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  CORONA REPORT
  Die hygienischen Bedingungen auf asiatischen Frischmärkten lassen oft zu wünschen übrig. Fleisch und andere verderbliche Güter werden ungeschützt ohne Kühlung präsentiert.
»Sichtbares Zeichen der Krise sind die Verschiebungen und Absagen wichtiger Messen wie der großen Seafood- shows in Boston und Brüssel.
den treuesten Abnehmern für Hummer, Kaviar und Scallops gehören, haben den Betrieb reduziert oder gänzlich eingestellt. Aus dieser Entwicklung ergeben sich Kaskadeneffekte mit schwerwiegenden Folgen, zumal Fischerei und Aquakultur ohnehin schon sehr stark unter dem globalen Klimawandel leiden. Die Verschuldung vieler Seafoodunternehmen wächst im gleichen Maße, wie Umsätze und Einnahmen sin- ken. Kurzarbeit und Entlassungen drohen, was die Rezessionsdynamik verstärkt.
Das ist überall dort besonders fatal, wo die Fischwirt- schaft eine wichtige Grundlage bei der Lebensmittel- versorgung der Bevölkerung darstellt. Gut gemeinte Bemühungen der Politik, die wirtschaftlichen Folgen durch kurzfristige Finanzspritzen abzumildern, wir- ken ziemlich hilflos angesichts des Ausmaßes der Krise, die längst globale Dimensionen angenommen hat. Seafoodnachfrage und -konsum beschränken sich vielerorts auf ein unumgängliches Mindestmaß. Jetzt rächt sich für US-amerikanische und chinesi- sche Seafoodunternehmen der Handelskrieg, den US-Präsident Donald Trump angezettelt hat. Viele Fischprodukte, darunter tiefgefrorener Pazifischer Wildlachs und Kabeljau, sind mit Zöllen bis zu 25 Prozent belastet, was gerade nordamerikanischen Anbietern extrem zu schaffen macht. Auch für den
Rest der globalen Fischwirtschaft kam die Corona- Epidemie zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, denn Chinesen konsumieren zum traditionellen Neujahrsfest besonders viel Fisch und Meeresfrüch- te, entsprechend steigen die Preise. Forderungen der Behörden an Chinas Bevölkerung, zu Hause zu blei- ben und Massenansammlungen zu meiden, haben jedoch zu Einbrüchen im Außer-Haus-Verzehr ge- führt. Bestellungen wurden drastisch reduziert oder storniert, der chinesische Foodservice-Markt ist auf einen Bruchteil des einstigen Formats geschrumpft. Ausweichmärkte sind gesättigt oder durch Ein- fuhrverbote blockiert, zahlreiche Produkte lassen sich – wenn überhaupt - nur mit Preisnachlässen verkaufen.
Welthandel ist weitgehend zum Erliegen gekommen
Sichtbares Zeichen der Krise sind die Verschiebun- gen und Absagen wichtiger Messen wie der großen Seafoodshows in Boston und Brüssel oder der Ham- burger Internorga, eine der Leitmessen für den ge- samten Außer-Haus-Markt. Messen sind internatio- nale Treffpunkte und wichtige Wirtschaftsfaktoren. Gerade mittelständische Seafoodunternehmen ver- trauen und bauen auf persönliche Kontakte zu ihren
26 FischMagazin 4/2020
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