Page 26 - FL_05-2021
P. 26
Titel
Kernkompetenz von Provisur – vollautomatisch vom Froster zur Presse über den Slicer in die Verpackung.
Neher: Einen sehr hohen. Mit unseren effizienten Systemen und der kompak- ten Bauweise unserer Maschinen er- möglichen wir unseren Kunden, gleich- bleibend hohen Output mit geringerem Platzbedarf zu realisieren. Dabei nimmt die Digitalisierung eine Schlüsselrolle ein: Wo man früher über mechanische Lösungen nachdachte und deswegen größer bauen musste, lösen wir heu- te vieles digital. So können wir unsere Maschinen nun energieeffizienter kon- struieren, weil Leistung in verdichteter Form erbracht wird. Ein weiterer wich- tiger Aspekt in Bezug auf Nachhaltig- keit ist Foodwaste: Wir wollen mit un- seren Anlagen der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirken, denn ein großer Anteil des Verlusts der ein- gesetzten Ressourcen fällt bereits bei der Herstellung von Lebensmitteln an. Mit unseren Anlagen wie dem Hoegger TrimX oder auch unseren Slicern der neuen SX-Generation tragen wir in er- heblichem Maße zum Verhindern von Ausschuss bei.
Fleischmagazin: Wie das Handwerk ver- zeichnet auch die Fleischindustrie einen Fachkräftemangel. Wie kann Provisur seine Kunden bei dieser Herausforderung unterstützen ?
Neher: Indem wir die Arbeit mit unseren Maschinen so einfach und wenig fehler- anfällig wie möglich gestalten. Wir tragen dieser Entwicklung mit intelligenten Steu- erungen Rechnung, über die die Bedie- nung der Anlagen über nur wenige Para- meter abläuft. Die Benutzeroberflächen sind mit intuitiven Touchscreens ausge- stattet, auf denen die Programmierung fast ausschließlich mit Bildern bzw. mit Pikto- grammen und Zahlen erfolgt. Das verein- facht den Bedienern das Arbeiten mit den Maschinen erheblich, verringert Fehler und minimiert den Schulungsaufwand.
Fleischmagazin: Welche Ziele verfolgt Provisur in den kommenden Jahren ?
Neher: Unser Slogan lautet „Pushing boundaries“: Wir wollen Grenzen ver-
schieben bzw. neu definieren und über uns hinauswachsen. Darunter verstehen wir, die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen. Unsere Innovationen un- terstreichen diesen Anspruch. Vor zehn, selbst noch vor fünf Jahren war es tech- nisch nicht möglich, in Millisekunden ei- nen 3D-Scan von einem Fleischstück zu erstellen und einen Algorithmus errech- nen zu lassen, wie das Produkt anschlie- ßend zugeschnitten werden muss.
Heute haben wir dieses Ziel erreicht und verfolgen weitere zukunftsfähige Ideen. Für mich persönlich gilt der Leitsatz: Think global, act local. Versteht man den Markt bereits dann, wenn man in China Maschinen verkauft? Nein, ich denke, man versteht ihn tatsächlich erst dann, wenn man sich in die Denkweise der Kunden vor Ort einfühlt und ein Gespür dafür hat, wie sich die Lage der Kunden in jedem Markt in ihrem Umfeld ent- wickeln wird und wie man hier positiv mitwirken kann. Genau darin liegt eine unserer größten Stärken. beh
26 FleischMagazin 5/2021