Page 46 - FM-11_2020
P. 46
NACHHALTIGKEIT
Interview mit Petra Weigl, Geschäftsführerin Regal Springs Europe „Fisch mit Verantwortung“
Regal Springs ist Wegbereiter für die nachhaltige Zucht von ASC-zertifiziertem Tilapia. Das Unternehmen ist der erste Tilapia-Produzent weltweit, der mit seinem „We Care“-Programm den Schutz der Umwelt, die Unterstützung der Gemeinden in den Herstellerländern Indonesien, Honduras und Mexiko sowie die Produktion von Premium Tilapia in den Mittelpunkt stellt.
Petra Weigl, General Manager Sales Europe.
46 FischMagazin 11/2020
FischMagazin: Frau Weigl, was zeichnet die Qualität und den Geschmack von Tilapia aus ?
Petra Weigl: Da muss man differenzieren: Unter dem Fisch Tilapia werden unterschiedliche Quali- täten gehandelt – Tilapia aus intensiver und nichtin- tensiver Aquakultur. Intensive Aquakultur heißt, dass der Fisch aus Teichwirtschaft kommt. Die Fische werden in relativ flachem Wasser gehalten und kön- nen gründeln. Das beeinflusst den Geschmack, der dann modrig und vor allem nicht gleichbleibend ist. Die Besatzdichte liegt bei bis zu 200 Kilo pro Kubik- meter, Antibiotika sorgen dafür, dass die Fische nicht krank werden. Außerdem wird das schnelle Wachs- tum unterstützt durch sehr intensive Fütterung. Der Fisch hat dann die entsprechenden sensorischen Ei- genschaften, er ist weicher in der Konsistenz. Und er ist preiswert zu haben, weil eine Population in vier Monaten groß gezogen werden kann.
FischMagazin: Wie unterscheidet sich davon die nichtintensive Tilapia-Aquakultur ?
Weigl: Regal Springs farmt ausschließlich in Natur- seen oder großen Stauseen – staatlichen Gewässern, für die wir Lizenzen erhalten. Im Moment sind das in Indonesien der Lake Toba auf Sumatra, unsere größ- te Operation, ein weiterer See auf Java, dazu Hondu- ras und Mexiko mit jeweils zwei Seen. Die Wassertie- fen liegen bei bis zu 500 Metern, wir haben jeweils Farmlizenzen über lediglich ein Prozent der Wasser- oberfläche. Wir weisen den Staaten, von denen wir diese Lizenzen bekommen, durch Untersuchungen in Wasserlaboren nach, dass unsere Farming-Opera- tionen nicht zur Verschlechterung der Wasserquali- tät beitragen.
FischMagazin: Wie halten Sie Ihre Tilapien ?
Weigl: In Schwimmnetzen. Der Fisch wird mit Schwimmfutter nach Bedarf gefüttert, er bekommt Zeit zum Wachsen. Wir schlagen in sieben bis neun Monaten eine Generation um, arbeiten mit
www.fischmagazin.de