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Interview des Monats
  einen Lieferanten, sondern einen zuverlässigen Partner. Diese langfristige Stabilität und Zuver- lässigkeit sehen und finden sie im Familienun- ternehmen Kannegiesser.
Übrigens hatten wir im letzten Jahr viele Projek- te, in denen es um die Modernisierung bezie- hungsweise Teilmodernisierung oder Neustruk- turierung der Wäschereien ging. Zum Beispiel, um den Finishingbereich zu modernisieren und – hier sind wir wieder beim Thema schwankende Wäschevolumen – flexibler zu machen. Auch da- bei standen Fragen betreffend der innerbetrieb- lichen Logistik im Fokus. Wie kann die Wäsche automatisiert zugeführt werden, so dass dies nicht mehr von Mitarbeitern in Containern ge- macht werden muss ? Wir haben in dieser Zeit auch sehr viele Projekte weltweit angeschoben und realisiert, in deren Mittelpunkt der prakti- sche Robotereinsatz stand.
„Wir sehen Nachhaltigkeit als zentrales Thema
in der Branche.
Immer mehr Kunden der Wäschereien achten sehr genau darauf, dass ihre Dienstleister nachhaltig arbeiten. Dabei sind ressourcen- schonende und energieeffiziente Prozesse in den Wäschereien schon seit vielen Jahren
eine Selbstver- ständlichkeit..“
Tina Kannegiesser
WRP: In welchen Wäschereiprozessen bezie- hungsweise -bereichen kommen Roboter heute zum Einsatz ?
Otto Burger: Im Trockenwäschebereich. Wenn man diese Technologie beherrscht, dann bieten sich natürlich weitere Möglichkeiten. Zum Bei- spiel gibt es schon entsprechende Lösungen für die Sortierung der Schmutzwäsche. Wir sehen hier mehrere Möglichkeiten. Gerade im Bereich Schmutzwäschesortierung geht es aus unserer Perspektive nicht nur um Automatisierung, denn die Anforderungen sind hier sehr hoch. Für uns muss eine solche Lösung zur anschließenden Wäschelogistik und natürlich auch zur Vielfalt der Wäsche passen. Sonst kann nicht das Ziel ei- ner hohen Produktivität gewährleistet werden.
WRP: Vielfalt ist ein wichtiges Stichwort: Es gibt Wäschereien mit einem nur wenige Artikel umfas- senden Portfolio, andere haben viele unterschied- liche Kunden mit vielen unterschiedlichen Arti- keln und Wünschen. Lassen sich diese Betriebe genauso automatisieren ?
Otto Burger: Sicher. Wir haben auch deshalb das Konzept Smart Laundry entwickelt. In der Smart Laundry können einzelne Posten innerhalb der Wäscherei auch ohne Einsatz von RFID verfolgt werden. So lässt sich die Aufgabe Wäscheviel- falt sicher und einfach lösen. Wir machen mit diesem Konzept auch Teilmodernisierungen in Wäschereien. Aus meiner Sicht ist es heute die einzige Lösung, um in der Wäscherei ein vielfäl- tiges Sortiment beherrschen zu können. Denn Mitarbeiter mit den notwendigen Erfahrungen und Wissen, um diese vielen Kunden mit ihren höchst unterschiedlichen Wäschesortimenten und auch Wünschen korrekt bearbeiten zu kön- nen, sind für Wäschereien immer schwieriger zu finden.
WRP: Wann wird es eine Wäscherei geben, in der alle Prozesse voll automatisiert sind ?
Otto Burger: Ich denke, dass wir schon nah dran sind. Zwar ist eine solche vollautomatische Wä- scherei heute noch nicht komplett umsetzbar, aber wir können immer mehr Lösungen anbie- ten, um die Automatisierung der Prozesse weiter voran zu treiben.
Wenn wir wieder unsere Smart Laundry betrach- ten, sind hier Eingriffe der Mitarbeiter – die also dann händisch mit der Wäsche umgehen
www.wrp-textilpflege.de
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