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 AKTUELL
  USA: Produzenten stoppen Kampagne gegen russischen Alaska-Pollack
Die US-amerikanischen Produzenten von Alaska-Pollack (AP) verzichten nach gut 13 Jahren darauf, im Marketing den Alaska- Pollack aus russischer Fischerei schlechtzureden, schreibt In- traFish. Craig Morris, seit Januar 2019 neuer Geschäftsführer der Industrievereinigung Genuine Alaska Pollock Producers (GAPP), will stattdessen die positiven Aspekte von Alaska-Seelachs her- vorheben, und zwar als Teil einer größeren schönen Geschichte über Seafood. Über Jahre hatte die GAPP bei ihrem Marketing insbesondere in Europa betont, dass das amerikanische Produkt gefangen und dann nur einmal in Blöcken gefrostet werde, wäh- rend Alaska-Seelachs aus russischer Fischerei gefangen, als H&G- Ware gefrostet, in chinesischen Fabriken aufgetaut, filetiert und anschließend erneut in Blöcke gefrostet werde. Morris sei von die- sem Ansatz abgebracht worden, nachdem ihm mehrere führende TK-Seafood-Unternehmen und europäische LEH-Filialisten ihr Unwohlsein bezüglich dieser Form von Marketing mitgeteilt hät- ten. Denn: „Der Kunde kommt in den Supermarkt, sieht die tolle Seafood-Präsentation in der Tiefkühltruhe und denkt dann: `Ich erinnere mich: da war doch was mit schlechtem Fisch im Handel. Ich kaufe lieber Hühnerbrust.‘“ Den neuen positiven Werbeansatz hat die GAPP auf ihrer jüngst neu gestalteten deutschsprachigen Internetseite www.alaska-seelachs.de umgesetzt.
Die deutsche Seite der Alaska-Pollack-Produzenten spiegelt den neuen, positiven Werbeansatz der GAPP, der auf Schelte über den AP aus russischer Fischerei verzichtet.
Emden veranstaltet „Matjes-Drive-in“
Unter dem Motto „Matjestage mal anners“ hat die Matjeshoch- burg Emden vom 5.-7. Juni das abgesagt Volksfest in eine an- gepasste Corona-Variante mit dem Auto abgewandelt. Der „Matjes-Drive-in“ in Emden hat einige Hundert Ostfriesen und Touristen angezogen. Die Besucher ließen sich vor der Nord- seehalle mild gesalzene Heringe, Krabbenbrötchen, gebrannte Mandeln oder Popcorn quasi auf dem Silbertablett servieren. Die Leckereien wurden ihnen zum Mitnehmen direkt ins Au- to oder aufs Fahrrad gereicht. In Zeiten von Corona konnten die Kunden damit ihr kleines Matjesfest feiern – zwar privat zu Hause, aber doch irgendwie auch gemeinsam.
12 FischMagazin 6-7/2020
Der Matjes im Drive-in wurde direkt ins Auto, aufs Fahrrad oder Motorrad gereicht.
„Ein Ersatz für die 31. Matjestage, die eigentlich an dem Wochen- ende stattgefunden hätten, konnte und sollte das selbstverständ- lich nicht sein“, sagt Nina Harms. Sie leitet die Emder Redaktion der Ostfriesen Zeitung (OZ). Dort wurde die Idee geboren. Mit der Gemeinschaftsaktion hätten die OZ, die Stadt Emden und der Emder Matjesproduzent Fokken & Müller vielmehr ein Zeichen setzen wollen, „dass sich die Emder nicht von dem Virus unter- kriegen lassen und in der Krise kreativ sein können“, so Harms. So sei es auch etwas leichter gefallen, sich mit der Absage des größten Emder Volksfestes abzufinden. Das Personal am Drive-in wun- derte sich, wie viele unterschiedliche Gefährte vorfuhren. Von Personenwagen, über Wohnmobile und Motorräder bis hin zum Liegefahrrad war fast alles dabei, was Räder hat. Fast jeder Kunde nahm auch eine Schale mit den „Emder Mutmacher-Matjes“ mit, die Fokken & Müller eigens für diese Aktion in limitierter Stück- zahl und mit einem extra dafür gestalteten Etikett produziert hat- te. Die Verpackung dürfte Sammlerwert bekommen.
Corona
Deutsche Fischereibetriebe benachteiligt
Fischereibetriebe in Deutschland erhalten in der aktuellen Co- rona-Krise weniger Hilfsmittel als gleichartige Betriebe in den unmittelbar konkurrierenden Nachbarländern, die auf den- selben Fanggründen dieselben Zielarten befischen. Auf dieses Ungleichgewicht weist der Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK) hin. Die hiesigen Fischereibetriebe, in der Regel kleine Kutterbetriebe, haben durch die Folgen der Corona- Pandemie direkte Einkommensverluste von über 50% erlitten. Nachdem deutsche Betriebe ab März zunächst eine Kleinbe- triebsbeihilfe der deutschen Regierung nutzen konnten, sei jetzt eine Beihilfe für 30 zusätzliche Liegetage geplant. Eine Presse- mitteilung des Landwirtschaftsministeriums von Mecklenburg- Vorpommern in Schwerin beispielsweise bezifferte die Prämien- höhe je Betrieb auf 4.200 bis 9.000 Euro. Angesichts von erfor- derlichen Umsätzen, die Branchenkenner laut VDKK auf rund 1.000,- Euro pro Fangtag schätzen, würde diese Prämie nur einen Teil der ausfallenden Umsätze ausgleichen.
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SCREENSHOT: GAPP
TEXT UND FOTO: OZ




















































































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