle mittels kosten- intensiver, selektiver Anzuchtverfahren, die gemäß Biostoffverordnung in Fachlabo- ren durchgeführt werden müssen. Deren Ergebnisse liegen frühestens nach drei Werktagen vor. Eine ungenügende Desin-
fektionsleistung kann daher erst mit großer Verzögerung erkannt und behoben werden, was sowohl Patienten und Personal gefähr- det als auch in Haftungsrisiken resultiert.
Die Inaktivierung von humanpathogenen Erregern, insbesondere von jenen, die no- sokomiale Infektionen auslösen und deren erfolgreiche Behandlung durch mehrfache Antibiotikaresistenzen eingeschränkt ist, ist dabei vorrangig bewertungsrelevant. So fordern die AWMF-Empfehlungen zur Hygi- ene in Klinik und Praxis explizit Kontrollen hinsichtlich solcher Erreger. Die Erreger der so genannten ESKAPE-Gruppe – En- terococcus faecium, Staphylococcus aure- us, Klebsiella pneumoniae, Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa, Enterabacter spp. – gelten als häufige Aus- löser nosokomialer Infektionen (ca. 65%)
und weisen überproportional häufig multi- ple Antibiotikaresistenzen auf (MRSA, VRE, 3- und 4-MRGN).
Infektionen durch multiresistente ESKA- PE-Erreger sind schwer behandelbar und stellen das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen. Ihre Eindämmung ge- winnt daher stark an Bedeutung. Im glei- chen Maße nimmt auch die Desinfektion von Flächen in med. Einrichtungen an Be- deutung zu.
In diesem Kontext besteht für die mit der Flächendesinfektion in med. Einrichtungen betrauten Reinigungs- und Hygienedienst- leister ein dringender Bedarf zur Erfassung infektionsrelevanterESKAPE-Erregermittels eines empfindlichen, schnellen und inner- betrieblich anwendbaren Nachweises zur
CLEANING TECHNOLOGY INSTITUTE
Hygienerelevante Erreger in 45 Minuten nachweisen
50 WRP 5 / 2022
www.wrp-textilpflege.de
Das neue Verfahren nutz Fluoreszenz, um Erreger nach nur 45 Minuten sichtbar zu machen.