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n Nicht-Mitarbeiterwaschräume
65%
35%
Basis: Macrom 2020
Handtuch-Aufhängestangen, die unter anderem zum Abtrocknen der Hände dienten. Er holte die schmut- zigen Handtücher ab und tauschte sie gegen saubere aus. Auch heute noch gibt es Betriebe, deren Produkti- on sich auf das Waschen und den Vertrieb von Hand- tuchrollen konzentriert.
Komplexes Fullservicegeschäft
Vertriebsseitig allerdings hat sich der Service nahe am Waschraumanbieter über viele andere Produkte, die in Waschräumen benötigt werden verbreitert, damit die Kunden Waschraumservices aus möglichst einer Hand beziehen können. Viele Produkte der Waschrau- minfrastruktur und der Verbrauchsmittel werden ko- ordiniert angeboten, das Geschäft geht weit über die Bereitstellung von Handtuchrollen oder Handtüchern hinaus und ist dadurch sehr viel komplexer geworden als ein Wäschereigeschäft. Marktführer CWS bietet ent- sprechend Fullservice und aufeinander abgestimmte Systemlösungen.
Selbst bei der Handtrocknung als Teil des Händewa- schens haben die Handtuchrollen als zentrales texti- les Produktsegment keinen dominierenden Anteil. Im Segment der Waschräume für Mitarbeiter machen sie nur 24 Prozent der Trocknungslösungen aus. In dem kleineren Segment der Waschräume für Publikum, Kunden, Gäste oder Schüler sind Handtuchrollen noch deutlich schwächer vertreten (siehe Schaubild „Hand- trocknung in Mitarbeiter-Waschräumen“).
Wenige Unternehmen des Textilservice haben den Waschraummarkt ganzheitlich aufgefasst und als zu- sammenhängendes Geschäftsfeld aufgebaut. Das gilt auch für viele andere Lieferanten von Produkten, die in Waschräumen benötigt werden wie zum Beispiel Sei- fenanbieter. Die fragmentierte Struktur der Zulieferer von Produkten für Waschräume hat dazu geführt, dass der Markt für Waschräume in Deutschland bislang nicht detailliert beschrieben und analysiert worden ist. Basisdaten lagen nicht vor, Marktstrukturen waren nicht erfasst, Nutzungsverhalten konnte nicht quanti- tativ beschrieben werden. Das hat sich nun geändert.
Neue Klarheit über Marktstrukturen
Die Firma Macrom – in der Textilservicebranche be- kannt durch ihre Analysen der PSA- und Workwear- märkte – hat Mitte März 2020 eine Grundlagenarbeit für Waschräume in Deutschland vorgelegt. Das Er- scheinen fällt zwar zusammen mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie, tatsächlich hat die Studie aber
Umsatzvolumen 2019
n Mitarbeiterwaschräume
TEXTIL | LEASING Tabelle 1
2018 Mio €
65 35
%
15,74 6,06
einen langen Vorlauf und ist nicht mit heißer Nadel gestrickt. Das umfassend aufgebaute Forschungspro- jekt beleuchtet sowohl die Zahl und Infrastruktur der Waschräume als auch die Verbräuche verschiedener Waschraumbetriebsmittel basierend auf Verhaltens- weisen der Waschraumnutzer. Resultat ist eine klare Beschreibung und Quantifizierung von 32 Produkt- märkten für die Ausstattung von Waschräumen (sie- he im Detail den Infokasten „Forschungsbericht: Der deutsche Markt für Waschraumhygiene 2020“).
Mehr als elf Millionen Waschräume
Die Studie unterteilt den Markt für Waschräume grundlegend in Waschräume für Mitarbeiter und Wa- schräume für Nicht-Mitarbeiter, etwa Kunden, Gäste, Schüler etc. Im Außer-Haus-Bereich stehen den Deut- schen mehr als elf Millionen Waschräume mit Toilet- ten und Gelegenheiten zum Händewaschen zur Verfü- gung. Der größere Teil entfällt dabei auf Waschräume für Mitarbeiter in Unternehmen. Die Mehrzahl der Toiletten für Nicht-Mitarbeiter findet sich im Gastge- werbe, im Pflege- und Gesundheitswesen sowie im Bildungssektor. So beträgt zum Beispiel die Zahl der Waschräume für Mitarbeiter im Gesundheits- und So- zialwesen rund 655.000. An allgemeinbildenden Schu- len können Schüler 180.000 Waschräume aufsuchen. Die Waschräume für Mitarbeiter werden nach neun Wirtschaftszweigen und nach Größenklassen der Un- ternehmen differenziert, die Waschräume für das Pub- likum beziehungsweise für Nicht-Mitarbeiter nach
Im Außer- Haus- Bereich stehen
mehr als
elf Millionen Waschräume zur Verfügung.
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