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Zuchten an Land hänge davon an, inwieweit der Sektor ent- sprechende Mengen anbieten könne. Immerhin erwirtschafte Ikea inzwischen 6% seines Gesamtumsatzes mit der Sparte Food, die jährlich rund 8% wachse. „Lebensmittel sind eindeutig sehr wichtig für Ikea und werden zu einem unabhängigen Geschäfts- feld, was bedeutet, dass wir unsere eigene Strategie bei der Ent- wicklung neuer Produkte besitzen und mit Lieferanten, Experten und Marketing zusammenarbeiten,“ sagte Mathiesen. Sogar an eine eigene, von den Möbelhäusern unabhängige Restaurantket- te denkt Ikea seit geraumer Zeit. Zum eigenen Ethos gehöre die Unterstützung von Unternehmen, die alternative Futterinhalts- stoffe wie Insektenprotein, Einzellerproteine und Algen-Ome- ga-3 verwenden. Die Nachhaltigkeit beim Lachs habe viel damit zu tun, die Abhängigkeit von Seefischen zu verringern, doch auch Soja solle in geringerem Maße eingesetzt werden.
Gastronomie: Drei von vier Betrieben können nicht wirtschaftlich arbeiten
Nach Wiedereröffnung der Gastronomiebetriebe in Baden- Württemberg hat der dortige Deutsche Hotel- und Gaststätten- verband (Dehoga) eine erste Bilanz gezogen. Das Fazit: unter den geltenden Auflagen können drei von vier Gastronomiebe- trieben im Land nicht wirtschaftlich arbeiten, heißt es auf der Hogapage, einem Portal für die Hotel- und Gastro-Branche. Befragt wurden eine Woche nach Wiedereröffnung 2.800 der Dehoga-Mitgliedsbetriebe in Baden-Württemberg. Bei dem Gros, nämlich 82,9 Prozent, blieben die Umsätze hinter den Er- wartungen zurück: Rund 40 Prozent der Befragten setzten nach eigenen Angaben weniger als ein Viertel von dem um, was in
einer normalen Maiwoche üblich wäre. 35 Prozent erzielten zwischen 25 und 50 Prozent des normalen Umsatzes und nur 6,2 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mehr als 75 Pro- zent der in normalen Zeiten üblichen Umsätze erwirtschaftet haben. Fritz Engelhardt, Vorsitzender des Dehoga Baden-Würt- temberg, resümierte: „Die Zahlen zeigen, dass die Krise trotz der jetzt existierenden Öffnungsmöglichkeiten für die Speise- gastronomie noch lange nicht beendet ist.“ Darüber hinaus ge- be es alleine in BW noch 5.000 gastgewerbliche Betriebe, die nicht arbeiten dürfen: Bars, Diskotheken, Schankwirtschaften und Catering-Unternehmen.
Fischverzehr
Ostern 2020 toppt Weihnachten 2019
Die Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland für Fisch und Meeresfrüchte lagen nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im April 2020 bei 456 Mio. Euro und haben damit die Ausgaben im Dezember 2019 in Höhe von 432 Mio. Euro überrundet, und zwar um 24 Mio. Euro oder 5,55%. „Bislang waren die Dezember-Umsätze immer die höchsten in einem Jahr“, kommentiert das Fisch-Informationszentrum (FIZ) diese ungewöhnliche Entwicklung. Auch die Einkaufsmenge hat im April 2020 mit 42.494 t im Vergleich zu den Vorjahresmona- ten einen neuen Absatzrekord eingefahren. „Die Entwicklung ist deshalb so bedeutend, weil über den typischen Ostereffekt hi- naus mehr Fisch und Meeresfrüchte in Deutschland eingekauft wurden“, sagt FIZ-Geschäftsführer Dr. Matthias Keller.
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AKTUELL
         Das Interesse der Verbraucher galt im April erneut den Fisch- erzeugnissen aus der Tiefkühltruhe (+16,7%) sowie den Fisch- marinaden (+26,4%). Auch die Einkaufsmenge von Fischdau- erkonserven nahm mit +25,4% weiterhin überproportional im Vergleich zum Vorjahresm onat zu. Frischfisch (+7,9 %) und Räucherfisch (+ 14,1 %) wurden ebenfalls mehr nach- gefragt, obwohl diese Lebensmittel sehr viel höherpreisiger sind als die anderen Fischprodukte. Eine Ursache für diesen Trend ist vermutlich weiterhin der anhaltend geringe Fisch- absatz im Außer-Haus-Verzehr, also in Gastronomie und Betriebsverpflegung.
 www.fischmagazin.de
FischMagazin 6-7/2020 11
SCREENSHOT: IKEA





















































































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