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GV kompakt
nicht allzu fernen Tags auch wieder eine
Zeit des Feierns kommen wird, in der Par- tyservice-Betriebe und Caterer wieder er- folgreich handeln und gut verdienen kön- nen. Viele Unternehmer unserer Branche sehen die Krise erfreulicherweise auch als Chance. Sie nutzen sie zum Beispiel für Investitionen in Notfallmanagement- Konzepte und in Digitalisierung. Oder sie entwickeln neue Konzepte für Manage- ment und Marketing.
Fleischmagazin: Konnte der PSB Hil- festellung bei den aktuellen Probleme geben ?
Finken: Wir als Party Service Bund Deutschland e. V. unterstützen insbeson- dere unsere Mitglieder in der Corona- Krise mit Merkblättern, Checklisten und weiteren Informationen. Wir beraten
individuell und stellen bei Bedarf Kon- takt zu Netzwerk-Partnern oder zu Stel- len her, die bei konkreten Problemen und Fragestellungen helfen können.
Fleischmagazin: Was waren und sind die großen Hürden für die Betriebe ? Welche Aufgaben lassen sich lösen ?
Finken: Als eine der größten Hürden möchte ich die Nachfolge-Problematik nennen. Es ist alarmierend: Immer häu- figer müssen erfolgreiche und alteinge- sessene Betriebe schließen, weil sich nie- mand findet, der in die Fußstapfen des in den Ruhestand strebenden Unterneh- mers treten will.
Auch an dieser Stelle lautet unser Appell: Wie eine Neugründung, muss eine Un- ternehmensnachfolge gründlich geplant
und vorbereitet werden. Nur so kann sie erfolgreich verlaufen.
Fleischmagazin: Was ist nötig, damit möglichst viele Partyservice- und Ca- tering-Anbieter die derzeitige Situation überleben ?
Finken: Die Hilfs- und Unterstützungs- maßnahmen des Bundes und der Länder müssen tatsächlich bei den Betrieben unserer Branche ankommen.
Den Unternehmern ist zu raten, über ih- ren eigenen Nachholbedarf zum Beispiel beim Thema Soziale Medien oder bei di- gital gestützten Geschäftsmodellen kri- tisch nachzudenken und entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Hierzu gehört auch die Frage, wie es um die Wertschät- zung für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestellt ist.
Schließlich ist unsere Branche außer- ordentlich auf kompetente, motivierte Beschäftigte angewiesen. Sie sind sozu- sagen das Rückgrat aller unserer Aktivitä- ten. Damit Unternehmer auf qualifizier- tes Personal zurückgreifen können, müs- sen sie es angemessen bezahlen und für möglichst attraktive Arbeitsbedingungen sorgen.
Fleischmagazin: Wird Corona die Bran- che langfristig verändern? Wenn ja, wa- gen Sie bitte eine Prognose, was passieren könnte.
Finken: Die Kernfrage lautet: Wie zu- rückhaltend werden die potenziellen Kunden selbst nach größeren Impffort- schritten sein? Wie ängstlich wird län- gerfristig oder sogar dauerhaft auf Feiern, Veranstaltungen und Events geschaut werden? Neben diesem Angst-Faktor werden wir als Branche erheblich damit konfrontiert werden, dass bei zahlrei- chen Menschen das Geld nicht mehr so locker sitzen dürfte wie vor der Corona- Pandemie und zum Beispiel die meisten Firmen als potenzielle Auftraggeber spa- ren müssen.
Ich bin davon überzeugt: Corona wird dazu führen, dass Themen wie
Die Dienstleistungen der Party Service Bundes werden in Hotellerie und Gastronomie sowie von Fleischereibetrieben und Catering-Unternehmen gern genutzt.
28 FleischMagazin 4/2021