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 AKTUELL
   Deutsche Muschelerzeugung
  im Jahr 2022 um 39,5 % gesunken
Im Jahr 2022 haben die Aquakulturbetriebe in Deutschland rund 8.600 t Muscheln erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt (De- statis) mitteilt, waren das 39,5 % oder 5.600 t weniger als im Vor- jahr. Eine Veränderung in diesem Ausmaß ist bei Muscheln nicht ungewöhnlich, da die Muschelernte aufgrund natürlicher Bedin- gungen von Jahr zu Jahr erheblich schwanken kann. Die deutsche Muschelerzeugung findet ausschließlich in der Nordsee statt und damit in den Bundesländern Niedersachsen und Schleswig- Holstein. Mit 1.000 t fiel die Muschelernte 2022 in Niedersachsen etwas geringer aus als im Vorjahr, die erzeugte Menge sank hier um 8,6 % oder 97 t. In Schleswig-Holstein ging die Muschelerzeu- gung noch deutlicher zurück, und zwar um 42,2 % oder 5.500 t auf 7.600 t. Einflussfaktoren für die großen jährlichen Schwankungen in den Muschelerträgen sind das Vorhandensein oder Fehlen na- türlicher Aufkommen an Besatzmuscheln, der sogenannten Mu- schelsaat, aber auch Fressfeinde und Wetterereignisse wie Stür- me oder besonders heiße Sommer.
Die deutsche Muschelerzeugung findet ausschließlich in den Bundesländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein statt.
Nachdem die Produktion von Regenbogenforellen in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen war, legte sie nun im Vorjahresvergleich um 182 t oder 3,1 % zu.
Hälfte (62,8 %) der gesamten Fischerzeugung aus. Darunter wa- ren die Regenbogenforelle mit 6.000 t, der Elsässer Saibling mit 2.100 t und die Lachsforelle mit 2.000 t am stärksten vertreten. Nachdem die Produktion von Regenbogenforellen in den ver- gangenen Jahren stetig zurückgegangen war, legte sie nun im Vorjahresvergleich um 182 t oder 3,1 % zu. Die Produktion von El- sässer Saiblingen stieg im Jahr 2022 gegenüber 2021 deutlich um 24,2 % oder 415 t. Bei den Lachsforellen wurden 44 t oder 2,3 % mehr erzeugt als im Jahr zuvor.
Ein weiteres knappes Viertel der Fischerzeugung (24,8 %) entfiel mit 4.400 t auf karpfenartige Fische wie Karpfen, Schleien, Rot- augen und Rotfedern. 4.100 t oder 93,2 % davon machte der Ge- meine Karpfen aus, dessen produzierte Menge gegenüber dem Vorjahr um 10,4 % oder 478 t stark zurückging. Heiße und trocke- ne Sommer wie im Jahr 2022 beeinträchtigen die Karpfenpro- duktion. Krebstiere – hierzu zählen zum Beispiel Edelkrebse und Garnelen – sind in Deutschland bislang ein Nischenprodukt. Mit einer Erzeugungsmenge von 31 t machten sie nur 0,1 % der Aqua- kulturproduktion des Jahres 2022 aus.
Chefs Culinar feiert 100-jähriges Jubiläum
In diesem Jahr blickt Chefs Culinar auf eine erfolgreiche Unter- nehmensgeschichte zurück: 100 Jahre Foodservice-Großhandel. Das Unternehmen würdigte den Anlass im Rahmen einer Jubi- läumsfeier im Bürgerhaus Weeze am Niederrhein. Zu der Ver- anstaltung kamen Geschäftspartner sowie Vertreter aus Handel, Industrie und Politik. 1923 gründete Josef Moll gemeinsam mit seinem Onkel Emil Peters die Firma Jomo Molkereiprodukte Großhandlung und Import, um Großküchen von Kliniken und Heimen mit Margarine, Butter, Käse und Kaffee zu beliefern. Die Belieferung dieses Marktsegmentes war und blieb bis heute prägend für Jomo, das seit 2013 unter Chefs Culinar firmiert. Ge- meinsam mit dem 1973 von Gerd Lütje und Fritz Langness in Kiel gegründeten Unternehmen Citti gründete Jomo 1986 das Unter- nehmen GV-Partner, welches 2013 schließlich zu Chefs Culinar
 Fischproduktion in Deutschland
Mehr Forellen, weniger Karpfen
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Zahlen zur deut- schen Aquakultur veröffentlicht. Danach betrug die Gesamter- zeugung von Aquakulturprodukten im Jahr 2022 rund 26.600 Tonnen. Das waren 18,6 % oder 6.100 t weniger als im Jahr 2021. Das größte Volumen davon entfällt auf die Muschelerzeugung, die – wie gestern berichtet – um 5.600 t zurückging. Weniger schwankungsanfällig ist die Fischerzeugung in Aquakulturen: Die Produktion von Fischen sank in den knapp 2.200 Aquakul- turbetrieben im Jahr 2022 ebenfalls, aber lediglich um 2,4 % oder 430 t auf rund 17.800 t. Die Erzeugung von Rogen und Kaviar stieg um 17,7 % oder 15 t auf rund 100 t.
Forellenartige Fische, zu denen unter anderem Forellen, Saib- linge, und Maränen gehören, machten mit 11.200 t mehr als die
8 FischMagazin 8/2023
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