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 AKTUELL
    isoliert. Bluu Biosciences regt die
Stammzellen in einem Bioreak-
tor zum Wachsen an. Auf diese
Weise entsteht quasi ein Stück
Fischfilet. In Lübeck seien be-
reits Versuche mit dem Fleisch
von Lachs, Forelle und Karpfen
erfolgreich gewesen. Dr. Rakers
geht davon aus, dass sie den ers-
ten Lebensmittel-Prototypen bis
Ende 2022 erstellen werden. Mit
ersten Produkten für den Markt,
also für den Verbraucher sei bis
2025 zu rechnen. „Allerdings
werden das im ersten Schritt
Fischbällchen, Fischpaste oder Fischstäbchen sein“, schränkt der Biotechnologe ein. In fünf bis zehn Jahren, so seine Hoffnung, könne Bluu Biosciences dann schließlich auch strukturierte Pro- dukte wie zum Beispiel Lachssteak anbieten.
Griechenland
Humane Tötung verbessert Fischqualität
Philosofish, griechischer Züchter von Wolfsbarsch und Do- rade, setzt auf eine humane Behandlung und Tötung sei- ner Zuchtfische. Diese Unternehmensphilosophie, die so- wohl dem Tierwohl als auch der Fischqualität zugutekomme,
spiegelt sich auch in dem neuen Philosofish-Logo „Humanely harvested“ – „menschlich geerntet“: eine Hand, die zwei stili- sierte Fische – mutmaßlich bass and bream – beschützt. Der in Larymna Fthiotidas, im nördlichen Golf von Euböa, ansäs- sige Züchter hat in elektrische Betäubungskapazität investiert, die eine möglichst schonende, automatisierte Abfischung ge- währleiste: über eine Elektronarkose werden die Fische qua- si bei der Ernte schmerzlos anästhesiert. Bewusstlos ab dem Verlassen des Wassers werden die Wolfsbarsche und Doraden in Bassins mit Eiswasser gesenkt – stressfrei und ohne etwas mitzubekommen.
Dieses Prozedere diene nicht nur dem Tierwohl, sondern auch der Qualität des Lebensmittels Fisch. Denn die traditionel- le Abfischung führe zum Ausstoß von Stresshormonen beim Fisch und zur Produktion von Chemikalien wie etwa Milch- säure, die den Verderb des Fisches fördert und die Eiweiß- bindungen schwächt, was zu Gaping, Zähigkeit und Flüssig- keitsverlust führe. Der Einsatz der Elektrobetäubung hingegen konserviert Qualitätsattribute wie Frische, Geschmack, Fes- tigkeit der Textur, die Optik des Tieres sowie organoleptische Eigenschaften des Fisches. Dafür stehe das neue Logo „Huma- nely harvested“, schreibt Philosofish. Philosofish, ursprüng- lich bekannt als G&P Bitsakos, ist mutmaßlich der zweitgrößte griechische Produzent von Wolfsbarsch und Doraden mit ei- ner Kapazität, die zuletzt von 4.000 t auf 16.000 t vervierfacht wurde. Muttergesellschaft ist seit 2014 die griechische Beteili- gungsgesellschaft Diorasis International.
 Dr. Sebastian Rakers „Wir isolieren Fischzellen
aus einer kleinen Biopsie. Dafür muss der Fisch, den wir benutzen, noch nicht mal sterben.“
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