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 dürfen. Diese „ocean-caught“ Lachse werden vor dem Übergang ins Laichstadium gefangen und weisen deshalb eine besonders hohe Qualität auf.
Lachsmanagement ist Vorbild für nachhaltige Fischbewirtschaftung
Das Beispiel des Lachsmanagements zeigt ein- drucksvoll, welch enormen Aufwand Alaskas Fischerei- und Naturschutzbehörden für den Erhalt dieser wertvollen Ressourcen betreiben. Weil allgemeine und bestandsübergreifende Fangvorgaben für einzelne Arten nicht mög- lich sind, muss jeder „Lachs-run“ in einem bestimmten Fluss als individuelle Einheit ver- standen, vorhergesagt und gemanagt werden. Auf Basis umfangreicher Datenbanken legt das Alaska Department of Fish & Game für einzel- ne Flüsse die Anzahl der Lachse fest, die im jeweiligen Jahr die Laichplätze erreichen müs- sen („Escapements“), um den Fortbestand der einzelnen Populationen zu sichern. Während der Lachswanderungen zählen Biologen visu- ell sowie mit sonar- und luftgestützten Metho- den sämtliche flussaufwärts schwimmenden Lachse, um die definierten Escapementziele zu erreichen. Erst wenn eine bestimmte Anzahl an Fischen in den nacheinander eintreffenden Altersgruppen die Vorgaben erreicht hat, wird die Fischerei kurzzeitig freigegeben, manchmal nur für wenige Stunden. Dieses „in-season-day- to-day“-Management ist extrem personal- und arbeitsaufwändig, aber auch sehr erfolgreich. Es gilt weltweit als Vorbild und Modell für eine
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Das Fischerei- management von Alaska gilt welt- weit als Vorbild und Modell für eine funktionie- rende nachhaltige Fischbewirt- schaftung.
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FischMagazin 4/2021
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Das raue Wetter in den nördlichen Meeren erschwert den Fischern oft die Arbeit. Auch wenn man es den Produkten später nicht ansieht, trägt es doch zu deren besonderem Wert bei.
Strenge Kontrollen der Seelachsbestände und konservative Quotenvergaben sorgen für gesunde Bestände, die eine Grundlage für die Wirtschaftlichkeit der Fischerei sind.
funktionierende nachhaltige Fischbewirtschaf- tung. Der Einkaufsführer des ansonsten überaus kritischen Monterey Bay Aquariums bewertet die fünf Wildlachsarten aus Alaska deshalb mit „bestens“ und die Seafood Choices Alliance hat sie in ihre „Smart Choices“-Liste aufgenommen.
Pazifische Rotbarsche und Plattfische noch „Geheimtipps“
In Anbetracht des langjährigen Markterfolgs der Seelachse und Lachse wird oft übersehen, dass Alaska neben diesen kommerziell wichti- gen Produkten auch noch andere Fischarten zu bieten hat. Für den deutschen Markt bietet sich vor allem der Pacific Ocean Perch (Sebastes alu- tus) an, der auch als Rotbarsch, Rosenfisch oder Rotbrasse gehandelt wird. Der Bestand dieser Fischart, die im Nordpazifik weit verbreitet ist, hat sich nach 1985, als die Gebiete für ausländi- sche Fangschiffe geschlossen wurden, durch die sofort eingeleiteten konservativen Management- maßnahmen sehr erfreulich entwickelt. Regel- mäßige Bestandsabschätzungen belegen, dass






















































































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