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 28 FischMagazin 6-7/2021
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Scallops stammen fast ausnahmslos aus der Wild- fischerei, Austern (Crassostrea virginica, C. gigas) werden hingegen vorwiegend in Aquakultur erzeugt.
TITEL
 »Für alle kanadischen Exportprodukte gelten höchste Standards hinsichtlich Rückverfolg- barkeit, Lebens- mittelsicher- heit und Nach- haltigkeit.
gewinnen derzeit hoch veredelte Produktformen wie High-pressure-Lobster und Hummerconvenience zunehmend an Bedeutung.
Einschließlich der anderen Arten wie Eismeergarne- len (P. borealis), Schnee- und Steinkrabben (Cancer irroratus) sowie Austern, Scallops, Mies- und Qua- haug-Venusmuscheln, die teils aus Wildfischerei, teils aus Aquakultur stammen, sind Schalen- und Krustentiere der kommerziell wichtigste Bereich des kanadischen Seafoodexportes. In Neufundland und Labrador macht die Fischerei auf Schneekrabben mehr als die Hälfte des dortigen Anlandungswerts aus. Im Jahr 2021 stieg die Fangquote für Schneekrab- ben in der laufenden Saison um 29 %. Damit bleiben Schneekrabben die wertvollste Zielart der Fischerei in Neufundland und Labrador. Über 96 % des Anlan- dungswerts der Fischerei dieser Provinz stammen von Schalentierarten wie Hummer, Eismeergar- nelen und Schneekrabben. Doch auch Fischarten wie Schwarzer Heilbutt, Kabeljau, Hering, Flunder, Rotbarsche und Lodde (Mallotus villosus) sind in- ternational sehr stark gefragt. Hauptabnehmer für kanadische Produkte sind die USA sowie asiatische Länder von China und Südkorea bis Japan, aber auch europäische Staaten, vor allem Frankreich, Spanien, Dänemark und Belgien. British Columbia, die westlichste Küstenprovinz am Pazifik, ist vor al- lem für seine Wildlachse bekannt, die alljährlich in den Flüssen zum Laichen aufsteigen. Fischerei und Aquakultur dieser Provinz bieten mehr als 100 Arten an Wild- und Zuchtfischen, Schalentieren und Algen. Annähernd 85 Prozent der Fisch- und Seafoodpro- dukte British Columbias werden exportiert. Darunter Lachs, Seehecht, Hering und diverse Plattfischarten, Weißer Heilbutt, Krabben, Garnelen, Austern und andere Muschelarten.
Neben diesen bekannten Seafoodprodukten bie- ten die kanadischen Provinzen aber auch einige Seafoodspezialitäten, die eher regionale Nischen- märkte bedienen. Zum Beispiel liefern einige Farmen auf Prince Edward Island Amerikanische Aale (An- guilla rostrata). Weitere kanadische Nischenprodukte sind „Gaspereau“-Maifische (Alosa pseudoharengus), Seegurken (Cucumaria frondosa, Parastichopus cali- fornicus) und Dröbachs Seeigel (Strongylocentrodus droebachiensis, Mesocentrotus franciscanus), dessen orangefarbener Rogen auch als „Foie gras of the Oce- an“ bezeichnet wird. New Brunswick gilt als Zentrum der Heringsräucherei, das 95% des weltweiten Ange- bots an speziell geräucherten Heringserzeugnissen wie Bloaters, Golden Cure oder Red und Silver Herring erzeugt. Sie sind vor allem in den karibischen, aber auch einigen europäischen Ländern gefragt.
 Kanadas Fischerei bietet auch zahlreiche Seafoodspezialitäten für regionale Nischenmärkte wie Seeigelrogen („Foie gras of the Ocean“)
oder große Geoduck-Muscheln.

























































































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