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                Tönnies
Durchwachsene Jahresbilanz 2020
Die Tönnies Unternehmensgruppe hat sich nach eigener Einschätzung trotz der Corona bedingten Einschränkun- gen im Jahr 2020 stabil entwickelt. Nach einer starken ers- ten Jahreshälfte 2020 schwächelte die Bilanz in der zweiten Jahreshälfte, was primär der Corona bedingten Schließung des Werks in Rheda geschuldet sei. Im Jahr 2020 verzeich- net das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 7,05 Mrd. Euro (- 3 % gegenüber 2019). Die Stagnation sei vor allem in dem deutlich niedrigeren Schweinepreis sowie der vierwöchigen Werksstilllegung am Standort Rheda be-
Deutsches Tiefkühlinstitut
Corona-Pandemie spaltet TK-Markt in Gewinner und Verlierer
Der Absatz von Tiefkühlkost (TK) in Deutschland verzeich- nete 2020 einen mengenmäßigen Rückgang von -4,5 Prozent auf 3,660 Mio. Tonnen (3,833 Mio. Tonnen in 2019). Der Ge- samtumsatz sank um -1,8 Prozent auf 15,081 Mrd. Euro stellt das Deutsche Tiefkühlinstitut in seiner Jahresbilanz fest. Die erfolgsverwöhnte TK-Branche musste einen deutlichen Ver- lust hinnehmen, der durch den anhaltenden Gastronomie- Lockdown während der Corona-Pandemie begründet ist. Die TK-Marktentwicklung muss daher differenziert nach den beiden Absatzkanälen LEH/Heimdienste und Außer- Haus-Markt analysiert werden.
Die gestiegene Nachfrage nach Tiefkühlprodukten führte zu einer außergewöhnlich guten Performance im LEH und bei den Heimdiensten, der starke Einbruch im AHM konnte jedoch nicht aufgefangen werden. Der Pro-Kopf-Verbrauch (PKV) von Tiefkühlkost sank 2020 um -2,1 Kilogramm auf 44,8 Kilogramm (46,9 kg in 2019). Pro Haushalt ging der Ver- zehr im Durchschnitt auf 89,8 Kilogramm (94,2 kg im Vor- jahr) tiefgekühlte Lebensmittel zurück, das entspricht einem Rückgang um -4,4 Kilogramm pro Haushalt.
Aktuell
    Maximilian Tönnies (30) übernimmt neben der Divisionslei- tung der zur Mühlen Gruppe mehr und mehr Verantwortung im Gesamtkonzern. „Ich freue mich, dass der Generationen- übergang in vollem Gange ist“, sagt Clemens Tönnies (64).
gründet. Etwas erfreulicher hingegen die Entwicklung bei Rindfleisch. Das mit einer Investition von 85 Mio. Euro neu errichtete Rindfleischkompetenzzentrum in Badbergen hat die Produktion aufgenommen.
Da Tönnies im Rinderbereich vor allem im Foodservice Länder wie Frankreich und Großbritannien beliefert, die ebenfalls vom Lockdown betroffen waren, hat die Sparte im Jahr 2020 jedoch kein Wachstum erzielt. Insgesamt ver- arbeitete Tönnies an seinen deutschen Standorten 420.000 Rinder inklusive Zerlegung. Das sind 4% weniger als im Vorjahr. International setzt Tönnies seine Wachstumsstra- tegie konsequent fort. Die Investitionen in Großbritanni- en, Dänemark, Frankreich, Spanien und Polen belaufen sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag. In China hat vor wenigen Wochen die Grundsteinlegung für das Joint- venture mit der chinesischen Dekon Group stattgefunden. Wachstum will Tönnies auch auf dem Markt der vegetari- schen und veganen Fleischersatzprodukte generieren.
                                                                                                                                                                                         























































































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