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10 JAHRE DAS IST BODENHANDWERK
gewinnen. Die Initiative gibt vollen Einsatz, um das Image der genannten Ausbildungsberufe in der Öf- fentlichkeit zu stärken und dafür zu sorgen, dass diese von Jugendlichen besser wahrgenommen werden. Nur so kann die Nachwuchsgewinnung im bodenverlegen- den Handwerk gelingen.
Die Verantwortlichen der Initiative sind vor zehn Jahren
mit diesem Auftrag angetreten. Vertreter des Boden- 600
handwerks und der Industrie zogen an einem Strang
und riefen unter dem Dach des damaligen Zentralver-
bands Parkett und Fußbodentechnik (heute: Bundes- verband Parkett und Fußbodentechnik, BVPF) die Ini- 300 tiative ins Leben. Nach einer längeren Planungsphase
200 ab 2011 wurde das Vorhaben auf der Messe Domotex 100
im Januar 2013 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt (mehr zur Gründungsgeschichte in unserem folgen- den Interview mit Beiratsmitglied Klaus Stolzenberger in diesem Spezial). 2023 tragen die Bemühungen der Initiative Früchte: „Uns ist es gelungen, in diesen zehn Jahren rund 6.000 Online-Bewerber in die Bodenbran- che zu holen. Das ist ein großer Erfolg“, sagt Thomas Mix, Gesellschafter der für das Projekt zuständigen Agentur DIM-Abteilung aus Mülheim an der Ruhr. Seine Kollegin Katja Schmidt ist die Projektleiterin der Initiative. „Wir wollen das Coole am Handwerk zeigen. Man kann in diesen Berufen viel erreichen und hat gute Perspektiven. Das Handwerk ist zukunftssicher“, betont die 33-Jährige.
Initiative spricht Jugendliche über soziale Medien an
Die Initiative rührt die Werbetrommel fürs Boden- handwerk. Sie erreicht die Jugendlichen vor allem über ihre Social-Media-Kanäle – auf Youtube, Tik Tok, Ins- tagram und Facebook. Als zentrale Plattform dient die eigene Website www.das-ist-bodenhandwerk.de.
0 35 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Bei den Raumauststattern nahm die Anzahl der erfolgreichen Gesellenprüfungen seit 2007 deutlich ab. Bei den Boden- und Estrichlegern stiegen die Zahlen.
Entwicklung der Azubi-Zahlen 2011 bis 2023
www.fussboden.tech
FUSSBODENTECHNIK 6/2023 51
| Überblick |
Bestandene Gesellen-/Abschlussprüfungen
ausgewählter Berufe im Bodenhandwerk (Jahre 2007 bis 2021)
1000 900 800 700
Raumausstatter Parkettleger Bodenleger Estrichleger
500 400
453
190 146
Bei den Ausbildungszahlen gab es jüngst einen Knick: Diese sanken von 2022 auf 2023 um 4,4 % bei den Parkettlegern und um 0,6 % bei den Bodenlegern.
Quelle: BVPF; Grafik: FussbodenTechnik
Quelle: DHKT – Deutscher Handwerkskammertag; Grafik: FussbodenTechnik
800 700 600
Parkettleger
Bodenleger
678 697
694 695 708 716 713
661 658
657
486 483
500 500 477 479
456
629 614
484 484 469 474 443
628
546
538
400
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Ausbildungszahlen auf historisch niedrigem Niveau
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) kürzlich mitteilte, stagniert die Zahl neuer Ausbildungsverträge im Jahr 2022 auf einem historisch niedrigen Niveau. Insgesamt wurden 469.900 neue Ausbildungsver- träge in der dualen Berufsausbildung in Deutschland abgeschlossen. Wie die Bundesbehörde in Wiesbaden weiter mitteilt, war die Zahl der Neuverträge damit zwar um 0,8 % höher als 2021 – sie blieb jedoch 8 % hinter dem Ergebnis des Vor-Corona-Jahres 2019 zurück, als mehr als 500.000 Neuverträge verzeichnet worden waren. Bereits zuvor sank die Zahl an Neuabschlüssen stetig: 2012 hatte sie noch bei 544.400 gelegen. Die Handwerksberufe, in denen die Zahl der neuen Ausbil- dungsverträge im Corona-Jahr 2020 vergleichsweise schwach zurück-
gegangen war, verzeichneten im Jahr 2022 mit einem Minus von 3.000 oder 2 % weniger Neuverträgen die bisher geringste Zahl an Neuab- schlüssen.
Insgesamt befanden sich Ende 2022 deutschlandweit rund 1,2 Mio. Per- sonen in einer dualen Berufsausbildung, dies waren 3 % weniger als ein Jahr zuvor. Die meisten Neuabschlüsse waren 2022 bei Einzelhan- delskaufleuten (22.800) zu verzeichnen, gefolgt von den Kaufleuten für Büromanagement (22.500), Kraftfahrzeugmechatronikern (20.700), Ver- käufern (20.600) und Fachinformatikern (17.600). Auch 2022 entfiel gut ein Fünftel (22 %) aller Neuverträge auf diese fünf Ausbildungsberufe.