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»Bis 2030 sollen 30 Prozent
der nationalen Meeres- und Küstengebiete den Status von Meeresschutzge- bieten erhalten.
nach sich zog (1994 wurde die Freihandelszone auf Mexiko erweitert). Ähnliche Abkommen gibt es auch mit der EFTA und seit 2015 mit Südkorea (CKFTA), was den zollfreien Export in dieses asiatische Land spürbar ansteigen ließ. Wegen dieser Erfolge ruhen jetzt große Hoffnungen auf dem “Comprehensive Economic and Trade Agreement”, meist kurz CETA genannt. Dieses Wirtschafts- und Handelsabkom- men zwischen der EU und Kanada, das am 21. Sep- tember 2017 vorläufig in Kraft trat, soll die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen im gegenseiti- gen Handel erleichtern. Obwohl CETA erst schritt- weise im Verlaufe einiger Jahre umgesetzt wird (im März 2021 hatten 15 EU-Mitgliedsländer und UK das
Abkommen ratifiziert), findet der größte Teil schon Anwendung. Besonders hilfreich für den Export ist die sukzessive Abschaffung nahezu aller Zölle. Ka- nadische Fisch- und Seafoodexporteure wollen den Vorteil bewusst nutzen, denn CETA erleichtert den Zugang zum EU-Binnenmarkt, der über die Hälfte seines Fisch- und Seafoodbedarfes durch Importe deckt. Und derzeit hat Kanada mit nur knapp 2 Pro- zent Anteil am EU-Seafoodimport dabei noch reich- lich „Luft nach oben“.
CETA bietet deutschen Unternehmen verlockende Chancen
Im Rahmen von CETA fallen schon jetzt fast 96% der EU-Zolltarife für Fisch und Meeresfrüchte weg. Kanadische Produkte erfüllen alle Voraussetzungen für eine Zollpräferenzbehandlung auf Seiten der EU, denn die Rohwaren werden fast ausnahmslos in ka- nadischen Gewässern oder auf hoher See legal ge- fangen. Das wird durch offizielle Fangbescheinigun- gen des Ministeriums für Fischerei und lückenlose Rückverfolgungsketten garantiert. Wichtige Seafood- produkte beim Export sind Hummererzeugnisse, gefolgt von Eismeergarnelen und Scallops. Diese Reihenfolge entspricht auch den Lieferungen nach Deutschland, bei denen vor allem tiefgefrorene Pro- dukte obenan stehen. Mit einem Gesamtwert von le- diglich 11,1 Mio. USD (Stand 2020) sind diese Exporte aber noch ausbaufähig. Selbst innerhalb Europas lag Deutschland im Jahr 2020 nach Angaben von Stati- stics Canada abgeschlagen auf dem 15. Platz – noch hinter der Ukraine, Bulgarien und Albanien. Das soll sich ändern, denn CETA eröffnet den deutschen Un- ternehmen die Chance, das reichhaltige Sortiment kanadischer Fisch- und Seafoodprodukte weitaus stärker zu nutzen. mk
TITEL
Durch das Anfang der 1990er-Jahre erlassene kommer- zielle Fangverbot für Kabeljau vor Neufund- land erholt sich die Population langsam und die Fänge steigen wieder.
Kanada verstärkt Online-Präsenz auf Social-Media-Kanälen Fundierte Informationen aus erster Hand
Seit Februar 2021 präsentieren sich Seafoodunternehmen der vier atlantischen Provinzen und die kanadische Regierung auf der Website (www.SeafoodfromCana- da.ca). Die Plattform bietet warenkundliche Informationen und Details über Produkte, interessante Stories zur Geschichte der Branche, einen Veranstaltungskalender sowie ein Adressenverzeichnis der Anbieter und exportierenden Unternehmen. Der
Webauftritt soll das positive Image und das Vertrauen in die kanadischen Fisch- und Seafoodprodukte weiter stärken. Ergän- zend dazu hat „Seafood from Canada“ auch seinen Online-Auftritt auf populären Social-Media-Kanälen intensiviert und bietet unter anderem auf YouTube ver- braucherorientierte Videos zum Kauf, zur Aufbewahrung und zur Zubereitung von kanadischen Meeresfrüchten.
n Twitter: @Seafood_Canada https://bit.ly/2S5h0tO
n Facebook: Meeresfrüchte aus Kanada https://bit.ly/3g2mrSo
n Instagram:@SeafoodfromCanada https://bit.ly/3uVcUC5
n YouTube: Meeresfrüchte aus Kanada https://bit.ly/3wQrVq0
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FischMagazin 6-7/2021
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