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  Tonnen übersteigen den Bedarf des mit nur 731.000 Einwohnern dünn besiedelten Staates bei weitem. Fischerei und Fischverarbeitung be- schäftigen fast 60.000 Arbeitnehmer und sichern die wirtschaftliche Basis vieler ländlicher Ge- meinden. Die Mehrzahl der 16.300 Fischer arbei- tet in kleinen Familienbetrieben, die rund 6.600 Fischereifahrzeuge in privatem Besitz haben. Gemessen an diesen Strukturen ist die jährliche Exportleistung im Wert von über 3,2 Milliarden US-Dollar überaus beeindruckend.
Alaska-Seelachs und Wildlachse dominieren das Fischangebot
Die Gewässer vor Alaskas Küsten, die sich vom Golf von Alaska über die Alëuteninseln bis zur östlichen Beringsee erstrecken, gehören zu den reichsten und ergiebigsten Fanggründen welt- weit. Das Artenspektrum im in diesem Seegebiet reicht von Kabeljau und Rotbarsch über diver- se Plattfische, darunter Heilbutt, Flundern und Seezungen, bis zu Großkrabben und Garnelen. Zu den bekanntesten und beliebtesten Speisefi- schen in Deutschland gehört eine Art, die in den allermeisten Fischstäbchen und Schlemmerfi- lets steckt und ihre geografische Herkunft schon im Namen trägt: Alaska-Seelachs. Dieser Fisch dominiert sowohl mengen- als auch wertmäßig das knappe Dutzend Weißfischarten, die in den Gewässern vor Alaska mit schonenden Metho- den in „sauberen“, beifangarmen Fischereien gefangen und zügig weiterverarbeitet werden. Freezer-Longleiner frosten ihre Langleinenfänge
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Das Equipment der Fischerei unterliegt strengen Richtlinien. Die zulässige Gesamtzahl der Fanglizenzen ist limitiert, Netz- und Bootsgrößen sind für jede Fischerei und Fangmethode individuell vorgeschrieben.
TITEL
 Alaska bemüht sich derzeit mit wachsendem Erfolg, auf dem europäischen Markt die Nach- frage für seine Rotbarsche und Plattfische anzukurbeln.
Mit Ausnahme der Troller, die auch im offenen Meer fischen dürfen, wird die Mehrzahl der Lachse in einem schmalen Gewässerstreifen unmittelbar vor den Küsten gefangen.
gleich nach dem Fang an Bord ein, ebenso wie die modernen Fang- und Verarbeitungsschiffe, die beinahe schwimmenden Fabriken gleichen. Küstennah operierende Trawler landen ihre Fän- ge hingegen häufig an den Piers der Verarbei- tungsbetriebe an Land an, die aus dem Fisch eine Vielzahl von Produkten herstellen. Deutschland ist der größte Abnehmer für Alaska-Seelachs in Europa. Daneben gewinnt auf dem europäi- schen Markt jedoch auch der Pazifische Kabeljau zunehmend an Bedeutung. Diese Fische bringen im Durchschnitt 3 bis 4,5 kg auf die Waage, kön- nen ganzjährig befischt werden und sind in ho- her Qualität als TK-Ware erhältlich.
Prägend für das positive Image, das Alaska für sehr viele Verbraucher hat, sind neben dem Alaska-Seelachs vor allem die wilden Lachse, die es nach jahrelangem Aufenthalt im Meer gegen Ende ihres Lebens wieder zu den Laichplätzen in den Bächen, Flüssen und Strömen des Gebie- tes zurückzieht. Wenn bei uns heute von Wild- lachsen gesprochen wird, sind fast immer die Lachse des Nordpazifiks gemeint, die dort in fünf verschiedenen Arten auftreten. Unserem Atlan- tischen Lachs sehr ähnlich ist vor allem der Kö- nigslachs (King), gefolgt vom Silberlachs (Coho) und Rotlachs (Sockeye). Buckellachs (Pink) ist die häufigste Art und vom Ketalachs (Chum) schät- zen viele insbesondere den delikaten Kaviar. Die Hauptfangsaison für Wildlachse dauert von Mai bis September, wenn die Tiere sich auf den Weg zum Laichen in ihren Heimatfluss machen. In Alaska darf Lachs nur in einem schmalen Gewäs- serstreifen unmittelbar vor den Küsten gefangen werden. Einzige Ausnahme sind dabei Troller, die mit ihren Schleppangeln und wegen der geringen Fangmengen auch im offenen Meer fischen
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