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GV kompakt
  Persönlich be(h)notet
Originelle Hilfe in der Not
Kommentar von Olaf Behnel
Buckower Damm 7-9. „Ich kenne meine Kunden, das sind gute Menschen, und viele wollen in diesen schweren Zeiten anderen helfen“, sagt Andreas Kämpf alias Curry- Paule in einer Pressemitteilung. „Es geht vor allem darum zu zeigen, dass die, die unter der Krise leiden, nicht alleingelassen werden. Manchmal wirkt schon eine Curry Wunder!“ Dieser bewundernswerten Einstellung kann man nur zustimmen und hoffen, dass das Projekt in dieser schweren Zeit noch weitere Nachahmer findet.
Die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treffen insbesondere die Gastronomie sehr hart. Die Branche,
zu der Restaurants, Cafés, Caterer und
Bars gehören, musste bislang massive Einnahmenverluste hinnehmen: Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag der Umsatz im Zeitraum von März bis August 2020 real (preisbereinigt) um 40,5 % unter dem des Vorjahreszeitraums.
Dass Not erfinderisch macht, um weg- brechende Umsätze abzufedern, aber auch, um Solidarität gegenüber ihren Mitmen- schen zu zeigen, haben in diesem Jahr
schon viele Unternehmer aus verschie- denen Branchen unter Beweis gestellt. Auch in der Gastronomie. Mit seiner besonders originellen Hilfsaktion
„#einemehr“ macht zurzeit die Imbussbuden- Kette Curry-Paule im Berliner Bezirk Neukölln auf sich aufmerksam. Die Idee: Kunden, denen es aktuell gut geht, bezahlen bei ihrer Bestellung eine Currywurst mit Brötchen mehr. Im Gegenzug erhalten dieje- nigen Kunden, denen es in dieser Coronazeit durch Jobverlust oder Kurzarbeit schlechter geht, eine solche „Pre-Paid-Curry“ umsonst. Möglich ist dies aktuell an den Curry-Paule- Standorten Stubenrauchstraße 102 und
   Bundesgeschäfts- führer Wolfgang Finken zeigt sich sehr besorgt über die Situation der Caterer im Land.
existenzielle Umsatzverluste. Die staatlichen Einschrän- kungen bei Feiern im Hinblick auf die Gästezahlen hält der Branchen- und Berufsfachverband zwar grundsätzlich für vertretbar: „Gesundheitsschutz ist das oberste Gebot.“ Wich- tig sei jedoch, dass die Regelungen innerhalb der Bundesre- publik trotz unterschiedlichen Infektionsgeschehens keine zu großen Unterschiede aufwiesen. Das wäre nach Finkens Auffassung „letztlich wettbewerbsverzerrend“.
Apetito
Virtuelles Buffet ermöglicht kontaktlose Speisenauswahl
Der Caterer Apetito reagiert auf die Corona-bedingten Ände- rungen in der Arbeitswelt und Betriebsverpflegung unter an- derem mit einem virtuellen Buffet. Mit „click & snack“ haben Tischgäste die Möglichkeit, sich bereits im Vorfeld online in einem Webshop ein Mittagessen auszusuchen – oder auch Frühstück und Snacks. Die Nutzer können ein Guthaben
hochladen und schließlich aus den Angeboten auswählen. Dabei ist die Verfügbarkeit für Gast und Gastgeber auf einen Blick ersichtlich. Das Essen wird zur gewünschten Zeit be- reitgestellt. Der Caterer rechnet damit, dass die neue digi- tale Lösung demnächst auch in den von ihm betreuten Re- hakliniken eingeführt wird. Gerade dort müssten die Gäste beziehungsweise Patienten ihr Essen möglichst kontaktlos wählen und bekommen. Das virtuelle Buffet führt nach Dar- stellung des Unternehmens zu geringeren Wartezeiten vor Ort. Der Einsatz der Lebensmittel könne besser geplant und die Lebensmittelverschwendung eingedämmt werden und auch auf die flexiblen Arbeitszeitmodelle der Kunden werde effektiver reagiert.
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  FOTO: VERBAND
















































































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