Page 46 - WRP-07_2023
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JUBILÄUM
  Eva Schubert
TSA Textile Service Allianz
AKTUELLE GESCHÄFTSLAGE
Insgesamt haben die TSA-Partner gut ausgelastete Wäschereien und nach wie vor gibt es viele Kun- denanfragen. Aufgrund von begrenzten Kapazi- täten können letztendlich gar nicht alle Anfra-
gen bedient werden. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Wäschereien, die unterschiedliche Dienstleistungsarten anbieten, in Krisenzeiten besser aufgestellt sind.
GESCHÄFTSRISIKEN
Wie in vielen Branchen spüren auch die Wäschereien den Fach- kräfte- und Mitarbeitermangel. Um weiter einen ausreichenden Mitarbeiterstamm für die Bewältigung des Wäscheaufkommens zu haben, reicht die Zahlung des Mindestlohns nicht mehr aus, es müssen Marktpreise bezahlt werden. Auch sind die textilen Liefer- ketten / Beschaffungsmärkte weiterhin fragil, so dass wir hier die Versorgungssicherheit stetig im Blick haben müssen. Stichwort: wird Bettwäsche „Mangelware“ ? Und dies betrifft nicht nur den Textilbereich, auch bei Ersatzteilen, Dienstleistungen und Investi- tionen muss mit deutlich längeren Lieferzeiten gerechnet werden. Steigende Kosten der vorgenannten Bereiche, der Wasch- und
Peter Kern, Hans Keil, Udo König
DRESS-Line
AKTUELLE GESCHÄFTSLAGE
Die Geschäftslage der Partner des DRESS-Line Verbundes ist gut bis sehr gut. Die Umsätze in 2022 konnten gesteigert werden, im Schnitt um 25 %. Dieser Trend setzt sich auch in 2023 fort. Auf eine wachsende Nachfrage nach textilen Dienstleistungen trifft zudem ein knappes Angebot. Das erweitert den Spielraum für dringend nötige Preisangleichungen.
GESCHÄFTSRISIKEN
Aktuelle Risiken sind jedoch die künftigen Entwicklungen im Ener- gie- und Personalsektor. Öl und Gas werden verteufelt und Pellets mittlerweile auch. Wohin steuert die Politik ? Mit was sollen denn die Kessel betrieben werden ? Wasserstoff ist noch lange nicht so- weit. Was gibt es denn sonst noch ? Einige Kollegen wollen seit Jah- ren erweitern. Und dann natürlich mit PV Anlage und BHKW und all den umweltschonenden Möglichkeiten. Sie kämpfen aber mit einem Tempo der Politik und vor allem der Verwaltung, welches jegliche Gerede von Energiewende zu einer Farce werden lässt. Zu diesen Risiken oder Problemen gesellt sich ein generelles Perso- nalproblem. Wenn Siemens um die Ecke für eine angelernte Lager- kraft 20 Euro auf den Tisch legt, dann hat man als Wäscherei wenig
Waschhilfsmittel sowie steigende Zinsen sind in der Preiskalkulation zu berücksichtigen. Trotz Subventionen bleiben die Energie-
preise stabil auf einem höheren Niveau.
Ein weiteres Risiko ist die Belegungs- und Kostensituation der Pflegeheime, so dass in diesem Jahr leider schon einige Seni- orenheimbetreiber Insolvenz anmelden
mussten.
ZUKUNFT
Aufgrund der Mitarbeitersituation müssen jegliche Möglichkeiten der Prozessoptimierung, Automatisierung und Robotik geprüft und umgesetzt werden, Produktionen müssen smarter werden. Auch die Digitalisierung muss weiter vorangetrieben werden. Zah- len, Daten, Fakten helfen, den Status quo festzustellen, um daraus Optimierungen abzuleiten. Weiter sind natürlich alle Potentiale zur Energieeinsparung und Energierückgewinnung zu heben, neue Technologien zu prüfen und zu implementieren. Grundsätz- lich lohnt es sich, sämtliche Geschäftsprozesse im Unternehmen zu durchleuchten.
Chancen. Von Fachkräften wollen wir mal gar nicht reden. Dabei ist unsere Branche doch relativ krisensicher!
ZUKUNFT
Eine der wichtigsten Aufgaben ist das Image der Branche zu op- timieren. Das war es eigentlich immer schon. Hinzu kommt aber auch, die Politik zu sensibilisieren: für die Gefahren einer zuneh- menden Konzentration in der Branche, für die Überlastung des typischen Mittelständlers durch stetig ausufernde Vorschriften, Gesetze u.s.w. Genannt sei als Beispiel das Hinweisgeberschutzge- setz. Man wird durch Gesetze die Menschen nicht besser machen.
 46 WRP 7-8 / 2023
www.wrp-textilpflege.de










































































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