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Interview des Monats
 schäft wieder, sogar in Teilen besser als vor dem Start der Pandemie. Das ist unter anderem darin begründet, dass im letzten Jahr in den Wäsche- reien Themen wie Produktivität und vor allem das Problem Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten wieder deutlich sichtbarer wurden. Mit- arbeiter in den Betrieben mussten aufgrund der Corona-Regeln zurück in ihre Heimatländer oder suchten sich neue Jobs in anderen Bran- chen. Das hat das schon bestehende Problem des Arbeitskräftemangels in den Wäschereien weiter forciert. Hinzu kamen die Schwankun- gen in den Auslastungen der Betriebe. Während das Geschäft im Frühjahr 2021 noch schleppend verlief, war es im Sommer wieder sehr gut. Die Menschen blieben in den Ferien in ihren Hei- matländern, die Deutschen fuhren an die Ost- und Nordsee oder in die heimischen Berge. Das pushte die nationalen Branchen. Kurze Zeit spä- ter war dies wieder vorbei. Deshalb hatten und haben viele Wäschereien mit großen Auftrags- schwankungen zu kämpfen. Entsprechend wird in einer Phase mit großen Wäschevolumen – Ferienzeit – mehr Personal, dann – weil es zum Beispiel neue Corona-Maßnahmen gab und die Wäschemengen in den Betrieben wieder sank – weniger Personal benötigt.
WRP: Ein stetiges Problem in den Wäschereien mit fehlenden Arbeitskräften und gleichzeitig gro-
ße Schwankungen in den Wäschevolumen: Wie lässt sich diese Aufgabe für Wäschereien lösen ?
Otto Burger: Das geht nur mit einer weiteren Au- tomatisierung der Prozesse in den Wäschereien. Gleichzeitig müssen für Mitarbeiter – um sie zu gewinnen und zu halten – attraktive Arbeitsplät- ze geschaffen werden. Wir haben deshalb viel Zeit und Geld investiert, um die Ergonomie in den Betrieben weiter zu erhöhen. Um die Resul- tate zu überprüfen, haben wir unter anderem bei dem auf Arbeitsergonomie spezialisierten italie- nischen Institut ErgoCert eine Studie beauftragt. Gegenstand war unsere Eingabemaschine Syn- chroRemote. Das Institut stattete Mitarbeiter mit Sensoren aus, um ergonomische Aspekte bei der Arbeit an der Maschine erfassen und beurteilen zu können. Das Ergebnis: Die SynchroRemote erfüllt hohe ergonomische Anforderungen. Das wurde auch mit einem Zertifikat bestätigt. Dabei ist diese Maschine nicht nur ergonomisch vor- bildlich. Gleichzeitig stimmt auch die Leistung. Das ergonomische Design der SynchroRemote reduziert die Belastung der Bediener um bis zu 37 Prozent und steigert die Produktivität um bis zu 37,5 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Eingabemaschinen. Nur wenn die Ergonomie mit der notwendigen Leistung kombiniert ist, ist eine solche Maschine für eine Wäscherei bezie- hungsweise für Investoren interessant.
Otto Burger
Zur Person
Otto Burger ist Co­CEO Bereich Vertrieb und Service bei Kanne­ giesser. Der Diplom­Wirtschafts­ ingenieur hat über 20 Jahre Er­ fahrungen in der Branche. Seine Karriere begann direkt nach der Schule in einer Großwäscherei. Danach war er im Kundendienst für eine Kannegiesser Vertretung unterwegs, später im Vertrieb für Maschinen.
Burger ist seit 2009 am Kannegiesser­Stammsitz in Vlotho angestellt. Am Anfang kümmerte er sich um Vertrieb und Aufbau von Strukturen in Osteuropa, Asien und dem Nahen Osten, später weltweit.
  Das ergonomische Design der Eingabemaschine SynchroRemote reduziert nach Firmenangaben die Belastung der Bediener um bis zu 37 Prozent und steigert die Produktivität um bis zu 37,5 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Eingabemaschinen.
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