Page 10 - Fl_03-23
P. 10

 Spektrum
Der Grüne Weg
Durchgängig deutsche Bio-Schweinefleischkette gestartet
Das Unternehmen De Groene Weg B.V. ist seit Jahren der größte Bio-Fleischlieferant der Niederlande und ein etab- lierter Partner für den deutschen Handel und die Verarbei- tungsindustrie. Mit der gestarteten Verarbeitung thüringi- scher Schweine hat das Unternehmen jetzt seine erste Bio- Schweinefleischkette in Deutschland offiziell „in Betrieb“ genommen. Das Tochterunternehmen Der Grüne Weg GmbH verfolgt einen für Deutschland besonderen Ansatz von nachfrageorientierten, geschlossenen Bio-Fleischlie- ferketten. Um den deutschen Markt angemessen bedienen zu können, hat das Unternehmen dafür eine 100%ige deut- sche Organisation aufgebaut. So kann Der Grüne Weg mit dem Angebot von Bio-Schweinefleisch deutscher Herkunft nach eigenen Angaben nun auch der 5xD-Präferenz der deutschen Verbraucher gerecht werden, bei der Geburt, Auf- zucht, Veredelung, Schlachtung und Verarbeitung der Tiere – auch im Bio-Segment – in Deutschland stattfinden.
Grundlage der Markt- und Kostenpreisentwicklung festge- legt wird. Die deutschen Landwirte profitieren außerdem von einer Abnahmegarantie und einem unbefristeten Ver- trag. Diese Bedingungen geben dem Landwirt die nötige Planungssicherheit und Stabilität, um seinen ökologischen Betrieb weiter auszubauen. Ein weiterer Vorteil für die Land- wirte: Die Umstellung kann schrittweise erfolgen. Das be- deutet weniger Risiken, bessere Planungssicherheit und überschaubareren Aufwand. „Gerade in unsicheren Zeiten ein wichtiger Faktor für die Landwirte“, wie Bakker betont.
Wiesbauer
Umsatzrekord in schwierigem Marktumfeld
Mit einem Gruppenumsatz von 224 Mio. Euro konnte Wies- bauer 2022 einen neuen Rekordwert erzielen. Allerdings stehen der positiven Ertragssituation explodierende Kosten in der Produktion gegenüber. Im abgelaufenen Geschäfts- jahr konnte Wiesbauer eigenen Angaben nach den Gesamt- umsatz von 185 Mio. Euro (2021) auf 224 Mio. Euro steigern. Jedoch ist dieses Wachstum getrübt durch die derzeit sehr schwierige Marktsituation: Die Umsatzzuwächse resultieren zu einem großen Teil aus den im Handel umgesetzten Preis- erhöhungen und relativieren sich durch die extrem gestiege- nen Kosten in der Produktion. Im Wiener Stammbetrieb, der rund die Hälfte des Gesamtumsatzes erwirtschaftet, konnte Wiesbauer einen Zuwachs auf 113Mio.Euro (+7,6%) ver- zeichnen. Die Absatzmengen der beliebten österreichischen Wurstspezialitäten blieben dabei mit 12.500 Tonnen stabil. Anders bei Wiesbauer Gourmet: Der Gastro-Fleischspezialist aus Niederösterreich erzielte deutliche Absatzsteigerungen und ein Umsatzplus von 52 auf 78 Mio. Euro. Damit sei das Vor-Corona-Niveau übertroffen worden. Auch die Landmetz- gerei Senninger, die in Salzburg auf die Herstellung hochwer- tiger Würste spezialisiert ist, konnte laut Wiesbauer nicht nur beim Umsatz auf 14 Mio. Euro (2021: 10 Mio. Euro) zulegen, zudem wurde der Absatz ebenfalls um mehr als 20 % gestei- gert. Wiesbauer-Dunahus in Ungarn erzielte 19 Mio. Euro.
„In Hinblick auf die Rahmenbedingungen sind wir gut un- terwegs“, zeigt sich Wiesbauer-Geschäftsführer Thomas Schmiedbauer realistisch, doch er betont auch: „Die Um- satzentwicklung scheint auf den ersten Blick überragend, aber unterm Strich decken die Preiserhöhungen kaum die gestiegenen Mehrkosten.“ Allein die Mehrkosten für Strom liegen bei mehr als 2,5 Mio. Euro, dazu kommen das Gas für die Räucherung, die explodierten Preise bei den Rohstoffen und die Teuerungen bei Verpackung und Logistik. Um dem enormen Kostendruck standzuhalten, spart Wiesbauer eige- nen Angaben nach nicht bei der Belegschaft: Die Mitarbei- terzahl innerhalb der Wiesbauer-Gruppe ist im Vorjahr auf 870 angestiegen. Wiesbauer kündigt an, in alle vier Standorte weiter investieren zu wollen.
Der Grüne Weg hat jetzt seine erste Bio-Schweinefleisch- kette in Deutschland offiziell „in Betrieb“ genommen.
Der Grüne Weg bringt 40 Jahre Erfahrung beim Aufbau nach- haltiger Bio-Fleischketten aus den Niederlanden mit. In die- sem Sinne ist es das Ziel, auch in Deutschland den Markt für Bio-Produkte weiter auszubauen und voranzutreiben. „Das bedeutet für uns aber auch, neue Marktteilnehmer entlang un- serer Wachstumsstrategie nur dann in die Kette aufzunehmen, wenn eine ausreichende Nachfrage vorhanden ist. Und wie ich bei der Vorstellung unseres Konzepts seinerzeit auf der Biofach schon sagte, beträgt die Umstellungszeit einer konventionellen Schweinehaltung auf den ökologischen Landbau etwa zwei Jahre“, so Allard Bakker, Director Der Grüne Weg..
Für die deutschen Schweinehalter gelten in der Zusammen- arbeit mit Der Grüne Weg die gleichen Bedingungen in der Kette wie für die niederländischen Schweinehalter. So bie- tet Der Grüne Weg eigenen Angaben nach beispielsweise anstelle der gängigen wöchentlichen Preisfestsetzung ein System, bei dem der Schweinepreis viermal im Jahr auf der
10 Fleischmagazin 3/2023
   FOTO: VION FOOD GROUP
 




















































































   8   9   10   11   12