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Aktuell
Eberharter: Die Möbelbranche ist sehr heterogen, an ihr hängen sehr viele Ar- beitsplätze. Wir fordern, dass der Fle- ckerlteppich an Maßnahmen, wie wir ihn derzeit in Europa vorfinden, harmonisiert wird, dass Maßnahmen besser koordi- niert und kommuniziert werden. Wir alle im Fachhandel brauchen Perspektiven.
Haustex: Ist es denn angesichts des unter- schiedlichen Infektionsgeschehens realis- tisch, eine einheitliche Linie in der EU zu finden ?
Eberharter: Wir müssen zugeben, die Chance auf ein einheitliches System ist sehr niedrig, das ist uns auch bewusst. Wir wollen aber darauf hinweisen, dass in einem geeinten Europa der Personen-
und Warenverkehr grenzüberschreitend stattfinden muss. Ohne Einschränkun- gen, ohne Grenzschließungen. Wir brau- chen ein gemeinsames Fundament an Regeln: Welche Maßnahmen sind beim Überschreiten bestimmter Inzidenzwerte notwendig und was passiert dann ?
Haustex: Sie haben den grenzüberschrei- tenden Warenverkehr angesprochen. Wel- che Auswirkungen spüren sie hier aktuell in den Lieferketten ?
Eberharter: Wir spüren vor allem, dass wir in vielen Bereichen von Asien abhän- gig sind. Oft sind es unscheinbare Pro- dukte oder Komponenten – viele davon kommen aus Asien. Hier brauchen wir ein Umdenken in Europa. Wir als Mö- belbranche, die Industrie wie auch der Groß- und Einzelhandel, müssen dem Endkunden zeigen, dass auch wir in Eu- ropa tolle Produkte herstellen. Jene sind vielleicht etwas teurer, aber oftmals ha-
ben diese eine bessere Qualität und nicht zuletzt werden dadurch Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Europa geschaf- fen. Wir können auch entsprechend fle- xibler und individueller auf nur schwer vorhersehbare Ereignisse reagieren.
Die FENA und ihr Präsident
Die FENA (European Federation for Furniture Retailers) ist die in Brüssel ansässige Interessens- vertretung von rund 100.000 europäischen Un- ternehmen der Möbelbranche. Der 1959 gegrün- dete Verband vertritt heute die gemeinsamen Interessen der europäischen Möbelhändler und Innenausstatter in 27 Ländern. Seit September letzten Jahres ist Roman Eberharter neuer Ver- bandspräsident. Der Unternehmer aus dem ös- terreichischen Zillertal betreibt ein Bettenfachge- schäft in Ramsau und einen Produktionsbetrieb für Matratzen und Boxspringbetten, vor allem für die Hotellerie.
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