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n Wiberg
Gewürz-Spezialist Wiberg begrüß- te das Messepublikum in Hamburg mit dem neuen WOW-Sortiment: Dem World of Wiberg-Sortiment. Mit seinen Gewürzmischungen für die Gastronomie sind die Öster- reicher bereits seit 50 Jahren sehr erfolgreich auf dem Markt. Seit No- vember im Programm gibt es die Gewürzmischungen nun auch in kleineren Einheiten für den LEH. „Die Expertise, die wir mit unseren Gewürzmischungen im Gastrono- miebereich gesammelt hatten, wol- len wir mit dem WOW-Sortiment 1:1 auch auf das Segment für den End- kunden übertragen“, so Nina Ferner, Tasteful Communication Officer bei Wiberg.
Von seinen Geschmacksprofilen her unterteilen sich die Gewürz- mischungen des WOW-Sortiments in drei Linien: Authentics (indisch, thailändisch, afrikanisch und ara- bisch), Bio (Bio-Gewürze und Kräuter) und BBQ. Das Produkt ist im originell gestalteten Aroma- Tresor aus Karton lichtgeschützt und aromaversiegelt und damit zudem nachhaltig verpackt. Das WOW-Sortiment ist aktuell im Online-Shop von Wiberg sowie in allen Spar- und Interspar-Märkten in Österreich gelistet. Der Markt- start in Deutschland ist laut Wi- berg für dieses Jahr geplant. Auf dem Foto: Nina Ferner und Lukas Schur.
Messereport
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Die Entwicklungen der Branche bleiben weiter spannend! Kommentar von Olaf Behnel
Die diesjährige Internorga hat wieder eindrucksvoll bewiesen, wie leistungsfähig und innovativ die Lebensmittelindustrie
ist. Viele neue, gelungene und leckere Produkte sind auf den Markt gekommen, darunter auch sehr viele pflanzenbasierte. Plant-Based Burger, -Nuggets und -Steaks werden auch in der Gastronomie immer häufiger nachgefragt und sind zweifellos in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Doch so sehr diese alternativen Produkte steigenden Zuspruch erfahren, ein Problem können auch sie nicht lösen: Die Res- sourcen auf der Erde, um diese Produkte herzustellen – Soja, Erbsen, Hülsenfrüchte, Anbauflächen und Wasser etc. – sind end- lich. Auch der fortschreitende Klimawandel wird sich mit hinreichender Wahrschein- lichkeit immer häufiger als limitierender Faktor erweisen. Das erklärt, warum Ex- perten die kultivierte Fleischproduktion für
die zukünftige Schlüsseltechnologie halten, weil sie die o.g. negativen Aspekte umgeht. Zudem kann sie entscheidend dazu beitra- gen, die nach Schätzungen der Verein-
ten Nationen bis 2050 auf 9,7 Millionen Menschen anwachsende Weltbevölkerung mit Fleisch zu versorgen. Laut Prognosen sollen alternative Fleischsorten bis zum Jahr 2040 60 Prozent des weltweiten Fleischmarktes ausmachen, wobei kulti- viertes Fleisch die pflanzlichen Alternativen überholen könnte.
Aktuell stehen die Akteure dieser Branche jedoch vor der Herausforderung, die kultivierte Fleischproduktion zu skalieren, also in großem Maßstab und kosteneffizi- ent auf den Massenmarkt zu bringen. Als Hindernis erweist sich derzeit noch, dass die Unternehmen riesige Bioreaktoren mit mehr als 10.000 Litern Fassungsvermö-
gen benötigen, diese aber für den Einsatz mit tierischen Zellen nicht realisierbar sind. Eine Lösung für dieses Problem legte jedoch vor Kurzen das israeli-
sche Foodtech-Unternehmen Ever After Foods vor. Es hat nach eigenen Angaben eine patentierte Bioreaktor-Plattform zur Herstellung von kultiviertem Fleisch auf den Markt gebracht, die einen deutlich geringeren Kapitalaufwand und niedrigere Produktionskosten erfordert. Danach sei die Technologie in der Lage, mit einem 35-Liter-Bioreaktor mehr als 10 Kilogramm kultivierte Fleischmasse zu produzieren. Sollte sich dieses System auf dem Markt durchsetzen, u. U. sogar weltweit, könnte es mit Blick auf Ernährungssicherheit
und Nachhaltigkeit einen entscheidenden Anteil zur Lösung des Ernährungsproblems liefern. Die Entwicklungen der Branche bleiben daher weiter spannend.
Fleischmagazin 4/2023 25