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Mittermayr: Unser Ziel ist, die Läden unserer Kunden so ansprechend zu ge- stalten, dass genügend Warendruck auf- gebaut wird. Insbesondere bei Lebens- mitteln muss ich vor allem technische Aspekte berücksichtigen. Habe ich die Aufbau- und Präsentationshöhe richtig gewählt ? Ist die Kältezirkulation sicher- gestellt ? Falls nicht, leidet darunter das Produkt und kann u.U. nicht verkauft werden.
Fleischmagazin: Wie ist die Philosophie von Niederberger Kramer ?
Mittermayr: Vom Selbstverständnis so- wie von der Arbeitsweise her sind wir ei- gentlich ein Generalunternehmen, weil wir uns im Ladenbau mit einer Vielzahl von Sachgebieten auseinandersetzen müssen, zum Beispiel mit gesetzlichen Hygiene- und Arbeitsschutzbestim- mungen, aber auch mit Licht und Licht- stimmungen, mit Wasser- und Elektro- installationsarbeiten, mit Belüftungs- technik etc. Wir würden uns niemals erlauben, unsere Kunden zu bevormun- den. Vielmehr versuchen wir, mit größt- möglichem Engagement ihre Wünsche und Vorstellungen zum größtmöglichen
Wolfgang Mittermayr ist Vertriebsmit- arbeiter bei der Niederberger Kramer Ladenbau GmbH.
Vorteil umzusetzen. Zudem setzen wir auf langjährige Geschäftsbeziehungen. Daraus haben wir einen reichen Er- fahrungsschatz aufgebaut, der es uns erlaubt, für jeden Kundenwunsch die bestmögliche Lösung zu erzielen. Und nicht zuletzt achten wir natürlich sehr auf die Qualität und auf die Zuverlässig- keit unserer Zulieferunternehmen bzw. der von uns beauftragten Unternehmen. Hier überlassen wir ebenfalls nichts dem Zufall.
Fleischmagazin: Wo holen Sie Ihre ei- genen Ideen her um Ihre Kunden zu inspirieren ?
Mittermayr: Zum einen ist jeder ein- zelne von uns viel unterwegs, u.a. auf Messen, und schnappt dabei viel an kreativen Ideen auf. Zum anderen in- formieren natürlich auch wir uns über Fachzeitschriften aus einer Vielzahl an Branchen, die mit unserer Tätigkeit im Zusammenhang stehen.
Fleischmagazin: Was hat sich in der Metzgereibranche Ihrer Ansicht nach in den letzen Jahren verändert ?
Mittermayr: Es lässt sich v.a. die Ent- wicklung beobachten, dass Metzge- reibetriebe nicht mehr alles vorne in der Theke vorhalten und zeigen müs- sen. Auch spielt die Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal eine ungleich wichtigere Rolle als dies früher der Fall war. Grundsätzlich lässt sich außer- dem feststellen, dass die Inhaber von Metzgereien, die die Betriebe ihrer El- tern übernehmen, heute immer jünger werden. Vor allem bei ihnen kommt das zuvor genannte Moment der Su- che nach der individuellen, persönli- chen Ausrichtung des Geschäfts voll zur Geltung.
Fleischmagazin: Gibt es eine generelle Faustformel, nach der eine Ladenein- richtung als veraltet gilt ?
Mittermayr: Nein, eine allgemeine Faustformel gibt es meiner Meinung nach dafür nicht. Wir haben kürz- lich einen Laden umgebaut, dessen
Einrichtung 25 Jahre alt war, in dem aber die Grundsubstanz der Möbel noch so gut erhalten war, dass wir dem Kunden dazu geraten haben, die Einrichtung zu behalten und sie nur durch vereinzelte Arbeiten wie etwa dem Abschleifen der Theke und dem Einbau neuer Leucht- mittel zu verschönern.
Fleischmagazin: Gibt es gewisse Ent- wicklungen im Ladenbau ?
Mittermayr: Ja, durchaus. Derzeit an- gesagt sind Materialien, die in schiefer- grau-schwarz bzw. betonfarben gehal- ten sind und nur dezente Holzanteile aufweisen. Und Licht spielt heute eine sehr entscheidende Rolle im Ladenbau. Der „3-L-Formel“, „Licht lockt Leute“, kommt heute eine ganz zentrale Be- deutung zu. Denn was nützt letztlich die schöne Ladentheke, wenn die Pro- dukte bei nur schwacher Beleuchtung nicht richtig zur Geltung kommen? Speziell für Metzgereien trägt natürlich die Theke selbst ganz entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Sie muss die Waren nicht nur zuverlässig und konstant küh- len, sondern auch den jeweils geltenden hygienischen Anforderungen sowie der Arbeitssicherheit entsprechen. Meiner Meinung nach geht die Tendenz im La- denbau allgemein in die Richtung, die Läden wieder offener zu gestalten, um die Kunden näher an das Produkt her- anzuführen. beh
Handwerk
  Info
 Niederberger Kramer Ladenbau GmbH Klausnerring 2
85551 Kirchheim­Heimstetten Tel.: (089) 746131­0
E­Mail: info@niederberger­kramer.de www.niederberger­kramer.de
Branchen: Metzgerei, Bäckerei, Feinkost und Fisch, LEH und Gastronomie
Gründung: 2015
Mitarbeiter: 50
Umsatz (2020): 11 Millionen Euro
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