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International
EUROPA
EFSA: Dem neuesten Überblick der European Food Safety Authority (EFSA) zur Aviären Influenza (HPAI) zufolge wur- den zwischen Dezember 2020 und Februar 2021 in 25 EU- Ländern und im Vereinigten Königreich etwa 1.000 HPAI-Fäl- le gemeldet, davon mehr als die Hälfte (592) bei Hausgeflügel. Die übrigen Fälle seien bei Wildvögeln und in Nutztierbe- ständen festgestellt worden. Die meisten Meldungen kamen aus der Entenhaltung in Frankreich. Aus Russland wurden sieben Fälle des HPAI-Virus Typs A (H5N8) beim Menschen gemeldet. Bei den Betroffenen handele es sich laut EFSA um Mitarbeiter von Geflügelbetrieben, jedoch sei das Infektions- risiko nach wie vor sehr gering.
WALES
Hybu Cig Cymru (HCC): Laut Meat Promotion Wales – der Marketingorganisation für walisisches Rotfleisch – nimmt Wales bei der nachhaltigen Erzeugung von Lamm- und Rind- fleisch eine Vorreiterrolle in der Welt ein. Das Land habe auf- grund seiner natürlichen Gegebenheiten beste Voraussetzun- gen, um der doppelten Herausforderung von Klimawandel und globaler Ernährungssicherung gerecht zu werden. In Wales finden sich laut HCC perfekte Bedingungen für Gras- wachstum und eine Landschaft, die für andere Lebensmittel- produktionen weitgehend ungeeignet ist. Daraus ergebe sich sowohl die Chance als auch die Verantwortung, einen starken Schaf- und Viehzuchtsektor aufrechtzuerhalten und aufzu- bauen, nachhaltige Lebensmittel zu produzieren.
SPANIEN
Carnimad: Mit einer eigens von der Unternehmensorgani- sation der spanischen Metzgereibranche entwickelten App soll der Informationsfluss innerhalb des Fleischereihand- werks und -handels verbessert werden. Die App wird exklu- siv und kostenlos angeboten. Integriert wurden unter an- derem Standardformulare, die damit nicht mehr auf Papier ausgefüllt und weitergegeben werden müssen. Außerdem enthält die App ein kostenloses Stellenportal, mit dessen Hilfe offene Jobs angeboten bzw. gefunden werden können. Im vergangenen Jahr wurden so beispielsweise 1.350 Offer- ten veröffentlicht und der notwendige Generationswechsel im Sektor aktiv vorangetrieben.
SÜDKOREA
Fleischimporte: Die Regierung des Landes hat für die ers- te Hälfte des Jahres 2021 einen Importstopp für Fleisch und Fleischprodukte von Wiederkäuern wie zum Beispiel Rind, Hammel und Schaf verhängt. Auf der Liste stehen insgesamt 36 Länder, in denen zuvor eine BSE-Infektion nachgewie- sen wurde. Das Ministerium für Lebensmittel- und Arznei- mittel-Sicherheit hat das Verbot in einer förmlichen Note
ausgesprochen, ohne näher auf die Hintergründe einzugehen. Betroffen sind neben Fleisch auch Produkte wie Wurst, Würst- chen, Hack und Burger Patties sowie auch Beef Jerky. Neben Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Japan, Kanada und den USA stehen weitere 30 Staaten auf der Liste.
AUSTRALIEN
Meat and Livestock Australia (MLA): Das anhaltend niedri- ge Produktionsniveau bei Rindfleisch hat die Exportzahlen bei Rotfleisch auch im Februar gering gehalten. Gegenüber dem Vorjahresmonat lagen die Rindfleischexporte um 28 Prozent niedriger. Japan und Südkorea waren die Top-Märkte, Zu- wächse konnten in Vietnam und Saudi-Arabien verzeichnet werden. Weniger abgenommen haben die USA, was teilweise auch dem schwachen Dollar geschuldet ist. Darüber hinaus trugen die starke Importnachfrage aus Asien sowie logistische Herausforderungen und Störungen bei der Versorgung mit Schiffscontainern an der Westküste der USA zur Verlangsa- mung bei. Auch Schaffleisch musste leichte Verluste hinneh- men so wie auch Hammelfleisch.
USA
CoBank: Die US-amerikanische Landwirtschaftsbank erwartet für 2021 eine leichte Deflation. Der schwächere Dollar mache laut CoBank die US-Agrarprodukte auf dem globalen Export- markt im Allgemeinen wettbewerbsfähiger. Angesichts der Verschiedenartigkeit des globalen Exportwettbewerbs und der Wechselkurse seien jedoch nicht alle Rohstoffe gleichermaßen betroffen. Die Prognosen für einen stärkeren australischen Dollar und Euro einerseits und den schwächelnden Dollar andererseits dürften demnach die US-Exporte von Rind- und Schweinefleisch zu den größten Nutznießern der USA ma- chen. Hinzu käme die Leistungsfähigkeit der US-Fleischindus- trie, die Erholung der weltweiten Nachfrage nach tierischem Protein und der Aufwärtstrend bei Importen von Fleisch und Geflügel nach China.
TÜRKEI
FAO-Partnerschaftsprogramm: In den Ländern Aserbaid- schan, Kirgisistan, der Republik Moldau, Tadschikistan und der Türkei wurde ein neues Projekt zur Stärkung der offiziellen Systeme zur Kontrolle der Lebensmittelsicherheit und zur Ri- sikokommunikation gestartet. Die teilnehmenden Länder ha- ben in der Vergangenheit bedeutende Schritte unternommen, um ihre Kontrollsysteme im Rahmen des Aufbaus nachhaltige- rer Lebensmittelsysteme zu verbessern. Da sich die Länder in unterschiedlichen Entwicklungsstadien der System befinden, wird sich das Projekt auf die spezifischen Bedürfnisse sowie auf mehrere gemeinsame Herausforderungen aus regionaler Sicht konzentrieren. Das Projekt wird im Rahmen des von der Türkei finanzierten FAO-Türkei-Partnerschaftsprogramms für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführt.
6 FleischMagazin 4/2021