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AKTUELL
Bremerhaven
Vier Tage Streik bei der Nordsee
Anfang September hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gast- stätten (NGG) die Mitarbeiter in der Hauptverwaltung der Nord- see in Bremerhaven zu einem viertägigen Streik aufgerufen, mel- det der Weser Kurier. Bereits im Februar und August diesen Jah- res war es zu drei Warnstreiks gekommen. „Die Stimmung der Belegschaft ist auf einem neuen Tiefpunkt angelangt“, teilte die NGG mit. Seit einem Jahr ist bekannt, dass die Nordsee erwägt, den Verwaltungsitz in Bremerhaven aufzugeben. Die Gewerk- schaft kritisiert, dass die Geschäftsführung von Nordsee weiter- hin nicht zu Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag für den Standort bereit sei. Die Nordsee-Verantwortlichen wiederum halten Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag für verfrüht, weil bislang keine Entscheidung zur Verlagerung gefallen sei und damit der Anlass für Tarifverhandlungen fehle. „Wir befin- den uns nach wie vor im Dialog mit den Beschäftigten und ihren gewählten Arbeitnehmervertretern“, teilte ein Nordsee-Sprecher mit. Die von der NGG geforderten Gespräche fänden bereits seit Wochen statt. Letztere spricht jedoch von einem „Scheindialog“ – ohne echte Beteiligung.
Schweiz: Dyhrberg wächst im LEH
Dyhrberg, die wohl größte Lachsräucherei in der Schweiz, no- tierte auf dem Höhepunkt der Corona-Krise Einbußen im Gas- trosegment. Das Gastrogeschäft, das bei der Räucherei in Klus- Balsthal 60 Prozent des Kundenstammes ausmacht, ging um 80 Prozent zurück, meldet die Solothurner Zeitung. Geblieben seien vor allem „Spitäler, Heime oder Gastrobetriebe, die Take- away-Service anbieten“, zählte Geschäftsführer Peter Hirschi be- reits im April auf. Entsprechend hatte Dyhrberg Kurzarbeit an- gemeldet. Beim zweiten Standbein Einzelhandel, das Dyhrberg bereits in den vergangenen Jahren auf einen Anteil von 40 Pro- zent ausgebaut hatte, konnten die Schweizer ein Plus von etwa 20 Prozent gegenüber der Zeit vor der Krise notieren. Hochkon- junktur habe der Verkaufsladen. Bei der Rohwarenversorgung – geschätzte 800 t Lachs und 150 t weitere Fischarten – gäbe es kei- ne Probleme, zumal 60 Prozent des bei Dyhrberg verarbeiteten Lachses Wildfisch aus dem Pazifik seien.
Metro erwartet Umsatzrückgang bis zu 5 Prozent
Der Handelskonzern Metro hat aufgrund der Corona-Pandemie in seinem dritten Geschäftsquartal, das heißt in den Monaten April bis Juni, erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Dank Einsparungen seien diese jedoch nicht so schlecht gewesen wie befürchtet. Flächenbereinigt lag der Umsatz in jenen drei Mo- naten mit rund 5,57 Mrd. Euro um 17,5 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Im laufenden vierten Quartal des Ende Sep- tember auslaufenden Geschäftsjahres zeichne sich aber eine
Hamburger Fischmarkt
Online-Anmeldung, 500 Besucher erlaubt
Seit März ist der sonntägliche Hamburger Fischmarkt wegen der Corona-Krise geschlossen. Jetzt hat der Bezirk Altona beschlossen: ab Oktober darf der traditionsreiche Markt am Hafen wieder öffnen – aber mit erheblichen Ein- schränkungen, schreibt das Hamburger Abendblatt. Fisch, Obst und Gemüse werden in Zukunft nicht mehr frühmor- gens, sondern von 11:00 bis 15:00 Uhr verkauft. Die geän- derten Öffnungszeiten sollen den Markt für Partygänger uninteressanter machen. Außerdem wird der Fischmarkt umzäunt und zur Einbahnstraße. 20 Sicherheitskräfte sol- len den Einlass regeln und dafür sorgen, dass den Markt nur betritt, wer sich zuvor über ein Online-Tool angemel- det und einen festen Zeitraum zugewiesen bekommen hat.
Die Zahl der Besucher ist auf maximal 500 beschränkt, die Anzahl der Marktstände wird von bislang etwa 120 auf nur noch 60 reduziert. Wer verkaufen will, muss sich mit einer Interessensbekundung bewerben. Dieter Bruhn alias „Aale-Dieter“, der seit Jahrzehnten auf dem Fischmarkt geräucherten Aal und Lachs verkauft, kritisiert das neue Hygienekonzept als „überzogen“: „Man kann Tradition nicht so ummodeln.“ Nach Mitteilung des Bezirksamtes soll das 200.000 Euro teure Konzept in den kommenden Tagen verabschiedet werden.
10 FischMagazin 9/2020
www.fischmagazin.de