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Fleischalternativen
Den praktischen Bezug stellten Deep Dive Sessions im Innovation Center von Multivac her. Sie boten den Besuchern die Möglich- keit, Maschinen und Anlagen bei der Arbeit zu beobachten.
Ernährungsgewohnheiten, Lebensmit- telverluste und -verschwendung unver- ändert bleiben. „Rund 75 % der landwirt- schaftlichen Nutzfläche wird weltweit für die Vieh- und Futtermittelproduk- tion genutzt, sie deckt aber nur 1/3 des weltweiten Proteinbedarfs. Um eine Ki- lokalorie Hühnerfleisch zu produzieren, werden 9 Kilokalorien an Futtermitteln benötigt“, so Zacherl. Daher sei es zwin- gend erforderlich, Proteinquellen für alternative Produkte auf eine möglichst breite Basis zu stellen: Pflanzen, Algen, kultiviertes Fleisch (in-Vitro), Pilze und Insekten.
Es werde erwartet, so Malte Clausen (Boston Consulting Group), dass In- vestitionen in fermentierte (z.B. u.a. Tempeh aus fermentierten Sojaboh- nen) und zellbasierte Produkte am schnellsten wachsen werden, während Investments in Plant based-Produkte
hingegen stagnieren werden, so der Experte. Clausen rechnete vor: Betrug der globale Konsum von alternativen Proteinen 2020 noch 13 Mio. t und 2022 noch 16 Mio. t., soll er 2035 auf 97 Mio. t
Ivo Rzegotta (The Good Food Institute Europe).
ansteigen. Von den 2035 prognostizier- ten 97 Mio t konsumierter alternativer Proteine entfallen laut Clausen 69 Mio. t auf Plant based-Produkte, 22 Mio. t auf fermentierte Produkte und 6 Mio. t auf zellbasiertes Fleisch.
Im Ergebnis entscheiden die Verbraucher
Bei der Entwicklung darauf basierender Produkte gelte es, so Rzegotta, stets die Konsumerbedürfnisse zur Grundlage zu machen: Geschmack, Preis und Con- venience seien hierbei die wichtigsten Faktoren und grundlegende Treiber. Weitere Kriterien seien Gesundheit, Umwelt und Tierwohl. „Der beste Weg, diese Ziele zu erreichen, ist der, nicht zu versuchen, die Verbraucher umzuerzie- hen und ihnen zu sagen, was sie essen sollen und was nicht, sondern ihnen das zu geben, was sie wollen“.
30 Fleischmagazin 3/2023