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BTH Heimtex 2/2024 71
Die Tapetenhalle wartete mit einer Überraschung für die Besucher der Heimtextil auf. Nachdem 2023 nur wenige Hersteller vertreten waren, zeigten in diesem Jahr mit der Marburger Tapetenfabrik, A.S. Créati- on, Hohenberger Manufaktur, Komar und Essener/ Schmitz Tapeten-Import fast alle wesentlichen deut- schen Anbieter ihre neuen Kollektionen – und teils auch neuen Geschäftsfelder. Erismann und Gebr. Rasch fehlten, wobei Rasch zumindest mit einem Stand seiner ukrainischen Tochter Sintra präsent war.
Nach zwei katastrophalen Jahren sendeten die Aus- steller unisono die Botschaft aus: Die Tapete verliert durch Akzentwände und offene Bauweise zwar an Volumen, aber sie bleibt als wichtiges Einrichtungs- produkt am Markt. Trotz dieser positiven Ein- schätzung ist allen klar, dass 2024 ein weiteres Jahr
voller Herausforderungen wird, auf die die Anbieter mit verschiedenen Maßnahmen und Investitionen reagieren müssen.
Neue Marken, neue Geschäftsfelder
So setzt A.S. Création nicht nur seine Kampagne mit der neuen Kollektion „Stories for Life“ fort, sondern hat auch ein neues Geschäftsfeld entwickelt. Die Gummersbacher bieten zusätzlich zu ihren Tapeten passende Farben und Keilrahmen an. Bei Erfurt & Sohn aus Wuppertal soll das Spezialpapier-Sortiment breiter aufgestellt werden, der Fototapetenhersteller Komar hat die neue Marke k’moor für das Objekt aus der Taufe gehoben.
Diese Investitionen zeigen deutlich auf, dass die Branche ihr Produkt für zukunftsfähig hält. Das unter- streicht besonders die Marburger Tapetenfabrik. Sie steckt bis 2025 rund 15 Mio. EUR in die Logistik und den Maschinenpark.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Spar- maßnahmen. Aufgrund der hohen Kosten für den Messeauftritt und die Umsatzeinbrüche der vergan- genen zwei Jahre hatten die Unternehmen ihre Prä- sentationen in Frankfurt teils deutlich verkleinert. Der Messestand von A.S. Création schrumpfte beispiels- weise von ehemals 260 auf 160 m2.
Nachhaltigkeit im Fokus
Bei der Konstruktion legten die Gummersbacher viel Wert auf Nachhaltigkeit, ohnehin einer der Schwer- punkte der Messe. Alle Module des Stands sind auf zehn Jahre angelegt, innen spiegelte viel Grün die nachhaltige Ausrichtung wider. Auch die Hohen- berger Manufaktur setzt auf ökologische Standards. Ihre Tapeten sind frei von PVC, Lösemitteln und Weichmachern. Wie fast alle Anbieter sieht das Unter- nehmen aus Hohenberg an der Eger Chancen vor al- lem im Hochwertbereich.
Die hohe Qualität war durchweg bei allen Ausstel- lern sichtbar. Darüber kristallisierten sich bei einem großen Angebot ein paar Strömungen heraus. Grün, Dschungel und erdige Töne bleiben. Neu sind
Zwar sind noch nicht alle Tapetenanbieter zurückgekehrt, die in den vergangenen Jahren auf der Heimtextil den Rücken gekehrt haben. Dennoch war der Andrang in der Tapetenhalle 3.0 erstaunlich groß.
Tapetenzeitung
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