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Die Heilbuttfischerei wird im Rahmen eines Kooperationsabkommens zwischen den USA und Kanada von der International Pacific Halibut Commission (IPHC) gemanagt.
nachhaltigen Bewirtschaftung enorme Biomas- sen aufweisen, was eine kommerziell ertragrei- che Fischerei ermöglichen könnte. Gelbflossen- zungen sind in „seafrozen“-Qualität erhältlich. Viele werden gleich nach dem Fang filetiert, zu Rollen mit Gewichten zwischen 40 und 60 Gramm geformt oder gestreckten Filets (80 und 140 Gramm) gelegt und eingefroren.
Erste Listung Pazifischer Rotbarsche im deutschen Discount
Felsen- und Gelbflossenzungen werden häu- fig mit anderen Plattfischen der Seegebiete vor Alaska wie Sternflunder (Platichthys stellatus), Butterzunge (Pleuronectes isolepis), der Eng- lischen Seezunge (Pleuronectes vetulus) und Sandzunge (Psettichthys melanostictus) sowie der Alaska-Scholle (Pleuronectes quadrituber- culatus) zum „Felsenzungenkomplex“ oder „Flachwasser-Plattfischkomplex“ zusammen- gefasst. Die Aufsichtsbehörden betonen, dass dieser Komplex keine Anzeichen einer Überfi- schung aufweist. Darum sei die Fischerei seit
Juni 2010 auch vom Marine Stewardship Council zertifiziert. Alaska bemüht sich derzeit mit wach- sendem Erfolg, auf dem europäischen Markt die Nachfrage für seine Rotbarsche und Plattfische anzukurbeln. Auch in Deutschland wächst das Interesse, wie die Testlistung Pazifischer Rotbar- sche bei einem Discounter beweist. Wenn die EU demnächst die neuen autonomen Zollkon- tingente für ausgewählte Fischereierzeugnisse bis 2023 festlegt, hofft man in Alaska auf höhere Kontingente, die zu ermäßigten oder zollfreien Tarifen aus Nicht-EU-Staaten importiert werden dürfen. Denn das würde die Chancen für Fische aus Alaska noch weiter verbessern.
Außerdem beherbergen die Meere vor Alaska wertvolle Krustentierarten, große Krabben und Garnelen, die gezielt befischt und in beachtli- chen Mengen angelandet werden. Die riesigen Königskrabben, deren Beine eine Spannweite von 1,8 m erreichen können, kommen sogar in drei Arten vor, die sich allerdings nur geringfü- gig unterscheiden. Auch die Schneekrabbe ist mit zwei Arten vertreten. Tanner Crabs (Chio- noecetes bairdi) sind mit ein bis zwei Kilogramm doppelt so groß wie die Snow Crab (Chionoece- tes opilio), die es nur auf 450 bis 900 g bringt. Dazu kommt noch die Dungeness Crab (Meta- carcinus magister), die unserem Taschenkrebs („Knieper“) ähnelt und mit durchschnittlich 1 bis 1,5 kg auch vergleichbare Größen erreicht. Außerdem landen Alaskas Fischer vier Arten wilder Garnelen an, von denen die Gepunktete Garnele (Pandalus platyceros, Handelsbezeich- nung: Gefleckte Tiefwassergarnele) am weites- ten verbreitet ist und den größten kommerziel- len Wert bietet. Wie die gesamte Fischerei wer- den auch alle Aspekte der Krustentierfischerei
King Crabs mit ihrer stacheligen Panzerung sind die „Stars“ unter den Großkrabben von Alaska. Das vordere Beinpaar trägt Scheren, wobei die rechte meist etwas größer ist.
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TITEL
Nur ein Bruchteil dieser Ressourcen wird fischereilich genutzt.
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FischMagazin 4/2021
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