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Irland
Irland
Länderreport
Soweit das Auge reicht: Grüne Weiden ermöglichen extensive Tierzucht
auf der Insel.
Mit nachhaltigem Export
durch die Pandemie
Nach einem zwei Jahrzehnte andauernden Aufstieg, während dem Irland sich zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort entwickelt hat, haben derzeit auch die Iren mit einer Corona- bedingten Delle zu kämpfen. Obwohl die Wirtschaft insgesamt auf sehr soliden Beinen steht, wird mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um knapp 8 Prozent gerechnet, nachdem es 2019 noch um 5,5 Prozent gewachsen war. Laut Europäischer Kommission wird mit einem Anstieg der Arbeitslosenrate von 5 auf bis zu 7,4 Prozent gerechnet. Jedoch prognosti- ziert German Trade and Invest (GTAI) bereits für 2021 eine spürbare Erholung der Wirtschaft.
32 FleischMagazin 12/2020
Neben zahlreichen multinationalen Konzernen, die sich im Land angesiedelt haben, steht auch der starke Agrar- bzw. Lebensmittelsektor in
hohem Maße für den wirtschaftlichen Erfolg des Lan- des. Rund 10 Prozent aller Exporte des Landes werden von diesem Wirtschaftszweig getragen. Stärkster natio- naler Abnehmer in diesem Bereich ist Großbritannien, das 34 Prozent der Lebensmittel- und Getränkeaus- fuhren Irlands aufnimmt. Die Staaten der EU nehmen
35 Prozent ab. weitere starke Handelspartner finden sich in Asien. Die große Abhängigkeit von den Expor- ten nach Großbritannien bereitet den Iren momentan Probleme, denn mit dem Vollzug des Brexit Anfang 2021 könnten sich die Handelsbedingungen deutlich verändern. Allerdings vertraut man auf die langen, gewachsenen Wirtschaftsbeziehungen mit dem Insel- Nachbarn und hofft auf Sonderregelungen bzw. hat sie schon getroffen.