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Aktuell
    Sven Seeberger,
Vanoni Lebensräume, Günzburg
Anfang Mai setzte Corona einen großen
Teil unserer Mitarbeiter außer Gefecht. Und das, obwohl wir uns alle zwei- bis dreimal die Wo-
che testen ließen. Die englische Variante schlug dermaßen schnell zu und legte nahezu alle umsatzbringenden Bereiche lahm. Aufgrund des krankheitsbeding- ten Personalmangels heißt es nun, mit extrem wenig Mitarbeitern das Geschäft am Laufen und die Kunden bei Laune zu halten. Mit viel Optimismus und Willens- kraft meistern wir auch das.
   Bardo Hildmann
Betten Zellekens, Frankfurt
Ich sehe die größte Heraus- forderung darin, dass sich das Kaufverhalten aufgrund des Lockdowns verändert hat. Wir haben einen stärkeren Trend
zum Onlinekauf, da die Geschäfte zwangs- weise geschlossen waren. Diese Kunden zurückzugewinnen wird in vielen Fällen schwierig werden.
Stepahnie Ruyter,
Betten Kösters, Gescher
Erst waren Bedenken da, ob
die Kunden bereit sind, ein negatives Testergebnis vorzulegen. Nach
einer Woche hatten sich die Kunden daran gewöhnt und nehmen die Möglichkeit des Shoppens beziehungsweise der Beratung auch mit Testergebnissen wahr. Die größte Herausforderung ist momentan die Beschaf- fung von Ware. Es sind durchweg in allen Bereichen längere Lieferzeiten als gewohnt. Da wird Fingerspitzengefühl gegenüber der Kundschaft gefragt sein.
Lars Benke,
Betten Benke, Hamburg
Die größte Her-
ausforderung für
den stationären
Einzelhandel sehe
ich darin, seine
Wettbewerbsvorteile
gegenüber dem
Onlinehandel zu
digitalisieren und
damit die Weichen
für seine Existenzbe-
rechtigung der nächsten fünf bis zehn Jahre zu stellen. Wer dies noch nicht begonnen hat, muss nun dringend Gas geben. För- dermittel, wie zum Beispiel „Digital Jetzt“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, oder auch die Förderfähigkeit der Investition über die Überbrückungshilfe III, sollten zusätzlichen Anreiz geben.
Thomas Deisler,
Betten Deisler, Gundelfingen
Seit März 2021 hat unser Geschäft fast durchgehend geöffnet, da wir in unserem Landkreis sehr niedrige Inzidenzen hatten. So arbeiten wir gerade nur mit einem
sehr kleinen Umsatzminus im einstelligen Bereich gegenüber 2020. Die Werbung habe ich von Print komplett auf Online umge- stellt, der Onlineshop wurde sehr gut ge- klickt. Die größte Herausforderung lag bei mir im privaten Bereich, da unsere drei Kin- der von den Schul-und Kindergartenschließun-
gen komplett betroffen sind. Homeschooling und Kinderbetreuung war nur durch einen enormen Kraftakt mei- ner Frau möglich.
Eckhard Hillebrand, Hillebrand Liegen + Sitzen, Kassel
„Man sollte ein mutiges Werbepaket vorbereitet haben“
         In der aktuellen Lage
muss man den Mut ha-
ben, trotzdem etwas
zu unternehmen. Zum
Beispiel mit Hausbera-
tungen und zur Öffnung
nach dem Lockdown mit
auffallenden Anzeigen
allen Kunden zeigen,
dass wir zur Stelle sind und uns um sie kümmern, bevor sie vielleicht doch online kaufen. Der Bedarf der Kunden, vor allem unserer Zielgruppe, ist sehr groß, und sie sind sehr dankbar, wenn man ihnen gute Lösungen anbietet. Da wir im Moment nicht wie üblich Betten vermessen können, muss es eben auch mal ohne gehen, vor al- lem durch Hausberatungen, die möglichst einfach gehalten und auf konkrete Produk- te und Problemlösungen ausgerichtet sind.
Wenn man in den Hausberatungen mit gu- ten Argumenten nur eine Matratzenserie anbietet, kann man die einzelnen Matrat- zen nach einfachen Kriterien wie Körperge-
wicht und Schulterbreite usw. verkaufen. Das ist leicht zu kommunizie- ren und der Kunde kann sich leichter entscheiden. Außerdem bieten wir an, zum Beispiel Produkte bei Nichtgefallen groß- zügig umzutauschen
und das Anmessen zum Einstellen der Unterfederungen nachzuholen, wenn es wieder möglich ist.
Zudem sollte man ein mutiges Werbepaket vorbereitet haben, damit man sofort star- ten kann, sobald wir wieder öffnen dürfen. Wenn es soweit ist, werden wir, wie auch schon bei der kurzzeitigen Öffnung Mitte März, mit zwei ganzseitigen Zeitungsan- zeigen und einem Flyer starten, die sowohl auf rückenfreundliche Bettsysteme als auch Seniorenbetten ausgelegt sind. Das hat im März auch schon hervorragend ge- klappt, so dass wir einen großen Teil des verlorenen Umsatzes aufholen konnten.
      haustexmagazin.de
Haustex 6/2021 13















































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