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 Titel
 DeboFlex sorgt für ergonomische Arbeitsbedingungen und mehr Hygiene beim Entbeinen am Zerlegeband.
Beispiel Tierarztinspektion, Knochende- tektion, Fettanalyse, pH-Wert, Tempera- tur, Qualitätskontrolle und Gewichtsre- gistrierung mit Rückverfolgbarkeit. Alle diese Anforderungen sind Aufgaben für die Digitalisierung in der Branche.
Mit smarten Anlagen gegen den Arbeitskräftemangel
Weltweit wird es immer schwieriger, qua- lifizierte Arbeitskräfte für die Fleischpro- duktion zu finden. „Potenzielle Mitar- beiter werden durch die Wahrnehmung des Jobs, einschließlich schweres Heben, anstrengende körperliche Arbeitsbedin- gungen, mangelnde Leistungsinforma- tionen und Arbeitssicherheit, entmutigt. Daher sollten die Unternehmen mög- lichst viele Maßnahmen für die Sicher- heit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter umsetzen, um ein gutes Arbeitsumfeld zu bieten. Zu diesen Bemühungen ge- hört Technik mit guter Ergonomie und angenehmen Arbeitspositionen sowie ein angemessener Abstand der Arbeit- nehmer“, bemerkt Marek Stark.
Automatisierte und intelligente Entfernung von Fettauflagen
Die Verarbeiter wissen, dass die Ent- fernung von Bauchfett (Flomen) einer der anstrengendsten Prozesse beim Schlachten von Schweinen ist. Das wie- derholte Abziehen des Fettes von der Karkasse in einer Aufwärtsbewegung belastet den Körper des Bedieners stark. Darum war es Marel wichtig, diesen Prozess zu automatisieren.
Mit dem neuen M-Line Leaf Lard Remo- ver (MLR) von Marel erledigen Roboter die Arbeit präzise, effizient und ohne Beschädigungen der Karkassen-Ober- fläche oder der verbleibenden Organe. Mit Hilfe eines 3D Scans der Innenseite jeder Schweinehälfte, wird die Positi- on des Bauchfetts bestimmt. An jedem Schlachtkörper arbeiten dann zwei un- abhängige Roboter zusammen, die je- weils auf der rechten und linken Seite den Flomen entfernen. Je Applikation
Echtzeitüberwachung und Dokumenta- tion erhält der Anwender Informationen über die tatsächliche Leistung und kann entsprechend reagieren.
Moderne Produktion
ist automatisiert und digital
In jüngster Zeit musste sich die fleisch- verarbeitende Industrie sowohl auf die Afrikanische Schweinepest als auch auf die Covid-19-Pandemie einstellen. „Die heutigen Fleischverarbeiter sind dar- über hinaus auch mit Problemen wie dem Arbeitskräftemangel bei gleich- zeitiger Gewährleistung des Produkti- onsflusses sowie der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter konfrontiert. Hinzu kommen die sich verändernden Marktanforderungen, die wir durch den deutlichen Rückgang des Gastro-Ange- botes und mehr Nachfrage bei Fertigge- richten sehen“, erklärt Stark. „Wir sehen, dass fleischverarbeitende Unternehmen zunehmend nach innovativeren Pro- duktionsmethoden suchen – vor allem was Themen wie Automatisierung und Digitalisierung betrifft.“
Bei der Verarbeitung müssen verschie- dene Herausforderungen angegangen werden, um das aktuelle und zukünftige Geschäft abzusichern:
n Verfügbarkeit und Kosten von Arbeitskräften
n Sinkende Margen durch steigende Rohstoffpreise
n Mangel an qualifiziertem Personal n Schwere körperliche Arbeit
n Rückverfolgbarkeitsanforderungen n Erhöhte Qualitätsanforderungen
n Gestiegene Nachfrage nach größerer Produktauswahl
Lebensmittelqualität und -sicherheit sind zwei wichtige Themen in der Fleisch- verarbeitung. Sie spiegeln den heuti- gen Verbraucherfokus wider und haben nicht erst mit der Covid-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Systeme, die diese Anforderungen erfüllen, müssen vorhanden sein, um KPIs (KPI = Key Per- formance Indicator, eine Leistungskenn- zahl der Betriebswirtschaft) im Produk- tionsfluss zu erkennen, zu überwachen und zu verknüpfen. Dazu gehören zum
32 FleischMagazin 4/2021















































































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