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                                               DEUTSCHER FISCHMARKT
 Nachfrage nach diesen länger haltbaren Fischproduk- ten noch immer auf hohem Niveau weiterentwickelt. Den mengenmäßig stärksten Zuwachs verzeichneten Einkäufe von tiefgekühlten Fischerzeugnissen. Auch bei diesen ist über die Lockdown-Monate März und April hinaus eine starke, bleibende Nachfrage festzu- stellen. Eine besondere Beachtung gebührt der Nach- frage nach Frischfisch und aufgetautem Fisch. Die Absatzmenge stieg im ersten Halbjahr 2020 um 10,6 Prozent und der Umsatz um 19,3 Prozent. Der Wert der Einkäufe in dieser Produktkategorie erhöhte sich um überdurchschnittliche 7,9 Prozent. „Keine andere Produktgruppe verzeichnete einen solchen Anstieg des Einkaufswertes, der im Durchschnitt bei 1,5 Pro- zent lag“, betonte René Stahlhofen und erläuterte: „Diese enorme Wertsteigerung ist auf eine Ausdeh- nung des MAP-Angebotes bei frischem und aufgetau- tem Fisch durch höherpreisige Fischarten wie zum Beispiel Thunfischfilets zurückzuführen.“
Der FIZ-Vorsitzende vergaß nicht zu erwähnen, dass die Fischwirtschaft etwa 25 Prozent ihrer Produkte über Einrichtungen in der Außer-Haus-Verpflegung
absetzt: „Durch die Anordnung der mehrmonati- gen Schließung von Restaurants, Hotels und Kanti- nen sowie die Einschränkung des Reiseverkehrs ist dieser Absatzkanal in den Monaten des Lockdowns zum Erliegen gekommen und hat in Teilen der Fisch- wirtschaft zu erheblichen Umsatzeinbußen geführt.“ Entsprechend erwarte das FIZ für die Außer-Haus- Verpflegung für das Gesamtjahr 2020 eine Nachfrage von 60 Prozent des Vorjahres. Für den Einzelhandel hingegen prognostizieren die Branchenvertreter für das zweite Halbjahr ein Plus um 15 Prozent.
In Zahlen ausgedrückt würde die Fisch- und Mee- resfrüchtenachfrage des LEH im Jahre 2020 um 124.312 Tonnen auf 953.062 Tonnen (Fanggewicht) steigen, während die Nachfrage im Außer-Haus- Verbrauch um 110.000 Tonnen auf 165.750 Tonnen (Fanggewicht) fallen würde. Stahlhofens Fazit: „Ins- gesamt kann unter diesen Umständen ein kleiner Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauchs 2020 von 13,3 kg auf 13,5kg auf Basis vorläufiger Daten erwartet werden. Das würde einen Zuwachs von 1,5 Prozent bedeuten.“
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Die Einkaufs- menge der privaten Haus- halte stieg
im ersten Halbjahr 2020 auf Basis Umsatz um 16,5 Prozent.
                              Wir machen...


























































































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