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 von einmal gefrorenen Eismeergarnelen für unsere Garnelen in Lake-Produktion durchgeführt, die eine Gesamtemission von 5,07 kg CO2-Äquivalent pro kg Fertig- produkt ergab. Davon entfallen 62% der Gesamtemission auf die Fischerei. Das mag nicht perfekt sein, aber wenn wir die- se Zahlen mit allgemeinen Datenbanken vergleichen, liegen wir gar nicht schlecht damit.
Wir sind überzeugt, dass wir auf dem rich- tigen Weg sind. Es ist noch nicht optimal, aber wir arbeiten professionell daran, die- se Parameter immer besser zu verstehen und zu nutzen. Insbesondere achten wir darauf, dass die meisten unserer Arten mit sehr fortschrittlichen und modernen Ge- räten und Technologien in Teilen der Welt gefangen und verarbeitet werden, wo Op- timierung und Reduzierung des Energie- verbrauchs auf der Tagesordnung stehen. Es ist daher sicherlich in unserem Inter- esse, korrekte Daten liefern zu können, da unsere Produkte in den meisten Fällen in vergleichbaren Kategorien gut abschnei- den werden.
FischMagazin: Welches Produkt hat sich denn – neben dem bereits angesproche- nen Schwarzen Heilbutt – besonders gut entwickelt ?
Stahlhofen: Das LEH-Geschäft hat sich bei uns gut entwickelt und dort ist es vor allem unsere Eismeergarnele, mit der wir fast flächendeckend vertreten sind. Die Deutschen essen gerne gekochte und ge- schälte Garnelen, die wir in verschiedenen Varianten anbieten. Durch unsere neuen Fangschiffe können wir heute selektiver die großen Garnelen fischen, damit die kleinen die Chance haben weiter zu wach- sen. Teilweise wird der Fang direkt an Bord verarbeitet. Diese besondere Delikatesse, die wir „Selected Catch“ nennen, stammt aus den Monaten Juli/August, in der sich die Garnele häutet und keine Eier trägt. Sie ist zu diesem Zeitpunkt besonders aroma- tisch, ist größer und wird mit Schale neu im Markt vorgestellt. Diese Ware soll in diesem Jahr erstmals auch in Deutschland promoted werden. In anderen Ländern funktioniert das Produkt bereits und wir hoffen auch hierzulande damit Erfolg zu
haben. Der Kunde erhält ein wunderschö- nes natürliches Produkt nur in frischem Meerwasser an Bord gekocht!
FischMagazin: Garnelen sind ein beliebtes Produkt für den Grill. Ist die große Eismeer- garnele mit Schale grilltauglich ?
Stahlhofen: Absolut! In anderen Märk- ten sehen wir bereits die Zubereitung auf der Griddleplatte, dem japanischen Tep- panyaki Grill oder traditionell auf dem Rost – dann aber am Spieß. Die Spanier und Portugiesen machen das schon lan- ge und bereiten sie auf dem Plancha-Grill
weiße Fleischfarbe verliert. Einfach das Fischfilet zwei Minuten mit der Hautseite auf die hohe Hitze legen und dann in ei- ner kühleren Zone des Grills garen lassen – unkomplizierter kann es wirklich kaum sein. Filets mit Haut grillen heißt: Leicht verdauliches Eiweiß, mehr Geschmack, guter Zusammenhalt der Filets und inter- essantes Farbspiel.
FischMagazin: Welche Erwartungen ha- ben Sie für das laufende Jahr ?
Stahlhofen: Wir sind von Haus aus Op- timisten und glauben daran, dass sich
INTERVIEW DES MONATS
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Von den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen verfolgt Royal Greenland vier mit besonderem Fokus.
zu. Das Thema Grill und B.B.Q. steht ak- tuell ganz oben auf unserer Agenda und wird in unserem neuen Sommerfolder mit vielen neuen Ideen kommuniziert. Das Thema Grillen ist in diesem Jahr so interessant wie selten zuvor, denn die Außengastronomie wird zuerst geöffnet. Das Grillevent im Biergarten bietet dem Gast Erlebnischarakter und dem Gast- ronomen ein schnelles und unkompli- ziertes Geschäft ohne lange Wartezeiten. Fisch grillen ist leicht und braucht keine große Kompetenz, wenn man Filets mit Haut nutzt. Der Schwarze Heilbutt mit Haut ist ein Paradebeispiel für die gu- te und wohlschmeckende Zubereitung auf dem Grill. Ebenso unser Nutaaq auf Haut. Wichtig ist dabei, dass der Fisch nicht gedreht wird, weil er sonst seine
das Geschäft wieder erholen wird. Ich denke, dass wir spätestens ab dem 2. Halbjahr in diesem Jahr wieder mit der Gastronomie rechnen können und das dauerhaft. In unserer Planung streben wir an, wieder an die Jahresumsätze von vor der Pandemie anknüpfen zu können und sowohl im Einzelhandel als auch im Foodservice unser nordatlantisches Sortiment stärker zu platzieren. Als Konzern halten wir an unseren Nach- haltigkeitszielen fest, investieren weiter in die Erneuerung unserer Fangflotte und sorgen weiterhin dafür, dass mit unserer Arbeit die Ressource Fisch und Seafood ordentlich bewirtschaftet wird und die Umwelt und der Mensch davon profitieren.
Interview: André Nikolaus


















































































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