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 WARENKUNDE
  Übersicht zur Regenbogenforellenerzeugung in wichtigen europäischen Produktionsländern
gerundete Angaben, basierend auf Durchschnittswerten der letzten Jahre
Quellen: FEAP, Figis, Eurostat
  Land
  Ungefähre Produktionsmenge/Jahr (t)
 Betriebe > 50 t/Jahr
 Forellenverzehr pro Kopf (kg)
 Portionsforelle
  Lachsforelle
  Gesamt
  Italien
  36.000
36.000
  72.000
 180
 0,6
 Dänemark
 31.000
 9.000
 40.000
 275
 > 2,0
 Frankreich
  21.000
  11.000
  32.000
  320
  > 0,5
 Polen
  16.000
16.000
  32.000
120
 0,6
 Spanien
  15.000
  15.000
  30.000
  90
  0,3
 UK
  12.500
3.500
  16.000
360
 0,3
 Deutschland
  7.000
  1.500
  8.500
  200
  0,7
   Forellenzüchter fühlen sich hilflos, weil ihre Fisch- bestände durch einseitige, manchmal überzogene Naturschutzbestimmungen weitgehend schutzlos Prädatoren wie Kormoranen oder Fischottern aus- geliefert sind. Dazu kommt die ständige Gefahr der Einschleppung von Seuchen, die zwar theoretisch kontrollier- und beherrschbar, praktisch jedoch auf- grund der vielen Kontaktmöglichkeiten zur Außen- welt nie vollständig auszuschließen ist. Ein Totalver- lust des Fischbestandes und der finanzielle Aufwand, der mit der Komplettdesinfektion der Anlage verbun- den ist, wären wahrscheinlich für viele Betriebe rui- nös. Die Forellenzüchter in Deutschland sind folg- lich äußeren Zwängen ausgesetzt, die sie nicht selbst beeinflussen und schwer kompensieren können.
Mehrzahl der Betriebe arbeitet gewissenhaft und nachhaltig
In vielen Industrieländern wird die Aquakultur und damit die Forellenzucht heute weniger als Methode zur Nahrungsproduktion gesehen, sondern mehr unter Berücksichtigung ethischer, ökologischer und tierschutzrechtlicher Kriterien beurteilt. Daraus er- geben sich zwangsläufig Ansatzpunkte für Kritiken, obwohl die Mehrzahl der Forellenbetriebe die Richt- linien des FAO-Verhaltenskodexes für verantwor- tungsvolle Fischerei gewissenhaft einhält und nach- haltig arbeitet. Trotzdem lässt sich nicht vermeiden, dass Forellenzuchten gewisse Auswirkungen auf ihre Umwelt haben. Wer vermag schon mit absoluter Si- cherheit auszuschließen, dass die Wassermenge, die aus einem Fluss abgezweigt und durch die Becken ei- ner Forellenanlage geleitet wird, möglicherweise die Zusammensetzung und Vielfalt der Artengemein- schaft im Gewässer beeinflusst? Futterreste und Fischausscheidungen lassen sich nahezu vollständig wieder aus dem Wasser entfernen, trotzdem können Restmengen in den Vorfluter gelangen. Derzeit gibt
es zum Beispiel noch kein wirtschaftliches Verfahren, um gelösten Phosphor aus dem Wasser zu entfernen. Gefährdungen der Wildfischpopulationen durch Es- capes oder eine Übertragung von Fischkrankheiten aus Forellenanlagen sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen. Ob jedoch die theoretisch gegebene Möglichkeit sol- cher Einflüsse schon ausreicht, um die Aquakultur und Forellenzucht ganz grundsätzlich in Frage zu stellen, ist mehr als fraglich.
Hohe Anforderungen an Europas Forellenzüchter
Neue Herausforderungen sind hinzugekommen. Nachdem in den 1990er Jahren zunächst Fischge- sundheit und Fischtransporte im Fokus der Aqua- kulturforschung standen, sind mit Beginn des 21. Jahrhunderts verstärkt Themen wie Besatzdichte („Massentierhaltung“) und tiergerechte Schlach- tungsmethoden ins Zentrum der öffentlichen Auf- merksamkeit gerückt. Derzeit liegt der Schwerpunkt vor allem auf Problemen des Animal welfare, auch „Tierwohl“ genannt. Zur Bewertung des Fischwohls wird häufig die allgemeine Definition („5 Freihei- ten“) des Brambell-Reports (1965) herangezogen, die sich auf Fische übertragen lässt. Während einige Kriterien wie artgerechte Fütterung, Hygiene und
»Es gibt noch keine anerkannte wissenschaft­ liche Mess­ methode, um Lebensqualität, normales Ver­ halten, Angst, Stress und Schmerz bei Fischen objektiv zu quantifizieren.
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