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                  werden die aufbereiteten Fischproben unter einem hochauflösenden Licht- mikroskop untersucht, um die Partikel zu lokalisieren und für weitere chemi- sche Analysen vorzubereiten. Mit Hilfe eines FT-IR-Spektrometers können die Polymerpartikel chemisch identifiziert werden. Die digitalen Dateien werden schließlich über ein Auswertungspro- gramm dahingehend analysiert, wie viele Mikroplastikpartikel (MPP) in der Probe enthalten sind, welche von mehr als 3.500 in einer Referenzdatenbank hinterlegten Polymere vorkommen und wie groß die Partikel sind (> 5μm). Denn je nachdem, ob beispielswei- se Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polystyrol (PS) oder Polyacryl- amid (PAM) enthalten sind, können
Herkunft, Einfluss und Gefährlichkeit der MPP beurteilt werden. Angesichts der enormen Datenmengen kann die Auswertung der circa zwei Stunden dauernden Messung weitere 10 bis 16 Stunden in Anspruch nehmen. „Die Methode ist noch ganz neu. Aktuell laufen Arbeiten des Deutschen Insti- tuts für Normung (DIN), um die Me- thoden zu vereinheitlichen“, erklärt Dr. Schuirmann, „diese Analyse dürfte für den Handel und die fischverarbeiten- de Industrie von Interesse sein.“
Überprüfung von Nutri-Score-Angaben
Ein neues Tätigkeitsfeld bietet die Ein- führung des Nutri-Score. Das Labor
Iben führt für den Handel Einlistungs- untersuchungen durch, die mit einer Überprüfung dieser Nährwertkenn- zeichnung verbunden sind. Auch Produzenten senden dem Labor ihre Nährwertangaben, bevor sie diese in den Druck geben. „Das wird in Zu- kunft wohl mehr werden“, vermutet Dr. Schuirmann, nachdem der Nutri- Score offiziell zum 6. November 2020 in Kraft getreten ist. Dass diese neue Nährwertkennzeichnung für eine gan- ze Reihe von Fischprodukten subopti- mal ist, steht auf einem anderen Blatt. Schuirmann nennt den Matjes, der aufgrund seines vergleichsweise ho- hen Salzgehaltes wohl mit D gelistet werden dürfte – „obwohl er eigentlich ein hochwertiges Produkt ist.“ bm
Betriebssicherheit
 ohne dass er seine Bio-Identität verliert.
„Das Produkt wird nicht konserviert, sondern vorbehandelt, um bereits zum Beginn des Prozesses eine Keimreduzierung hinzube- kommen“, sagt der Geschäftsführer. Zunächst für den Schweizer Bio-Markt habe Mikro
Stop kundenindividuell einen Compound auf Säureregulatoren-Basis zur Haltbarkeitsver- besserung entwickelt, der inzwischen auch in Deutschland für Bio-Garnelen eingesetzt wer- de. Auch auf die ernährungsphysiologische Diskussion um den Salzgehalt von Lebens- mitteln haben die Bremerhavener reagiert. Bei einem neuen Reifemittel für Matjes ist der Natriumgehalt auf ein Minimum reduziert und exakt angegeben: so kann der Kunde selbst entscheiden, wieviel Salz er seinem Reifebad ergänzend hinzufügen möchte.
Lohnherstellung nach Kundenrezeptur
Neben der Entwicklung eigener Produkte, resultierend aus Ideen, die dem Markt und Trends folgen, besitzt Iben Mikro Stop unter der großen Überschrift „Lebensmittelopti- mierung“ zwei weitere Arbeitsschwerpunkte. „Zum einen kommen Kunden mit einer Auf- gabenstellung zu uns, brauchen Hilfe und ein Produkt – das wir dann für den Kunden oder
gemeinsam mit dem Kunden ganz individuell entwickeln“, erläutert Dino Marsciani, „und in den letzten ein, zwei Jahren fragen Kunden verstärkt nach einer klassischen Lohnher- stellung.“ Der Kunde erhält für seine von ihm mitgebrachte Rezeptur eine rezepturgenaue und chargengerechte Vormischung, sei es flüssig oder als Pulver. Dieses Outsourcing hat für den Kunden mehrere Vorteile: Fehler, die beim Abwiegen entstehen können, werden vermieden und der gesamte Prozess der
Qualitätssicherung wird von den Fachleuten von Iben Mikro Stop übernommen. Denn für jede Komponente muss eine Eingangsprüfung erfolgen, eine Spezifikation erstellt werden und die Rückverfolgbarkeit gewährleistet sein. Außerdem können Untersuchungen gleich im Hause bei dem Schwesterunternehmen Labor Iben durchgeführt werden. Und schließlich muss der Kunde nun nicht mit mehreren Ein- zelkomponenten arbeiten, sondern nur noch mit einem einzigen Compound. bm
 Iben Mikro Stop Firmentelegramm
 Iben Mikro Stop GmbH Lebensmitteloptimierung Am Lunedeich 157 D-27572 Bremerhaven Tel.: 0471-97 29 40
Fax: 0471-9 72 94 80 Email: info@mikro-stop.de www.mikro-stop.de
Charakteristik:
Lebensmitteloptimierung Muttergesellschaft: Ariana Holding GmbH Geschäftsführer: Arnolf Kneißler,
Dr. Andreas Kneißler, Dino Marsciani
Portfolio: eigene Produkte (Matjesreifer, Frischhaltemittel, Verarbeitungshilfsmittel für Convenience-Produkte, Gewürz- mischungen, Krabbenkonservierung, Tauchbäder und Waschbäder zur Keimreduzierung und Farbstabilisierung, Shrimpskonservierung, Lachsreifer, Sau- cencompounds, Frikadellencompounds, Stabilisatoren-Systeme für Saucen, Aromen u. Compounds für Aufgüsse); Lohnherstellung; Konzipierung, Herstellung und Erprobung
Mitarbeiter: 8 Gegründet: 1985
www.fischmagazin.de
FischMagazin 11/2020 73












































































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