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 INTERNATIONAL
AUSTRALIEN
Australiens Schafherde erreicht höchsten Stand
seit über 15 Jahren
Der australischen Schaffleischindustrie steht 2023 ein wei- teres Rekordjahr bevor, da die nationale Schafherde mit 78,75 Mio. Stück auf den höchsten Stand seit 2007 wächst, so das neueste Update der Sheep Industry Projections von Meat & Livestock Australia (MLA). Treiber dieses Anstiegs seien landesweit optimale Aufzuchtbedingungen, eine genetisch überlegene Herde, verbesserte Ablammquoten und mit- telfristiges Branchenvertrauen auf Hoftorebene. Laut MLA werde das Wachstum der nationalen Herde im Jahr 2023 zu steigenden Schlachtzahlen und steigender Produktion füh- ren. Die Zahl der Lämmerschlachtungen werde 2023 vor- aussichtlich 22,6 Mio. erreichen, was auf eine große Anzahl von Zuchtschafen und starke Markierungsraten zurückzu- führen ist. Dies sei ein Anstieg von 595.000 Stück oder 2,7 % gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2023 wird das Schlacht- körpergewicht von Lämmern mit 25,1kg voraussichtlich hoch bleiben. Dies läge um 11 % oder 2,5 kg/Kopf über dem 10-Jahres-Durchschnitt.
USA
US-Hähnchenexporte 2022 mit neuem Allzeithoch
Die US-Geflügelexporte stellten 2022 mit 6,234 Mrd. US-Dol- lar einen Rekord auf – ein Anstieg von 12,4 % gegenüber 2021 – wobei die Broiler-Exporte sowohl im Volumen als auch im Wert ein Allzeithoch erreichten, so neue Handelsdaten, die vom USDA Foreign Agricultural Service veröffentlicht wur- den. Die Broiler-Exporte beliefen sich 2022 auf 3.79 Mio. t, ein Anstieg von 4,6 % gegenüber 2021, während der Export- wert 5,218 Mrd. USD erreichte, ein Anstieg von 17 %. Die Ex- porte von Truthahnfleisch beliefen sich 2022 hingegen auf 184.837 t, was einem Rückgang von 25,6 % gegenüber 2021 entspricht, während der Exportwert 641,6 Mio. USD betrug, was einem Rückgang von 3,6 % entspricht. Der Rückgang des Exportvolumens sei größtenteils auf HPAI-Erkennungen (hochpathogene Aviäre Influenza) in wichtigen Truthahn produzierenden Bundesstaaten wie Minnesota, Indiana und North Carolina zurückzuführen. Die US-Putenproduktion im Jahr 2022 betrug 2,35 Mio. t, was einem Rückgang von 6,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
ITALIEN
Steigerung der Wurstexporte im Jahr 2022
Laut ASSICA, dem italienischen Verband der Fleisch- und Wurstwarenindustrie, und den neuesten ISTAT-Daten zu- folge verzeichnen die Ausfuhren von italienischen Wurstwa- ren im Zeitraum Januar bis September 2022 eine Quote von 147.860 t und damit einen Anstieg von 2,2 % in der Menge
und von 8,6 % im Wert. In den ersten neun Monaten ver- zeichnete der Import von Wurstwaren einen Rückgang im Volumen, aber einen Anstieg im Wert: –4,2 % in der Men- ge für insgesamt 35.717 t, aber +4,5 % für einen Wert von 184,3 Mio. Euro. ASSICA zufolge sei dies angesichts der vie- len Schwierigkeiten auf internationaler Ebene ein positives Ergebnis, das jedoch hinter den Erwartungen zurückbleibe. Die Energie- und Rohstoffpreise verzeichneten im Sommer einen neuen Anstieg, der die italienische Wirtschaft hart ge- troffen habe. Darüber hinaus bremsten trotz der Fortschritte bei den Verhandlungen mit verschiedenen Drittländern Aus- fuhrbeschränkungen aufgrund des Vorkommens von ASP in Italien weiterhin den Handel mit Nicht-EU-Ländern.
ÖSTERREICH
Wieder Vogelgrippe aufgetreten
In Österreich wurde ein weiterer Fall der hochpathogenen Vogelgrippe (H5N1) bestätigt. Es handelt sich um eine land- wirtschaftliche Haltung von 3.000 Enten im Landkreis Brau- nau. Ein Teil der Geflügelpopulation ist bereits an der Krank- heit gestorben. Für die übrigen Tiere wurde von der Bezirks- hauptmannschaft die Tötung angeordnet. Am 30. Dezember 2022 wurde im Bundesland Wien erstmals ein Fall von Geflü- gelpest (HPAI) bei einem Schwan festgestellt. Seitdem wur- de diese Tierseuche bereits bei mehreren tot aufgefundenen Wasservögeln in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich nachgewiesen. In allen Fällen handelte es sich um den H5N1- Subtyp, der bei Vögeln hochpathogen (schwer krankhaft) ist und in den letzten Monaten bereits zu großen Verlusten in zahlreichen europäischen Geflügelfarmen geführt hat. Da aufgrund der aktuellen Erkenntnisse mittlerweile davon aus- zugehen ist, dass das Virus in der Wildvogelpopulation in Österreich weit verbreitet ist, sind Geflügelhalter bundesweit zur Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen verpflichtet.
PARAGUAY
Sinkende Einnahmen aus Rindfleischexporten
Laut dem Bericht des Nationalen Dienstes für Qualität und Tiergesundheit (SENACSA) generierten die Rindfleischex- porte Paraguays im Januar 106,1 Mio. US-Dollar, was einem Rückgang von 3,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ent- spricht (110 Mio. USD). Obwohl im ersten Monat des Jahres mehr Rindfleisch exportiert wurde, waren die Einnahmen aufgrund der Wertminderung des Produkts auf dem interna- tionalen Markt niedriger als im Vorjahr. Im Gegensatz dazu seien laut SENACSA im Januar 22.957 t Fleisch ausgeführt worden, 9 % mehr als die 21.073 t, die zu Beginn des letzten Jahres exportiert wurden. Auf den Rindfleischmärkten setze sich laut SENACSA der Trend der hohen Abhängigkeit von wenigen Käufern fort. Chile war das Hauptziel mit einem An- teil von 43 % an der Gesamtzahl.
   6 Fleischmagazin 3/2023
















































































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