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LEH kompakt Kartenzahlung
Auch bei kleineren Läden im Kommen
Durch die Corona-Krise hat sich das Bezahlverhalten nachhal- tig verändert. In immer mehr kleineren Geschäften und Betrie- ben kann inzwischen mit Karte bezahlt werden. Das ergab eine Umfrage im Auftrage der Initiative Deutsche Zahlungssysteme. 48 Prozent der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher stellen fest, dass dort mittlerweile die Karte akzeptiert wird, wo bislang ausschließlich Barzahlung üblich war. 32 Prozent ge- ben an, die neue Option des bargeldlosen Bezahlens direkt ge- nutzt zu haben. In Bäckereien zeigt sich der Wandel besonders deutlich. 47 Prozent der Befragten haben das Gefühl, die Bar- zahlung werde im Handel weniger gerne gesehen. 26 Prozent
Alltag um die Ecke: Nachhaltige Änderungen des Bezahl- verhaltens.
gehen bewusst in Läden, die über bargeldlose Bezahlsysteme verfügen. Der Schutz des Personals (53 Prozent) und die Hygi- ene (52 Prozent) sind nach wie vor die wichtigste Motivation. Wenig überraschend erhöhte sich zum Beispiel der Anteil der Transaktionen mit der Girocard kontaktlos von 35,7 Prozent Ende 2019 auf 60,4 Prozent Ende 2020.
Lebensmittelverschwendung
Positive Zwischenbilanz
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat eine positive Zwischenbilanz der Nationalen Strategie gegen Lebensmit- telverschwendung gezogen. Beim 2. Nationalen Dialogforum berichtete die Politikerin, dass in den Modellbetrieben der Außer-Haus-Verpflegung im Durchschnitt bereits 25 Prozent der Lebensmittelabfälle eingespart werden konnten. Weitere Erfolge der Zwischenbilanz: 21 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels haben sich zu verbindlichen Maßnahmen
verpflichtet – unter ande-
rem dazu, Daten im eigenen
Unternehmen zu erfassen
und mit mindestens einer
sozialen Einrichtung zu ko-
operieren. Außerdem sei die
Datenlage zur Lebensmittel-
verschwendung im Einzel-
handel deutlich verbessert
worden, lobte Julia Klöckner.
Nach Zahlen der Bundes-
ernährungsministerin wer-
den hierzulande jedes Jahr zwölf Millionen Tonnen Lebens- mittel entlang der Lebensmittelversorgungskette als Abfall entsorgt. Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht mit 6,1 Mio. Tonnen in privaten Haushalt; das sind 52 Prozent.
Digitale Handelskommunikation
Neue Initiative gegründet
Bonial, Marktguru und Offerista sind führende Unternehmen auf dem Gebiet der digitalen Handelskommunikation. In Berlin haben sie die Initiative Digitale Handelskommunikati- on (IDH) gegründet. Mit ihr wird das Ziel verfolgt, das Thema digitale Handelskommunikation stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Digitale Prospekte seien längst nicht mehr einfach nur ein pdf-Dokument. Die zahlreichen Mög- lichkeiten können manche Händler überfordern, so dass Ori- entierung gefragt sei. Die drei IDH-Gründer wollen den Teil- nehmerkreis erweitern. Gemeinsam wollen sie besser verste- hen, was der Markt möchte und wo Verbesserungspotenziale liegen. Deshalb werden regelmäßige Untersuchungen vor- genommen und wissenschaftlich ausgewertet. Konsumen- tenreports, die daraus entstehen, sollen Industrie, Politik und Medien ein Lagebild liefern. Die IDH sieht sich ferner als neutrale Ansprechpartnerin, die Marktentwicklungen bewertet und sich dazu positioniert. Dazu möchte die neue Initiative mit einschlägigen Verbänden zusammenarbeiten.
Bio-Lebensmittel
22 Prozent höhere Ausgaben
Die Bio-Fläche in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 5,3 Prozent gewachsen. Gleichzeitig gaben die Haushalte hierzulande 22 Prozent mehr Geld für Bio-Produkte aus. Die- se Zahlen nennt die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in ihrem jüngst veröffentlichen Jahrbuch. Nach AMI- Angaben bewirtschafteten 2020 rund 35.400 Betriebe eine Fläche von insgesamt 1,7 Mio. Hektar. Ungefähr die Hälfte der Bio-Betriebe war Mitglied eines anerkannten Verbandes. 64 Prozent der Fläche wurde von Verbandsbetrieben bewirt- schaftet. Im Durchschnitt sind sie also größer als die Betrie- be, die ausschließlich nach EU-Richtlinien arbeiten. Alles in
Bilanz vorgestellt: Julia Klöckner
18 FleischMagazin 5/2021