Page 41 - FM-04_2021
P. 41
fischloses, veganes Produkt „Tuno“ (Marke: Loma Linda) auf der Messe auszustellen. Der Grund: dort dürften nur reine Seafood-Produkte ausgestellt wer- den. ANF produziert seinen „Tuno“ aus Soja, Seetang, Algen, Hefe, Sonnenblumenöl und weiteren natürli- chen Zutaten. Im Angebot sind die vier Geschmacks- richtungen Sriracha, Zitronenpfeffer, Thai Sweet Chili und Sesam-Ingwer. Der Tuno imitiert Dosenthun- fisch, der bei US-Amerikanern gerne für die Zuberei- tung von „tuna sandwichs“ verwendet wird. „Mit ei- nem Preis von 1,99 USD [= 1,68 Euro] die Dose, einem hohen Anteil an Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren sowie vergleichbarer Textur und Geschmack kann er es in vielerlei Hinsicht mit traditionellem Dosenthun aufnehmen“, ist ANF-Gründer und -Vorsitzender J. Douglas Hines überzeugt.
Vegan Green Tuna
Pikanterweise ebenfalls unter dem Namen „TuNo“ stellte der niederländische Hersteller Schouten An- fang 2021 seinen veganen Thunfisch-Ersatz vor – bis im Februar eine Markenrechtsklage von Atlantic Natural Foods Geschäftsführer Peter Schouten zu einem Namenswechsel zwang: Vegan Green Tuna heißt seit Frühjahr 2020 ein Substitut, das in Textur und Geschmack den Anspruch auf Verwechselungs- gefahr mit dem tierischen Original erhebt. 15 In- haltssstoffe gibt Schouten für den „veganen grünen Thun“ an: nach 19% Weizen- und Sojaeiweiß folgen
Auf Basis von Soja produziert der süddeutsche Tofu-Pionier Lord of Tofu
eine Vegane Meeresküche: Schillerlocken, Riesen-Vegarnelen und „Thuna – kein Fisch“.
Sonnenblumenöl, Weizen- und Kartoffelstärke, Es- sig, Gluten, Salz, Knorpeltang (Chondrus crispus), Apfelextrakt sowie, offenbar als Färbemittel, Rote Beete-Pulver und Paprikaextrakt. Verwendungsvor- schläge für den Vegan Green Tuna sind Aufstriche, Salate, Wraps, Fertiggerichte oder Pizzabelag
MARKTANALYSE
Revo Foods
Lachs aus dem 3D-Drucker
auf dem Fischwirtschafts-Gipfel in Hamburg
In Wien hat das Start-up Revo Foods Anfang März erstmals offiziell seinen veganen „Lachs“ aus dem 3D-Drucker verkosten lassen. „Sieht aus wie Lachs, schmeckt wie Lachs – ist aber rein pflanzlich“, beschreibt das Portal des Fernsehsenders ARD pointiert das revolutionär zu nennen- de Produkt. Organisiert hat das Tasting in einem kleinen Bagel-Laden der österreichi- schen Hauptstadt Robin Simsa, einer von drei Gründern von Revo Foods. Mit Blick auf andere pflanzliche Fisch-Ersatzprodukte meint Simsa: „Wenn man an Lachs denkt, den meistgegessenen Fisch auf der Welt, da gibt es noch keine guten Produkte für
In Wien hat das Start-up Revo Foods Anfang März erstmals offiziell seinen veganen „Lachs“ aus dem 3D-Drucker verkosten lassen.
Leute, die sich ein bisschen nachhaltiger ernähren wollen.“ Das Gründerteam, das beruflich aus den Bereichen Lebensmit- telwissenschaft und Engineering kommt,
arbeitet mit einer Mischung aus Erbsen- proteinen, Algenextrakten, Pflanzenfasern und pflanzlichen Ölen. Aus diesen Zutaten wird ein Teig produziert, erhitzt und in einen 3D-Drucker gegeben. „Mit herkömmli- chen Methoden ist es fast unmöglich, ein so komplexes Produkt wie Lachs in dieser Weise herzustellen“, erklärt Robin Simsa, „aber mit dem 3D-Drucker hat man die komplette Kontrolle über die Struktur.“
In Deutschland gibt es den Lachs aus dem 3D-Drucker auf dem Fischwirtschafts-Gip- fel in Hamburg am 15./16. November 2021 zu verkosten.
www.fischmagazin.de
FischMagazin 4/2021 41
FOTO: ROBIN SIMSA