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 LACHS
  Da die Lachslaus­Befallsrate mit der räumlichen Dichte der Lachsfarmen zunimmt, müssten die Betriebe besser verteilt werden, was in der Praxis aber kaum durchsetzbar ist.
»Experten schätzen, dass Norwegens Lachsindustrie durch Kontroll- und Bekämp- fungsmaß- nahmen der Seeläuse jährlich mehr als 560 Mio. Euro verliert.
im Wert von über 1,5 Milliarden US­Dollar. In Chi­ les Lachsindustrie sind die Produktionskosten durch Bekämpfungsmaßnahmen der Lachslaus Caligus rogercresseyi um etwa 1,23 Euro/kg gestiegen. In Anbetracht solcher Zahlen kann es kaum überra­ schen, dass die Lachszuchtbranche alle verfügbaren Möglichkeiten nutzt, um den Seelausbefall wirksam zu bekämpfen. Zugleich sucht sie nach innovativen Methoden, um das Problem nicht reaktiv, wenn die Fische bereits von den Parasiten befallen sind, son­ dern proaktiv anzugehen, also die Seelaus­Invasi­ on gar nicht erst zuzulassen, sie schon im Vorfeld abzuwehren.
Bilderkennungssysteme zählen und klassifizieren die Parasiten
Grundlage jeder Maßnahme zur Seelausbekämpfung sind genaue Messungen ihrer Anzahl und Verteilung in bestimmten Gebieten und auf den befallenen Fi­ schen. Was früher nur mit manuellen Zählungen mög­ lich war, wird heute von intelligenten Bilderkennungs­ systemen erledigt, die mit hochauflösenden Kameras die Lachse in Netzgehegen fotografieren und die Bil­ der mit Hilfe ausgeklügelter Algorithmen auswerten. Die Technologie zählt die Seeläuse nicht nur, sondern
erkennt auch ziemlich präzise deren Entwicklungssta­ dium. Lachsläuse durchlaufen acht Lebensabschnitte, bevor sie „erwachsen“ und geschlechtsreif werden. Die infektiösen Larven sind kleiner als ein Millimeter, ausgewachsene weibliche Läuse messen rund 12 Milli­ meter. Das SpectraLice­System von Ecotone zählt und klassifiziert Seeläuse nach deren Größe. Die Kamera nimmt ein hyperspektrales Bild einzelner Lachse auf und die intelligente Software analysiert die Farbsigna­ tur jedes Pixels. Auf Basis der Intensität des Farbspek­ trums erkennt sie die Seeläuse und identifiziert auch deren Wachstumsstadium. SpectraLice kann inner­ halb von 24 Stunden zwischen 300 und 2.000 Lach­ se erfassen und ist genauer als manuelle Zählungen. Auch das intelligente Falcon­System von MSD Animal Health liefert wertvolle Momentaufnahmen zum See­ lausstatus des Lachsbestands, die vom Netzgehege di­ rekt zum Computer auf dem Schreibtisch übermittelt werden. Das ermöglicht es, Behandlungen präziser und effizienter zu planen.
Chemotherapeutika verlieren graduell an Bedeutung
Anfänglich hat sich die Lachsindustrie bei der See­ lausbekämpfung vor allem auf chemische Mittel
44 FischMagazin 10/2020
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