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An diese Stelle passt ein weiteres Beispiel, wie wir die letzten beiden Jahre genutzt haben, um Ent­ wicklungen voranzutreiben, gleichzeitig unser Know­how zu erweitern. Wir haben unser Be­ triebsleitsystem TONI im Portfolio, um in einer Wäscherei bestehende Anlagen verschiedener Hersteller zu vernetzen. Jetzt haben wir für TONI Fehlerprotokolle standardisiert. Warum ist das hier wichtig ? Viele Wäschereien sind bei der Tech­ nik mit einen Markenmix ausgestattet. Nehmen wir die Waschstraßenanlagen. So kann in einer Wäscherei eine Waschstraße von einem Hersteller neben der Anlage einer anderen Marke waschen. Nun ist es aber so, dass bei der Maschine von dem einen Hersteller der Presswassertank auch Press­ wassertank heißt, bei der Maschine des anderen Produzenten vielleicht Tank 1 und bei der nächs­ ten Maschine Rückgewinnungstank 2. Wenn diese verschiedenen Marken mit TONI miteinander ver­ knüpft werden sollen – zum Beispiel, um vorbeu­ gende Wartungen oder Fehler per App zu melden – dann muss für unser Leitsystem auch definiert sein, dass bei einem Problem mit dem Presswas­ sertank trotz unterschiedlicher Begrifflichkeiten ein identischer Fehler aufgetreten ist. Wir haben deshalb jetzt Strukturen geschaffen und Normen definiert, um dies zu standardisieren.
Und wir können trotz der akuten Material­ und Ersatzteilproblematik schnell und zuverlässig liefern. So haben wir Ende letzten Jahres für eine Waschstraße in einer Wäscherei auf einem Kreuzfahrtschiff eine neue Steuerung innerhalb von wenigen Tagen geliefert und und eingebaut.
WRP: Wenn eine Wäscherei – unabhängig von der Größe – die Optimierung der innerbetrieblichen Logistik in die Obhut von LST Automation legt, dann bedeutet dies für die Firma als Dienstleister eine hohe Verantwortung.
Bernd Thielen: Das ist richtig. Unsere Kunden setzen ein großes Vertrauen in uns. Schließlich übergeben sie uns – nehmen wir als Beispiel die Wäscherei mit einer Tagesleistung von 180 Ton­ nen – die Steuerung ihrer innerbetrieblichen Lo­ gistik. Das ist ein riesiger Vertrauensvorschuss, das wissen wir. Wenn eine Waschstraße aus­ fällt ist es für eine Wäscherei sicherlich schon ein Problem. Aber viele Betriebe besitzen wei­ tere Anlagen, die sie dann als Backup­Systeme nutzen beziehungsweise die Waschstraßen mit Produktionsstundenverlängerungen den Ausfall auffangen. Wenn aber die Steuerung der Hänge­ bahnanlage ihren Dienst quittiert, dann steht der
ganze Prozess. Hier gibt es keinen Ersatz. Deswe­ gen muss der Kunde ein absolutes Vertrauen in unsere Arbeit und in unsere Lösungen haben. Das kann er auch. Wir können dies gewährleis­ ten durch unsere Expertise und durch unsere Größe. Wir sind heute einer der größten Steue­ rungsbauer in dieser Branche. Zwar gibt es in fast jedem Land Freelancer, die diese Steuerungen auch technisch beherrschen können. Aber was ist, wenn dieser Freelancer krank wird oder im Urlaub ist, wenn die Wäscherei ein Problem mit der Steuerung hat ? Genauso erwartet unser Kun­ de, dass wir nicht nur jetzt bei akuten Problemen schnell Hilfe leisten, sondern auch in 20 Jahren den Support noch machen können. Auch hier können wir unserem Kunden schon heute ein sicheres Gefühl geben, weil mit meinen beiden Söhnen Lukas uns Benedikt schon die nächste Generation mit im Unternehmen arbeitet.
WRP: Lukas und Benedikt. Warum habt ihr euch entschieden, in die Firma LST Automation einzu- steigen ? Seit wann seit ihr im Unternehmen ?
Lukas Thielen: Mit dem Start von LST Automa­ tion im Jahr 2019 sind wir gleich mit in die Firma eingestiegen. Uns wurde aufgezeigt, welche Ideen hinter dem Unternehmen stehen, wo es hingehen soll usw.. Das fanden wir beide sehr überzeugend, wir waren seit der Gründung fest mit eingeplant. LST Automation hat heute ein umfangreiches Know­how, einen festen Kundenstamm weltweit und eine zukunftsweisende Strategie – das sind sehr elementare Faktoren, wenn ein Unterneh­ men weiterhin erfolgreich sein möchte.
Benedikt Thielen: Natürlich waren wir beide schon viel früher in Wäschereien unterwegs. Mit 14 Jahren absolvierte ich mein erstes Praktikum in einer Wäscherei, hatte auch immer in den Fe­ rien gejobbt, nach dem Abitur und der Ausbil­ dung in der Branche gearbeitet. Wir beide sind sozusagen ganz natürlich rein gewachsen in die­ se Branche, haben sie von Kindesbeinen kennen gelernt und erfahren.
Wir haben beide jeweils zwei Jahre bei einem Hersteller in der Branche gearbeitet und dort unter anderem die Prozesse von der Montage bis zum Kundendienst begleitet. Vorher hat Lukas Industriemechaniker gelernt, dann eine Weiter­ bildung zum Maschinenbautechniker gemacht. Ich habe eine Lehre als Elektrotechniker für Be­ triebstechnik absolviert, anschließend eine Wei­ terbildung zum Automatisierungstechniker.
Lukas Thielen
Zur Person
Lukas Thielen ist Geschäftsfüh- rer und Gesellschafter und seit Gründung von LST Automation im Unternehmen. Er hat Indus- triemechaniker gelernt, dann eine Weiterbildung zum Ma- schinenbautechniker absolviert, zur Zeit macht er eine kauf- männischen Ausbildung zum Betriebswirt. Zusammen mit seinem Bruder Benedikt wird er später die Geschäftsführung der Firma übernehmen.
Benedikt Thielen
Zur Person
Benedikt Thielen ist Gesell- schafter und hat eine Lehre als Elektrotechniker für Betriebs- technik absolviert, anschließend folgte eine Weiterbildung zum Automatisierungstechniker. Für den kaufmännischen Back- ground und um in Zukunft die Firma leiten zu können, macht auch er eine Ausbildung zum Betriebswirt.
Interview des Monats
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WRP 5 / 2022 21

















































































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