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und passende Partnerschaften auch mit Neukunden zu finden, die dann unse- re Qualität, unsere Zuverlässigkeit und unsere Planungssicherheit zu schätzen wissen.
CH: Im Bereich Frischfleisch gehen wir erheblichen strukturellen Veränderun- gen in der Landwirtschaft entgegen, ob das nun die Haltungsbedingungen be- trifft oder Betriebsgrößen, die Ferkel- kastration etc. Viele Schlachthöfe sto- ßen aufgrund der Corona-Schutzmaß- nahmen auf gestörte Absatzstrukturen, auch die Notierung für Schweine ist eingebrochen. Wir gehen daher davon aus, dass die Produktion von Schweine- fleisch in Deutschland und in ganz Eu- ropa rückläufig ist. Wir sehen das nicht ausschließlich negativ, weil das Schwein als solches dadurch mehr Wertschät- zung erhält. Davon erhoffen wir uns, dass dadurch auch der Verkauf von Schweinefleisch unter Wert sinkt.
Fleischmagazin: Bereits frühzeitig inte- grierte Hülshorst Clean Label-Produkte im Portfolio. Wie vollzieht sich bei Ihnen die Entwicklung neuer Produkte ?
PH: Indem wir bei unseren Kunden ge- nau zuhören, was sie wirklich benötigen. In der Regel sind dabei hochinnovative
Spezialitäten gar nicht gefragt, sondern vernünftige Lösungen, die im Alltags- geschäft geschickt platziert und einge- setzt werden können. Unser Anspruch ist es dann, das zu hundert Prozent umzusetzen. Das bedeutet auch, dass wir Produkte durchaus auch einmal ändern oder austauschen, etwa in den Zuschnitten oder in den Rezepturen. So sind zum Beispiel auch unsere Clean- Label-Produkte entstanden.
Fleischmagazin: Was bedeutet der ge- schäftliche Erfolg für Sie persönlich ?
CH: Natürlich müssen wir uns den Auf- gaben der Zeit stellen. Wir sind sehr stolz darauf, was wir erreicht haben und freuen uns darüber, so in der Le- bensmittelbranche zu arbeiten wie wir das tun, als Selbständige in einem Familienunternehmen.
PH: Wir leben und wir lieben unseren Job!
Fleischmagazin: Wie werden Sie Ihr Unternehmen für die kommenden Jahre aufstellen ?
CH: Sowohl bei Frischfleisch als auch bei Fleisch-Convenience wollen wir auf dem europäischen Binnenmarkt weiter gesundes Wachstum erzielen. Dabei werden die Anforderungen sowohl an
Tierwohl als auch an die Haltungsbe- dingungen steigen, mit der Folge, dass die Erzeugung von Fleisch in Deutsch- land rückläufig ist. Auch die Ernäh- rungsgewohnheiten passen sich an: we- niger und dann besseres Fleisch – das ist die Devise für die Zukunft.
Wir sehen uns mit unseren leckeren, hochwertigen Fleischconvenience- Produkten und individuellen Zuschnit- ten aus der Schweinezerlegung für die Zukunft gut aufgestellt. Das Eingehen auf individuelle Kundenwünsche bei Frischfleischzuschnitten wird von im- mer weniger Marktteilnehmern geleis- tet und der Fachkräftemangel in den Küchen unserer Kunden verlangt nach immer besseren Lösungen – die wir mit unseren Convenience-Produkten bie- ten. Nicht der Kilopreis für ein Produkt wird hier den Ausschlag geben, sondern der gute und sichere Prozess beim Kun- den. Daher sehen wir ganz entspannt in die Zukunft und bleiben daran orien- tiert, unseren Partnern die passenden Lösungen zu geben.
PH: Niemand kann vorhersagen, wie die Situation in sagen wir fünf Jahren ist. Wir werden aber weiter konsequent unseren Weg gehen, wollen weiter moderat und im vernünftigen Umfang wachsen und dabei unseren eigenen Ansprüchen und Prinzipien treu bleiben. beh
Titel
Damit es schmeckt wie selbstgemacht. Zu diesem Zweck wird erstklassige, tiefgefrorene Fleisch-Convenience zum Ziel und Geschäftszweck erhoben wie hier im Bild die Mettbällchen.
FleischMagazin 12/2020 31