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  seit mehr als 40 Jahren streng überwacht und reglementiert. Dabei gilt das Prinzip, dass die Zukunft der Krustentierbestände Vorrang hat vor den kurzfristigen Gewinnmöglichkeiten der Fischerei. Seit 1988 reisen auf vielen Fangschif- fen „On-board-Beobachter“ mit, die akribisch die Fangmengen und Krabbengrößen, das Ge- schlechterverhältnis (nur männliche Krabben über einer vorgeschriebenen Größe dürfen an- gelandet werden), den Anteil von Jungkrabben sowie den Beifang dokumentieren.
Alaskas Gewässer weisen noch einen ursprüng- lichen, natürlichen Zustand auf und gehören zu den produktivsten und saubersten der Welt. Der Bundesstaat ist dünn besiedelt (nur ein Einwohner pro zwei Quadratkilometer!) und besitzt kaum Schwerindustrie, was dem Ein- trag industrieller Verschmutzungen vorbeugt und die Fanggründe vor Umweltkontamina- tionen schützt. Der natürliche Reichtum der nördlichen Meere ist ein Schatz, der in Alas- ka sorgsam behütet und bewahrt wird. Bereits die Staatsverfassung von 1959 enthält die Ver- pflichtung, die Fischbestände nach Grund- sätzen einer nachhaltigen Bewirtschaftung zu
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entwickeln, zu bewahren und zu nutzen. Des- halb sind wissenschaftliche Erkenntnisse über den Zustand der Ressourcen die entscheiden- de Grundlage für eine Fischerei, bei der die Fischbestände vor Überfischung geschützt sind. Dieses Prinzip haben die Bewohner Alas- kas verinnerlicht. Fischerei ist für sie nicht nur eine Einnahmequelle, sondern schon fast ein Lebensstil. Mit diesem vorbeugenden Ansatz beim Ressourcen-Management, der den Schutz der marinen Ressourcen gewährleistet, setzt Alaska weltweit hohe Standards. Seit Grün- dung des US-Staates Alaska musste noch nie eine Fischart aus diesem Gebiet als „gefährdet“ gelistet werden, kein Lachs- und Bodenfischbe- stand wird als „überfischt“, „bedroht“ oder „am Rande der Überfischung“ eingestuft.
Grundlage der nachhaltigen Fischerei sind die jährlich neuberechneten Begrenzungen der Fangmengen. Basierend auf wissenschaftli- chen Studien, die den Einfluss der Fischerei auf Ökosystem und Fischpopulationen ermitteln, werden Gesamtfangmengen (Total Allowab- le Catch, TAC) und biologisch verantwortbare Mengen (Allowable Biological Catch, ABC)
TITEL
Alle landgestützten Verarbeitungsbetriebe liegen direkt am Meer, so dass die Transportwege denkbar kurz sind und der angelandete Fisch schnell verarbeitet werden kann.
Alaskas Gewässer weisen noch einen ursprünglichen, natürlichen Zustand auf.
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FischMagazin 4/2021 27

























































































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