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WARENKUNDE
Die Serie im Überblick
Essbare Algen
TEIL 1 · Juni / Juli 2021
• Braune, grüne und rote Algen – Mikroalgen und Makroalgen • Bio-Algen aus dem Meer oder aus ökologischer Aquakultur • Gesundheitliche Bewertung der Jodgehalte von Algen
• Makroalgen als Lebensmittelzutat
• Kaviarersatz aus Meeresalgen
• Makroalgen als funktionaler Lebensmittelzusatzstoff
• Makroalgen als Biokunststoff für nachhaltige Verpackungen
TEIL 2 · August 2021
• Mikroalgen – potentielle Shooting Stars
• Nahrungsergänzungsmittel aus Algen in Pulverform oder Tabletten
• Algen als natürlicher Farbgeber
• Mikroalgen als proteinreiche Biomasse für Fleischalternativen und Fischersatz • Marinen Mikroalgen für die Fütterung von Aquakultur-Lachs
• Zusammenfassender Ausblick
weitere Braunalge, der Zuckertang, schmeckt leicht süßlich und die Grünalge Ulva, auch als Meeressa- lat bezeichnet, erinnert im Aussehen tatsächlich ein wenig an grünen Salat. Zu den bekanntesten Mikro- algen gehören Spirulina, Chlorella und Aphanizome- non flos-aquae (AFA-Algen).
Algen sind fester Bestandteil der asiatischen Küche. Solo im Algensalat oder als fester Bestandteil von Sushi und Misosuppe erfreuen sie sich zunehmend auch hierzulande großer Beliebtheit. Wer Algen in der eigenen Küche zubereitet, kann die teilweise ho- hen Jodgehalte durch Waschen und Einweichen sen- ken. In Konsistenz und Aussehen erinnert die Alge Dulse an Speck und wird entsprechend als vegetari- scher Bacon vermarktet.
Bio-Algen aus dem Meer oder aus ökologischer Aquakultur
Algen als Lebensmittel gibt es seit einigen Jahren auch als Bio-Produkt. Ökologisch erzeugte Meeres- algen müssen laut EU-Öko-Verordnung aus Gewäs- sern mit hoher ökologischer Qualität stammen und nachhaltig bewirtschaftet werden. Der Bio-Anbau- verband Naturland hat eigene, noch strengere Richt- linien für die Produktion von Makroalgen aus ökolo- gischer Aquakultur entwickelt. In diesen Richtlinien werden konkrete Anforderungen an die Wasserquali- tät, die Erntetechniken, die Wahl der Zutaten bei der Verarbeitung und an soziale Standards in Naturland- Betrieben vorgeschrieben.
Als Bestandteil von Sushi, in Form von Salat oder
als Zutat im Wok erobern Algen auch den deut- schen Markt.
Gesundheitliche Bewertung der Jodgehalte von Algen
Ob Algen einen Beitrag zu einer gesunden Ernäh- rung leisten oder aufgrund etwaiger Schadstof- fe und hoher Jodgehalte eher nicht zu empfehlen sind, wird unterschiedlich bewertet. Sicher ist, dass aufgrund der meist geringen Verzehrmengen der Beitrag zur Versorgung mit Nährstoffen eher gering ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung emp- fiehlt aufgrund der hohen Jodgehalte nicht mehr als ein Gramm Algen pro Tag zu verzehren. Dem
gelegentlichen Verzehr einer Portion Sushi steht also nichts entgegen.
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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) for- dert für getrocknete Algenprodukte eine Höchst- grenze von 20 Milligramm Jod pro Kilogramm Kör- pergewicht. Eine hohe Jodzufuhr kann besonders Personen mit Schilddrüsenproblemen schaden, aber auch eine gesunde Schilddrüse kann durch mehrfache hohe Jodzufuhr überreagieren. Eine dauerhafte Überversorgung mit Jod führt unter Um- ständen zu einer Unterfunktion der Schilddrüse. Ein zusätzlicher Risikofaktor ist dabei eine im Normal- fall eher niedrige Jodzufuhr, wie sie in vielen Gebie- ten Deutschlands besteht. Eine verpflichtende
Die Deutsche Gesellschaft
für Ernährung empfiehlt auf- grund der hohen Jodgehalte nicht mehr als ein Gramm Algen pro Tag zu verzehren.
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