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Seafood vegan
SEAFOOD VEGAN
In Österreich verwendet Magdalena Schwarzenlander in ihrem Start-up
„Keine Märchen“ Karotten, um eine Räucherlachs- Alternative zu produzieren –
den „Karottenlax“.
Vegane Ersatzprodukte für Fisch und Meeresfrüchte
Aus der Nische
in den Mainstream
Während pflanzliche Alternativen zu Fleisch- und Milchprodukten im Alltag der Konsu- menten angekommen sind, rollt derzeit eine Welle mit Fisch- und Seafood-Alternativen an. Ob Garnelen, Lachs oder Thunfisch, ja selbst an die Imitation von Kabeljau aus pflanzlichen Zutaten haben sich Produktentwickler gewagt. Die Hersteller sind teils Start-ups, teils bekannte Lebensmittelmarken.
Anfang Oktober vergangenen Jahres stellte die PHW-Gruppe eine eigene Marke für Fleisch- und Fischersatzprodukte vor. Unter dem Namen „Green Legend“ bietet der Geflügelzüchter und -verarbeiter, besser bekannt unter seiner Marke „Wiesenhof“, auch vegane Fischstäbchen und Fisch- nuggets, wobei der Fisch im Schriftzug durchgestri- chen ist – geschrieben: Fischstäbchen. Wenige Wo- chen später teilte Frosta mit, dass sein „Fisch vom Feld“ – vegane Filets und Fischstäbchen – ab sofort im Internet und im stationären Handel erhältlich sei. Und seit Februar diesen Jahres gibt es auch bei der Fischgastrokette Nordsee pflanzliche Alternativen zu Fisch: die vegetarischen Varianten „Backvisch-Ba-
guette“ und „Visch & Chips“, entwickelt gemeinsam mit dem niederländischen Start-up Novish, bestehen in der Grundmasse aus Proteinen von Reis, Weizen und Hülsenfrüchten.
Marktanteil noch gering
„Vegane Ernährung war einst eine Nische, heute ist sie ein Lebensstil“, urteilte das ARD-Magazin „Bör- se aktuell“ bereits im März 2020 und zitierte Nestlé- Deutschlandchef Marc-Aurel Boersch mit einem plakativen Ausspruch vom Sommer 2019: „Vegane Produkte waren früher nur etwas für Wollsocken- träger.“ Inzwischen sei diese Ernährungsform eine
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FOTO: MAGDALENA SCHWARZENLANDER/KEINE MÄRCHEN