Page 48 - FM-04_2021
P. 48

 »Die Erfolgswelle der Discounter beim Absatz von Frischfisch
und aufgetautem Fisch hat sich fortgesetzt,
Jahr in Folge haben die Verbraucher in Deutschland 2019 für Fisch und Meeresfrüchte mehr Geld ausge- geben als im Vorjahr. Die Ausgaben stiegen um 4,9 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro und erreichten damit einen neuen Rekordwert.
Unter den Produktgruppen haben die haltbar ge- machten Fisch- und Seafoodprodukte den höchs- ten Anteil am Markt. Tiefkühlfischerzeugnisse sowie Konserven und Marinaden liegen mit einem Anteil von 28 Prozent gleichauf. Es folgen Räucherfisch und Frischfisch bzw. aufgetauter Fisch mit einem Anteil von jeweils 12 Prozent, wobei Frischfisch im Vergleich zum Vorjahr 1 Prozent dazugewonnen hat. Zuberei- tete Krebs- und Weichtiere haben einen Anteil von 10 Prozent und liegen an fünfter Stelle der Rangliste.
Der Außer-Haus-Verzehr ist nicht berücksichtigt. Nach Angaben der GfK betrug der bundesweite durchschnittliche Fischeinkauf pro Kopf im Jahre 2019 5,2 kg und ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Die GfK-Daten ermöglichen darüber hin- aus, das Einkaufsverhalten in den einzelnen Bundes- ländern zu vergleichen. Spitzenreiter beim Fischein- kauf pro Kopf bleibt der Norden: Hamburg mit 6,8 kg Fisch je Haushalt, gefolgt von Bremen mit 6,7 kg und Schleswig-Holstein mit 6,5 kg. Mit leichtem Abstand folgt erstmals das Saarland mit 5,7 kg. Mecklenburg- Vorpommern nimmt mit 5,6 kg Platz 5 der Rangliste ein. Schlusslichter bleiben die Verbraucher in Baden- Württemberg, die nur 4,6 kg eingekauft haben.
Die Daten der GfK lassen auch erkennen, welche Ein- kaufsstätten die Verbraucher für ihren Fischeinkauf 2019 aufgesucht haben. Die größte Menge setzten wieder die Discounter um. Mit 49,0 Prozent lagen sie erneut über dem Niveau des Vorjahres von 48,0 Pro- zent. Super- und Verbrauchermärkte haben mit 39,5 Prozent ihren Marktanteil in etwa halten können. Der Anteil der Fischfachgeschäfte blieb mit 4,6 Prozent konstant. Auf sonstige Einkaufsstätten, wie zum Bei- spiel Wochenmärkte, entfielen 6,9 Prozent. Der An- teil der Discounter am wertmäßigen Gesamtumsatz lag mit 42,4 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Super- und Verbrauchermärkte von 40,6 Prozent blieb leicht unter dem des Vorjahres. Bei den Fischfachgeschäften stieg der Anteil am Gesamt- umsatz von 6,6 Prozent auf 6,8 Prozent. Die sonstigen Einkaufsstätten lagen mit 10,2 Prozent geringfügig un- ter dem Vorjahresergebnis.
Discounter führen erstmals bei aufgetautem Fisch
Die Daten der GfK machen es möglich, bei deren Auswertung noch eine Ebene tiefer zu gehen und Er- kenntnisse über das Konsumentenverhalten in Bezug auf die Nutzung der Einkaufsstätten für die verschie- denen Produktsortimente zu gewinnen. Die Erfolgs- welle der Discounter beim Absatz von Frischfisch und aufgetautem Fisch hat sich fortgesetzt, so dass 2019 erstmals die Discounter auch beim Absatz in die- ser Produktgruppe mit einem Anteil von 36 Prozent die Nase vor den Super- und Verbrauchermärkten mit 34 Prozent hatten. Der Fischfachhandel dagegen stagniert beim Absatz von Frischfisch und hält sei- nen Marktanteil in Höhe von 16 Prozent. Für haltbar gemachte Fischerzeugnisse wie Tiefkühlfisch, Fisch- dauerkonserven und Marinaden überrascht es nicht, dass traditionell die Discounter mit Marktanteilen von zumeist über 50 Prozent weiterhin die bevorzug- te Einkaufsstätte sind. bm
MARKTANALYSE
  Der Fischfachhandel stagniert beim Absatz von Frischfisch und hält seinen Marktanteil in Höhe von 16 Prozent.
In der Liste der in Deutschland am meisten verzehr- ten Fischarten hat es im Vergleich zum Vorjahr keinen Favoritenwechsel gegeben. Alaska-Seelachs nimmt weiterhin die Spitzenposition ein, gefolgt vom Lachs auf Rang 2, Thunfischen und Heringen. Den fünften Platz nehmen Garnelen ein. Zu den zehn am meisten gegessenen Arten zählen neben den Top 5 auch Forel- len, Tintenfische, Kabeljau, Seelachs und Pangasius.
Fischeinkäufe: Hamburger erneut an der Spitze
Wo und wie viel Fisch und Meeresfrüchte die Pri- vathaushalte in Deutschland einkaufen, hat erneut die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) unter- sucht. Bei der GfK-Erhebung werden die Einkaufs- mengen auf Basis des Produktgewichts berechnet.
48 FischMagazin 4/2021
www.fischmagazin.de




















































































   46   47   48   49   50