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die Verbraucher wollen schließlich eine Wahl haben. Kein Ernährungstrend, so richtig oder vernünftig er auch sein mag, kann jedoch Anspruch auf Aus- schließlichkeit erheben.
Was drin ist, muss auch drauf stehen
Die einen propagieren Vegetarisches und Vega- nes, weitaus mehr mögen trotzdem nicht auf Fisch und Fleisch verzichten. Wer sich nicht entscheiden kann, ernährt sich halt „flexitarisch“. Zunehmen- de Vielfalt in der Ernährung ist grundsätzlich gut für unseren Planeten und schafft Möglichkeiten für
Nischenanbieter, die mit neuen, oft ungewöhnlichen Produktideen auf den Markt drängen. Damit steigt zwangsläufig die Bedeutung von Traceability und Transparenz innerhalb der Vermarktungsketten, be- tonte Noonan, denn bei allen Produkten gilt weiter der Grundsatz „was drin ist, muss auch draufstehen“. Ausnehmend gute Vermarktungschancen hat alles, was sich schnell und einfach zubereiten lässt.
Das bestätigte auch Renate Larsen (Norwegian Seafood Council) in ihrer Präsentation auf dem NASF, die Convenience, Gesundheit, Geschmack, Nachhaltigkeit und Sicherheit des Verzehrs als Top- driver des Fischmarktes ausgemacht haben will.
Das klassische Ernährungsprinzip der Boomer mit drei Hauptmahlzeiten geht zunehmend verloren und wird mehr und mehr durch irregulär über den Tag verteilte Snacks ersetzt.
NASF
Ernährungsgewohnheiten nach Generationen Hauptmahlzeit Snack
Boomer: Frühstück, Mittagessen, Abendbrot, dazwischen gelegentlich ein Snack. Jahrgänge
1940-1959
Generation X: kleinere Hauptmahlzeiten, dazwischen aber mehrere Snacks. Jahrgänge
1960-1979
Generation Y: keine Hauptmahlzeiten, dafür viele Snacks über den Tag verteilt Jahrgänge
1980-1994
Generationen im Überblick
Baby-Boomer 1940-1959
Generation X 1960-1979
Generation Y „Millennials“ 1980-1994
Generation Z 1995-2010
Kontext
Nachkriegsgeneration,
hat häufig noch Diktaturen und Repressionen erlebt
politischer Übergang, von Kapitalismus und Meritokratie dominiert
Globalisierung, wirtschaftliche Stabilität, Anfänge des Internets
hochmobil, weltoffen,
pflegt soziale Netzwerke, erste echte „Digital Natives“
Verhalten
idealistisch, revolutionär, kollektivgeprägt
materialistisch, wettbewerbsorientiert, individualistisch
globalistisch, hinterfragend, orientiert sich an sich selbst
unbestimmte Identität, dialogorientiert,
sucht Zugehörigkeit zu einer gleichgesinnten Gruppe
Konsum
ideologiebeeinflusst, Vinyl und Filme
statusbewusst, Marken und Autos, Luxusartikel
Suche nach Erfahrungen und Leitbildern, Festivals und Reisen
einzigartig, grenzenlos, nachhaltig und ethisch vertretbar
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FischMagazin 6-7/2020 41