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Aktuell
Heinrich-Stockmeyer-Stiftung
Promotionsstipendium
für den Wissenschaftsnachwuchs
Ein Ziel der Heinrich-Stockmeyer-Stiftung ist die Förde- rung junger Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wis- senschaftler, die praktikable Lösungsansätze und anwen- dungsorientierte Forschung in lebensmittelrelevanten Bereichen durchführen und damit zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und zur Stärkung des Verbraucher- vertrauens in die Qualität von Lebensmitteln beitragen. Dazu vergibt die Stiftung ab September/Oktober 2023 ein Stipendien in Höhe von 1.600 Euro/Monat über einen För- derzeitraum von 24 Monaten. Die Förderung richtet sich gemäß Stiftungszweck an wissenschaftliche Disziplinen, die der Lebensmittelforschung, der Lebensmittelsicherheit
und dem Verbraucherschutz dienen. In diesem Zusam- menhang können auch Arbeiten zum Thema Tierwohl von Nutztieren gefördert werden. Förderungswürdig sind nur Personen, die während der Unterstützung durch die Stif- tung kein weiteres Stipendium erhalten.
Die Stiftung erwartet im Falle der Zuerkennung, dass das Stipendium dem Verwendungszweck entsprechend ein- gesetzt wird und Forschungsberichte (Zwischen- bzw. Ab- schlussberichte) sowie zeitnahe Fachpublikationen über die Projektergebnisse erstellt werden. Die Bewerbungsun- terlagen sind bis zum 15. April 2023 nur in elektronischer Form als eine zusammenhängende und mit einem Pass- wortschutz versehene PDF-Datei per E-Mail an riewen- herm@stiftungsberatung.de einzureichen. Weitere Infos unter www.heinrich-stockmeyer-stiftung.de.
GEFA
Handelsbilanz 2022 mit Rekorddefizit
Nach den vorläufigen Zahlen zum Agrar- export des Jahres 2022 verstärkt sich der bereits seit Jahren zu verzeichnen- de negative Trend der Handelsbilanz
der Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Den deutschen Einfuhren in Höhe von 110,5 Mrd. Euro standen im vergange- nen Jahr nur Ausfuhren im Wert von ca. 90,2 Mrd. Euro gegenüber. „Deutschland verlässt sich immer mehr darauf, dass andere Länder und Weltregionen für uns Lebensmittel produzieren“, sagt Hartmut Kretschmer, Sprecher der German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA). Nach den vorläufigen Zahlen zum Agrarexport des Jahres 2022 verstärkt sich der bereits seit Jahren zu verzeich- nende negative Trend der Handelsbilanz der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Den deutschen Einfuhren in Höhe von 110,5 Mrd. Euro standen im vergangenen Jahr nur Ausfuhren im Wert von ca. 90,2 Mrd. Euro gegenüber. Das Rekorddefizit beträgt somit mehr als 20 Mrd. Euro. Dieses De- fizit hat sich wertmäßig um ca. 18 % ver- schlechtert, mengenmäßig ist das Defizit um mehr als 34,3 % gestiegen.
Die jahrelangen Trends sinkender wert- und mengenmäßiger Handelsbilanzdefizite haben sich danach weiter verschärft. Es
wurden die bisherigen Prognosen
der GEFA noch deutlich übertroffen und neue, negative Höchstwerte erreicht.
Mit diesen Zahlen wird deutlich, dass
sich Deutschland als agrarischer Gunst- standort offensichtlich zunehmend aus der Versorgung der Weltbevölkerung verabschiedet. „Während die Welt nach wie vor mehr als 800 Millionen hungernde und ca. 2 Milliarden nicht bedarfsgerecht versorgte Menschen aufweist, sind aktuell eine deutliche Schwächung des Standorts Deutschland und ein rückläufiger Beitrag
Deutschlands zur Nahrungsmittelsicher- heit zu verzeichnen“, führt Kretschmer weiter aus. Deutschland und die EU haben jedoch eine globale Mitverantwor- tung für die weltweite Versorgung mit Lebensmitteln. Um diese wahrnehmen zu können, benötigen die Unternehmen der Branche endlich konsistente Initiativen des zuständigen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Siche- rung des Standorts Deutschlands und zur Beschleunigung aktueller Marktöffnungs- verfahren im Ausland.
Die Handelsbilanz der Branche auf der Grundlage der vorläufigen Werte für das Jahr 2022 weist der GEFA zufolge erstmals ein Defizit von mehr als 20 Mrd. Euro auf.
Fleischmagazin 3/2023 9